The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
Galaxis starrten.
Von außerhalb betrachtet, offenbarte sich ihr das gesamte Potenzial der Galaxis. Was konnte sie nicht erreichen, bei so vielen Systemen unter ihrer Kontrolle?
»Wir haben einen Planeten lokalisiert«, erläuterte der Colonel einen Bericht, den ihm einer seiner vielen Untergebenen gereicht hatte. »Wir glauben, es ist der gesuchte Sebaddon.«
Ax musste eine plötzliche Aufregung niederringen. Vor ihrem Meister durfte sie nichts preisgeben: Erleichterung, Ehrgeiz, Hoffnung.
Die Bilder wechselten. Ein von Gravitationskräften gebeutelter und zerrissener, von der Entfernung leicht verschleierter Planet erschien vor ihnen.
»Mein Lord«, sagte der Colonel, »das Schwarze Loch zu umrunden wäre der energieeffizienteste Weg.« Eine Karte erschien auf einem der großen Sichtschirme und zeigte eine gepunktete Linie, die eine Schleife um die Raumanomalie herum beschrieb und dann anstieg, um auf ihrem Gipfelpunkt auf den Planeten zu treffen. »Auf Ihren Befehl hin werde ich die entsprechenden Anweisungen an die Flotten-Captains ausgeben.«
»In der Regel ziehe ich einen direkten Einflug vor«, sagte Darth Chratis und spähte durch zusammengekniffene Lider auf die Schirme vor ihm. »Was sehe ich hier?« Ein langer Finger zeigte auf einen ganz bestimmten Bildausschnitt. »Energieanstiege? Antriebsspuren?«
Der Colonel warf einen kalten, fragenden Blick auf seine Brückenbesatzung.
»E-es scheint sich um eine Raumschlacht zu handeln, mein Lord«, traute sich eine von ihnen zu sagen, die ängstlich im Rampenlicht stand.
»Identifizieren Sie diese Schiffe!«, bellte der Colonel. »Ich will wissen, wer sie geschickt hat.«
»Jawohl, Sir.« Das Mädchen, das sich zu Wort gemeldet hatte, setzte sich und fing an, wie wild auf die Tastatur ihres Arbeitsplatzes einzuhämmern.
Ax fragte sich, wer da draußen wohl kämpfen mochte. Stryver hatte den Navicomputer, und sie hatte die einzige vollständige Hexen-Leiche. Deshalb konnte es unmöglich die Republik sein. Hatte der Mandalore so rasch eine Armee aufstellen können? Was hätte ihn so sehr reizen sollen, dass er sein Volk gegen diesen sonderbaren Außenposten vereinte statt gegen einen ernsthafteren Feind?
»Republik-Schiffe, Sir«, rief jemand vom Brückenpersonal und widerlegte damit ihre Vermutungen. »Definitiv von der Republik, und sie erleiden große Verluste, Sir. Keine anderen sichtbaren Streitkräfte, aber vielleicht gab es Bodenbeschuss.«
Darth Chratis grinste, und Ax grinste mit ihm. Die Republik hatte ihren Schritt getan und war zurückgewiesen worden. Wie viel leichter wäre es jetzt, als Retter aufzutreten und den Planten in die »Freiheit« zu führen, direkt in die Arme des Imperators!
»Bringen Sie uns hin, Colonel Kalisch«, sagte Darth Chratis. »Starten Sie alle Jäger, und gehen Sie in Gefechtsbereitschaft.«
»Bei dieser Entfernung sind unsere Jäger nicht in der Lage, sich von der Anziehungskraft des Schwarzen Loches zu lösen«, widersprach Kalisch geschickt diesem Befehl. »Sobald es sicher ist, werde ich sie starten lassen, mein Lord.«
»Nun gut«, zischte der Sith-Lord. »Das wird genügen.« Er war es nicht gewohnt, dass sich etwas so Niederes wie bloße Physik zwischen ihn und seine Wünsche stellte.
»Alle Triebwerke volle Kraft!«, befahl Kalisch der Flotte. »Kurse festlegen und auf den Angriff vorbereiten!«
Die Imperiale Flotte begann mit der Umrundung und musste zunächst die erhebliche Fahrt drosseln, an der sie bereits allein dadurch gewonnen hatte, dass sie sich in dem starken Gravitationsfeld des Schwarzen Lochs befand. Die Antriebe der Paramount grollten und dröhnten und warfen ein helles blaues Licht auf diejenigen Schiffe, die hinter ihr ihrem Kurs folgten. Die leichteren Kreuzer hatten weniger Probleme als der massive Großkreuzer und seine schweren Begleitschiffe. Sie zogen auf und übernahmen die Führung.
Schnell zeigte sich, dass Kalischs vorherige Empfehlung wohlbegründet war. Anstatt von der frei verfügbaren Anziehungskraft angetrieben zu beschleunigen, während sie um den Ereignishorizont der Raumanomalie jagten, mussten sie um jedes bisschen Delta v kämpfen, das sie den Maschinen unter hohem Aufwand abnötigten. Das Vorankommen gestaltete sich quälend langsam. Ax spürte die wachsende Ungeduld ihres Meisters, die sich noch verdoppelte, weil er wusste, dass er in dieser Situation mit Worten nichts bewirken, dass er niemanden bedrohen konnte. Dies war sein Beschluss und allein seine
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