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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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Zuhause sein, Aryn", hatte Meister Zallow gesagt und sie auf seine typische Art angelächelt.
    Sie fragte sich, wie der Tempel jetzt nach dem Angriff aussah, fragte sich, ob er überhaupt noch stand.
    Sie stellte sich Meister Zallow vor, wie er Jedi-Ritter und Padawane befehligte und mit ihnen im Schatten jener Statuen gegen Sith-Krieger kämpfte, so wie sie inmitten alderaanischer Statuen gegen den Sith-Krieger angekämpft hatte. Sie stellte sich vor, wie er fiel, wie er starb. Wieder schossen ihr Tränen in die Augen. Sie versuchte, sie zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht. Sie konnte ihren Gemütszustand einfach nicht ins Gleichgewicht bringen, sie war sich nicht einmal sicher, ob sie das überhaupt wollte. Die Trauer um Meister Zallow war alles, was ihr von ihm geblieben war. Dann kam ihr ein Gedanke, und dieser Gedanke verwandelte sich in ein dringendes Bedürfnis. Die Idee keimte in ihrem Kopf, in ihrem Bauch, und sie war nicht in der Lage, sie wieder zu ersticken.
    Sie wollte wissen, welcher Name und welches Gesicht zu Meister Zallows Mörder gehörte. Sie wollte ihn sehen. Sie musste ihn sehen. Wenn sie den Sith sehen und seinen Namen erfahren könnte, dann würde sie Meister Zallows Tod sühnen können.
    Je länger sie über dem Gedanken brütete, desto drängender wurde er.
    Doch auf Alderaan, als Teilnehmerin an den Friedensverhandlungen, konnte sie nichts in Erfahrung bringen. ihr war klar, was Zym, Dar'Nala und Am-ris beschließen würden, was sie beschließen mussten. Sie würden so tun, als würden sie weiter verhandeln und dann jedwede Bedingung akzeptieren, die die Sith stellten. Sie würden Meister Zallows Andenken verraten und das Andenken aller Jedi, die beim Tempel gekämpft und ihr Leben gelassen hatten. Es war obszön, und Aryn wollte nicht daran beteiligt sein.
    Unfähig, sich länger im Zaum zu halten, schrie sie ihre Gefühle in einem Schwall von Schimpfwörtern heraus - eines nach dem anderen, eine lange Tirade aus Lästerlichkeiten, wie sie sie seit ihrer Jugend nicht mehr ausgesprochen hatte.
    Wenige Augenblicke später klopfte es mit Nachdruck an ihrer Tür.
    „Wer ist da?", rief sie mit immer noch rauer, gereizter Stimme.
    „Ich bin es, Syo. Geht es dir. gut? ich hörte - "
    „Nur das HoloNetz", log sie und schaltete den Videoschirm ab. „Ich würde jetzt lieber allein sein, Syo."
    Syo schwieg lange, bevor er weitersprach: „Du musst das nicht allein aushalten, Aryn."
    Aber genau das musste sie doch. Die Erinnerung an Meister Zallow war eine Last, die sie allein zu tragen hatte.
    „Du weißt, wo du mich findest", sagte Syo. „Danke", antwortete sie, zu leise, als dass er sie hätte hören können.
    Die kommenden Stunden verbrachte sie abgekapselt. Der Tag wich der Nacht, ohne dass Meisterin Dar'Nala oder Satele von sich hören ließen. Vergeblich versuchte sie zu schlafen. Sie fürchtete, was der Morgen bringen könnte. In der Dunkelheit lag sie in ihrem Bett und starrte an die Decke. Verschwommen stieg der Halbmond über Alderaan auf und tauchte das Zimmer in gespenstisches Licht. Alles wirkte verwaschen, geisterhaft, surreal. Eine Weile gab sie sich dem Gefühl hin, in einen Traum gefallen zu sein. Welche Erklärung hätte es sonst für die Ereignisse geben sollen? Wie sonst hätten die Jedi derart versagen können? In ihrem Kopf wiederholte sich wieder und wieder Meisterin Dar'Nalas Stimme: Ich fürchte, uns bleibt keine Wahl.
    Die Worte taten deshalb so weh, weil sie der Wahrheit entsprachen. Die Jedi konnten Coruscant nicht opfern. Die Republik und der Jedi-Rat würden einen Vertrag akzeptieren. Sie konnten nicht anders. Es ging nur noch darum, Bedingungen auszuhandeln, Bedingungen, die das Imperium begünstigten. Am Ende würde der Verrat des Imperiums, der Verrat der Sith, mit der Kapitulation der Jedi belohnt werden. Während Aryn noch über die Plausibilität des Vorgehens nachdachte, wurde sie das Gefühl nicht los, dass es falsch war. Meisterin Dar'Nala irrte. Senator Am-ris irrte. Ein solcher Gedanke war ihr noch nie zuvor in den Sinn gekommen. Auch er tat weh. Alles hatte sich für sie geändert. ihre Fäuste ballten sich vor Wut und Kummer, und sie spürte weitere Schreie in ihrer Kehle aufsteigen. indem sie tief und regelmäßig atmete, versuchte sie ihrem Kontrollverlust Herr zu werden. Sie wusste, dass Meister Zallow ihn nicht gebilligt hätte.
    Aber Meister Zallow war tot, ermordet von den Sith.
    Und schon bald würde er vom Orden verraten werden, würde

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