THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
verbarrikadiert hatte.
Auf keinen Fall würde ich den Reporter zurückrufen. Damit blieben nur noch meine Eltern.
Es war feige, aber ich war froh, als ich den Anrufbeantworter hörte und nicht die panische Stimme meiner Mutter oder, noch schlimmer, den harten, eiskalten Tonfall meines Dads. Ich hinterließ eine Nachricht, weil ich davon ausging, dass das immer noch besser war, als sie vollkommen im Ungewissen zu lassen.
»Hi, ich bin’s. Es tut mir leid, dass ich mich ein paar Tage nicht gemeldet habe, aber mir geht’s gut. Es ist wieder alles in Ordnung. Mein Handy ist weg, aber ich rufe euch an, sobald ich in ein paar Tagen wieder zu Hause bin. Liebe euch beide.«
Ich legte auf und war unglaublich glücklich, dass ich keine weiteren Erklärungen abgeben musste. Vielleicht war es letztendlich doch ein Segen, dass ich ein paar Tage bei Royce bleiben musste. Das gab meinen Eltern die Zeit, ein wenig Dampf abzulassen.
Es ließ mir auch die Zeit, mir eine angemessen jugendfreie Erklärung für das zurechtzulegen, was in den letzten paar Monaten aus meinem Leben geworden war, damit meine Eltern keinen Schlaganfall bekamen, wenn ich erklärte, warum ich mich vertraglich an einen Vampir gebunden hatte. Ich würde auch darüber nachdenken müssen, wie ich vor ihnen verheimlichen konnte, dass Chaz ein Werwolf und Arnold ein Magier war. Meine Eltern sind katholisch, und auch wenn sie nicht jeden Sonntag in die Messe gehen, sehen sie die Others immer noch als Frevel gegen Gott. Nicht, dass ich es ihnen übel nehmen konnte. Ich hatte ihre Meinung geteilt, bis ich den Others nahe genug kam, um hinter ihr pelziges oder reißzahnbewehrtes Äußeres zu schauen.
Als ich meine Anrufe erledigt hatte, wanderte ich in Mouse’ Wohnzimmer zurück und bemerkte als Allererstes, dass Royce gegangen war. Der Rest unterhielt sich leise. Sie verstummten in dem Moment, als ich den Raum betrat, und unterbrachen ihr verschwörerisches Planen.
»Was ist los?«, fragte ich und warf Chaz sein Handy zu.
Er ließ es fast fallen – was mich in meiner Überzeugung bestärkte, dass sie hinter meinem Rücken etwas Mieses, Fieses ausheckten. Ein Werwolf, ausgestattet mit unheimlicher Geschwindigkeit, Stärke, Beweglichkeit und den besten Sinnen fast aller Others, hat ein Problem damit, ein Handy zu fangen? Bitte!
»Nichts Beunruhigendes«, versicherte er mir ein wenig zu fröhlich, ein wenig zu schnell. Ich runzelte die Stirn. »Ich muss in die Arbeit. Ich habe bereits ein paar Termine mit Stammkunden verpasst, und den Neukunden heute Abend kann ich nicht sausen lassen.«
Chaz arbeitet als Personal Trainer. Wenn man seine Natur bedachte, war Gewichteheben bei ihm ein wenig überflüssig, aber hey, es pflegte die fabelhaften Muskeln an einem bereits fabelhaften Körper! Ich konnte mich kaum beschweren.
»In Ordnung«, erklärte ich nach einer kurzen Pause, während der ich mich immer noch fragte, worüber genau sie gesprochen hatten. »Wann kommst du wieder?«
Scham breitete sich in seinem Gesicht aus, als er nach einer Antwort suchte. Mir dämmerte, dass er mit den anderen Jungs eine Möglichkeit gesucht hatte, wie er hier herauskommen konnte. Ich kniff die Augen zusammen und verschränkte meine Arme. Seine Erklärung sollte jetzt besser mal überzeugend ausfallen!
»Ich bin mir nicht sicher. Ich muss heute Nacht einiges erledigen. Einige Rudelangelegenheiten klären, etwas in dieser Art. Vielleicht wird es ziemlich spät.«
Hmpf. Wahrscheinlich suchte er nur nach einem Ausweg, weil er nicht in der Höhle des Vampirs abhängen wollte. Ich kannte das Gefühl. Hätte es nicht die Bindung gegeben, hätte ich ebenfalls an den Wänden gekratzt, um ja einen Ausweg zu finden. Schließlich war ich eines von wenigen menschlichen Wesen in einem Gebäude voller Vampire. Ich musste mir mehr Sorgen machen als Chaz. Allerdings hatte ich auch ein wenig Mitgefühl, also entspannte ich mich und deutete auf die Tür.
»Wenn ihr Jungs zu kribbelig seid und euch hier die Decke auf den Kopf fällt, dann müsst ihr nicht extra meinetwegen hier rumhängen.«
Devon warf mir einen bösen Blick zu. »Wir haben alle Dinge zu erledigen. Wir haben nur versucht, zu entscheiden, wer hier bei dir bleiben soll. Zumindest einer von uns wird immer an deiner Seite sein, bis die Bindung verschwunden ist.«
Ich verdrehte die Augen und setzte mich neben Chaz auf die Couch. Er umarmte mich nur kurz, bevor er aufstand. Die Falte zwischen meinen Augenbrauen vertiefte sich,
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