The Old Republic - Betrogen
verschwörerischen Bann zu brechen, den Vollen und Keevo mit ihrem Flüstern geschaffen hatten. „Ihr habt einen Schwur geleistet. Habt ihr vor, ihn zu brechen?"
Vollen errötete. Keevo trat unsicher von einem Fuß auf den anderen und senkte den Blick. „Nein", sagte Vollen.
Aryn ertrank förmlich in Vollens und ihrer eigenen Frustration. Sie kam sich wie eine Heuchlerin vor.
„Gut", sagte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Das wird schon wieder. Der Rat weiß, was er tut. Wir sind Werkzeuge der Republik. Wir werden tun, was für die Republik am besten ist."
„Ich hoffe, du hast recht", sagte Vollen, ohne überzeugt zu klingen. Keevo nickte zustimmend. Aryn hielt ihre eigene Falschheit kaum noch aus. „Ich muss los. Gehab dich wohl, Vollen. Du auch, Keevo. Möge die Macht mit euch sein." Die vertrauten Abschiedsworte schienen die beiden zu beruhigen.
„Und mit dir", sagte Vollen.
„Gehab dich wohl, Aryn Leneer", fiepte Keevo auf Basic.
„Du hast uns immer noch nicht gesagt, wo du eigentlich hingehst", bemerkte Vollen. „Nein, habe ich nicht", sagte Aryn. „Es ist etwas. Persönliches."
Sie drehte sich um und machte sich auf den Weg zu ihrem Schiff. Im Gehen schaltete sie ihr Comlink ein und rief ihren Astromechdroiden.
„T6, mach das Schiff startklar."
Der Droide bestätigte und fragte nach einem Flugplan.
„Es gibt keinen", sagte Aryn, und der Droide stieß ein leidgeprüftes Pfeifen aus. Als sie die Landebucht erreichte, pfiff ihr der T6, dessen orangefarbener Kuppelkopf aus dem Droidensockel des PT-7 ragte, zur Begrüßung zu. Der RavenSternjäger befand sich bereits im Startmodus, und das Summen seiner sich aufheizenden Antriebsspulen ließ den Boden unter ihren Füßen erzittern. Eine Zeit lang blieb Aryn reglos stehen. Sie starrte auf die Leiter, über die sie ins Cockpit gelangte, lauschte dem Summen der Triebwerke und machte sich bewusst, dass sie, wenn sie jetzt startete, nie mehr zurückkehren konnte. Sie dachte zurück an den Schmerz, den sie gespürt hatte, als Meister Zallow starb. Er war körperlich gewesen - ein sengender Stoß in ihren Unterleib, der jeden Zweifel wegbrannte. Sie schloss die Augen, atmete tief ein -ein frischer, sauberer Atemzug - und legte dann ihre Jedi-Robe ab, jene Robe, die sie sich unter Meister Zallows Unterweisung verdient hatte. Als Jedi konnte sie ihn nicht rächen. Doch als Freundin konnte - und sollte - sie es. „Worauf wartest du noch?", rief Vollen hinter ihr.
Sie drehte sich um und sah, dass Vollen ihr zusammen mit Keevo zum Schiff gefolgt war. Vollen runzelte besorgt die Stirn. „Folgt ihr mir etwa?", fragte Aryn. „Ja."
„Lasst das", sagte sie.
„Was hast du vor, Aryn?"
Sie legte eine Hand auf die Leiter zum Cockpit.
„Das habe ich dir bereits gesagt, Vollen. Ich tue etwas für Meister Zallow."
„Aber deine Robe? Das verstehe ich nicht."
Sie hatte keine Erklärung parat, mit der er sich zufrieden gegeben hätte. Aryn spürte Vollens Besorgnis, seine Unsicherheit. Er blieb vor Aryns abgelegter Robe stehen und sah dabei aus, als stünde er an einem Grab. Vielleicht wusste er, was es zu bedeuten hatte, dass Aryn sie dort liegen gelassen hatte.
„Sag Meisterin Dar'Nala, dass es mir leid tut", rief sie ihm zu. „Sag ihr das, Vollen." Vollen und Keevo kamen ihr nicht näher. Es war, als würde die abgelegte Robe eine Grenze zwischen ihnen ziehen, die sie nicht überschreiten konnten.
„Leid tut wofür?", rief Vollen. „Aryn, bitte sag mir, was du vorhast. Wieso gehst du ohne deine Robe?"
„Sie wird es verstehen, Vollen. Gehab dich wohl."
Sie schloss das Transparistahlfenster ihres Cockpits und konnte nicht mehr hören, was Vollen ihr noch zurief. Der Lärm der Triebwerke wurde lauter, doch Vollen stand immer noch in der Landebucht und starrte zu Aryn hinauf. Keevo war an seiner Seite und hielt seine dunklen Augen auf Aryns Robe gerichtet.
„Bring uns hier raus, T6", bat Aryn. „Nimm Kurs auf Vulta im Mittleren Rand."
Dort hatte sie einmal jemanden gekannt. Sie hoffte, er würde noch dort sein. Wenn sie jemand nach Coruscant bringen konnte, dann Z-Man.
Der Droide pfiff zustimmend, und die Triebwerke des Ravens hoben ihn aus der Landebucht.
Sie warf einen letzten Blick hinunter und sah Vollen, der ihre Robe mit dem gleichen Feingefühl aufsammelte, das er bei einem gefallenen Kameraden gezeigt hätte.
MALGUS SPIELTE DEN SCHLAGABTAUSCH mit Adraas und Angral wieder und wieder in seinem Kopf durch. Seine Wut
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