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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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„Wegen ihrer Anwesenheit sind Euch beim Angriff auf den Tempel Fehler unterlaufen."
    „Leidenschaft kann zu Fehlern führen", bemerkte Angral.
    „Leidenschaft bedeutet Stärke", sagte Malgus zu Angral. „Die Sith wissen das. Krieger wissen das." Sein Blick heftete sich auf Adraas, und seine Stimme wurde zu einem Knurren. „Welche Fehler meint Ihr, Adraas? Nennt sie." Adraas ignorierte die Frage. „Liegt Euch an ihr, Darth Malgus? Liebt Ihr sie?"
    „Sie ist eine Dienerin, und Ihr seid ein Narr", erwiderte Malgus mit steigendem Zorn. „Sie befriedigt meine Bedürfnisse, wenn ich es wünsche. Weiter nichts."
    Adraas lächelte, als hätte er Punkte in einem Spiel erzielt. „Dann ist sie Eure Sklavin? Eine Bastarddirne, die Euch befriedigt, weil sie es muss?"
    Die schwelende Hitze von Malgus' brodelnder Wut entflammte zu loderndem Feuer. Fauchend sprang er aus seinem Sessel auf, aktivierte sein Lichtschwert und führte einen Schlag, der Adraas' Kopf spalten sollte.
    Doch Adraas, der Malgus' Angriff erwartet hatte, sprang auf, aktivierte ebenfalls sein Lichtschwert und parierte den Schlag. Vor Angrals Schreibtisch stemmten die beiden Männer ihre Klingen gegeneinander. Energie knisterte, und Funken flogen.
    Malgus prüfte Adraas' Stärke.
    „Ihr habt Eure Stärke verheimlicht", knurrte er.
    „Nein", antwortete Adraas. „Ihr seid nur zu blind, um zu sehen, was direkt vor Euren Augen liegt."
    Malgus bot seine Kraftreserven auf und drängte Adraas einen Schritt zurück. Beide sahen einander mit zornigem Blick an.
    „Das wäre dann alles", sagte Angral und erhob sich.
    Weder Malgus noch Adraas wandten ihre Blicke voneinander ab, und keiner der beiden deaktivierte sein Lichtschwert. „Das wäre dann alles", wiederholte Angral. Gleichzeitig traten die beiden Männer jeweils einen Schritt zurück. Adraas schaltete sein Lichtschwert ab und Malgus seines ebenfalls. „Ihr hättet sie zur Behandlung auf mein Schiff bringen lassen sollen", sagte Malgus mit Blick auf Adraas, doch seine Worte waren an beide gerichtet.
    Angral wirkte enttäuscht. „So etwas sagt Ihr nach allem, was gerade vorgefallen ist? Nun gut, Malgus. Die Frau befindet sich in einem republikanischen Krankenhaus in der Nähe. Ich werde Euren Piloten in Kenntnis setzen." Malgus neigte seinen Kopf mit widerwilligem Dank.
    „Und was Euch betrifft, Lord Adraas", sagte Angral, „so habt Ihr meine Anerkennung für Euren Bericht zur Schlacht."
    „Ich danke Euch, Darth Angral."
    Angral baute sich zu seiner vollen Größe auf.
    „Ihr werdet beide meine Befehle kritiklos und ohne zu zögern befolgen. Jede Abweichung von dieser Anweisung wird von mir streng geahndet werden. Ist das klar?"
    Angral hatte diese Rüge an sie beide gerichtet, doch Malgus wusste, dass er ihn meinte. „Jawohl, Darth Angral", erwiderten sie einstimmig.
    „Ihr seid Diener des Imperiums."
    Malgus schwieg wütend.
    „Lasst mich jetzt allein, beide", befahl Angral.
    Immer noch vor Wut kochend, ging Malgus zur Tür. Adraas folgte ihm auf dem Fuße.
    „Darth Malgus", rief Angral.
    Malgus blieb stehen und drehte sich um. Adraas hielt ebenfalls inne, ließ dabei aber etwas Raum zwischen ihnen.
    „Ich weiß, Ihr glaubt, im Konflikt würde man zu einem vollkommeneren Verständnis der Macht finden." Er ließ Malgus einen Moment warten, bevor er hinzufügte: „Ich kann es kaum erwarten zu sehen, ob die Ereignisse Eure Ansichten bestätigen."
    „Welche Ereignisse?", fragte Malgus, aber im gleichen Augenblick verstand er auch schon. Angral würde Adraas die Chance lassen, nach Malgus' Platz in der Hierarchie zu greifen. Er wollte sehen, wer als Sieger aus dem Streit zwischen Malgus und Adraas hervorgehen würde, ein Streit, der im Schatten ausgetragen wurde, hinter den Kulissen, nach all den lächerlichen politischen Regeln der Sith. Malgus' Stärke lag nicht im subtilen, zweideutigen Ränkespiel. Er funkelte Adraas an, der ebenso finster zurückblickte. „Das wäre dann alles", sagte Angral, und Malgus ging zur Tür.
    „Bleibt noch einen Augenblick, Adraas", fuhr Angral fort, und der Angesprochene hielt inne. Malgus verließ das Büro allein, auf die gleiche Art, wie er eingetreten war. Man hatte ihn zum Narren gehalten und zu Angrals Vergnügen mit ihm gespielt.
    Schlimmer noch, der Sieg, den er so teuer erkauft hatte, war umsonst, nur ein Trumpf, den der Imperator in den Friedensverhandlungen ziehen konnte. Nach dem Abschluss der Verhandlungen würde das Imperium Coruscant wieder

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