The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
auf die Gelenkdichtungen seines Anzugs schleuderte. Zweimal verfehlte er sie nur knapp, aber selbst die äußersten Schwingungen des Strahls verursachten starke Schockwellen, die durch ihr Muskelgewebe liefen. Nur die Wut trieb sie weiter an. Sie nutzte den Schmerz, um die Dunkle Seite zu nähren.
Als er den dritten Schuss in ihrem kleinen Tanz abgab - den fünften insgesamt -, spürte sie die Nachwirkungen kaum. Die Aufladung der Waffe ging zu Ende. Mit einem triumphierenden Grinsen machte sie aus ihrem umkreisenden Lauf einen Satz geradeaus. Zeit, den Kampf wieder auf ihn zu richten.
Er begegnete ihrem Angriff mit einer Vibro-Klinge, die er auf ihren Hals richtete. Sie schrie und versuchte ihr Lichtschwert mit der vereinten Kraft ihrer Muskeln und ihres Willens durch seine Rüstung zu treiben. Seine summende Klinge war so nahe, dass sie ihre Haut streifte, und ein feiner Blutstrahl spritzte hervor, aber sie ließ nicht locker. Der Mandalorianer schwankte unter ihrem Angriff ein paar Schritte rückwärts. Bessere Aussichten hatte sie nie gehabt.
Dann sprang sein Jetpack heulend an. Plötzlich bewegten sie sich, wurden wie von einem riesigen Puppenspieler nach oben gerissen. Völlig überrascht verlor Ax den Halt und stürzte zu Boden. Stryver erhob sich auf zwei feurigen Düsenstrahlen über sie. Sie rollte zur Seite, um der enormen Hitze zu entgehen, und schirmte ihre Augen vor dem sengenden Licht ab.
Stryver stoppte, als er die gewölbte Nische erreichte, in der zuvor der klirrende Kronleuchter gehangen hatte, schwebte dort und hämmerte Befehle in seine Waffensysteme. Ax blieb gerade genug Zeit, um zu begreifen, dass er nun den Vorteil der Höhe auf seiner Seite hatte, bevor eine starke Hand sie am Arm packte und zur Seite zerrte.
Ein Schwärm Raketen schlug genau an der Stelle, an der sie gelegen hatte, in den Boden. Der Jedi hatte sie gerettet, und sie riss sich von ihm los, obwohl sie einen Anflug von Dankbarkeit verspürte. Sicherlich hatte er es nicht nur aus der ekelhaften Güte seines Herzens heraus getan! Nein, sagte sie sich. Er wusste, dass er Stryver nicht allein besiegen konnte. Entweder rettete er sie, oder er würde als Nächster sterben.
Erschütterungsraketen jagten sie und den Jedi in die Innentür der Sicherheitsluftschleuse. Sie teilten sich auf, um der nächsten Salve auszuweichen, die die Tür zurück in den Vorraum blies, sodass der Weg zu den vier Tresoren und dem Loch, durch das Ax eingestiegen war, wieder offen stand. Ihr blieb ein Sekundenbruchteil, um zu bemerken, dass eine der Tresortüren hellrot leuchtete, dann prasselte ein Hagel aus Blasterfeuer aus einem völlig anderen Teil des Raums und sie begriff, dass sich noch jemand der Party angeschlossen hatte. Die Hutts hatten wahrscheinlich bemerkt, dass ihr Schatz in Gefahr war.
Bevor sie diese Verlagerung des Kampfgeschehens ausnutzen konnte, preschte der Jedi auf Stryver zu, wobei er Raketen mit seinem Lichtschwert zur Seite schlug. Die Raketen explodierten in der Decke und brachten große Stücke Mauerwerks über den dreien zum Einsturz. Ein riesiger Brocken traf den Mandalorianer und stieß ihn von seinem erhöhten Angriffspunkt hinunter. Ax wich einem Steinquader aus, der groß genug gewesen wäre, um ein Bantha zu zerquetschen, und musste sich plötzlich in völlig staubverhangener Luft zurechtfinden. Schattenhafte Gestalten tanzten um sie herum - bezopfte Weequay, Offiziere in Imperialen Uniformen, Gamorreaner und noch mehr -, aber Stryver war nirgends mehr zu sehen. Entweder hatte sich ein fassungsloses Schweigen über die Szene gelegt, oder ihre Ohren waren von den vielen Explosionen überfordert.
Rotes Licht tanzte über dem Schlachtfeld und starb abrupt ab. Nur Licht, keine Erschütterungen. Ax blinzelte, als sie sich auf der Suche nach der Quelle umdrehte, und dabei fiel ihr wieder die leuchtende Tresortür ein. Kein Zufallstreffer aus den Waffensystemen des Mandalorianers, wie sie ursprünglich angenommen hatte. Dann sah sie deutlich, dass die gesamte Tür weggeschmolzen war und der kostbare Inhalt des Tresors für alle Kommenden offen dalag.
Es brach jedoch niemand in den Tresor ein. So viel konnte man sofort anhand der Spritzer aus geschmolzenem Metall auf dem Boden des Vorraums erkennen. Es war vielmehr genau andersrum.
SHIGAR RÜCKTE VOR und schlängelte sich an den Neuankömmlingen vorbei zum Kampfherd. Ihnen war eine unerwartete, aber höchst willkommene Ablenkung gelungen, dennoch sorgte er sich wegen der
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