THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
und nicht etwa mich aus gutem Willen heraus beschützen. Wunderbar! Ich unterdrückte das nächste Gähnen und rieb mir die Augen. »Was sagten Sie vorher?«
Er musterte mich zögerlich, bevor er antwortete. »Es ist spät, und ich kann sehen, dass Sie müde sind. Ich glaube nicht, dass Max heute Nacht noch einmal etwas unternehmen wird, aber vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn Sie ein paar Tage woandershin gehen.«
Ich schüttelte den Kopf und grinste trocken. »Der Schutz schild funktioniert wunderbar. Ich glaube, Arnold hat sich damit selbst übertroffen. Es ist okay.«
»Wenn Sie darauf bestehen. Ich habe eine Idee, wie wir mit dem Problem umgehen könnten, aber wahrscheinlich wird sie Ihnen nicht gefallen.«
»Und die Idee wäre?« Da war ich ja mal gespannt!
Er zögerte wieder und wandte den Blick ab. »Während ich Ihre Abneigung dagegen, an jemanden gebunden zu sein, vollkommen verstehe und respektiere, sind Sie doch, wie Sie wissen, vertraglich an mich gebunden. Nachdem Sie sich weigern, sich zu verstecken, können wir die Verbindung zwi schen uns vielleicht nutzen, um Max zu besänftigen, ohne dass es negative Auswirkungen auf einen von uns hat. Wenn Sie freiwillig zu ihm gehen, beschwichtigt das seine Wut womöglich genug, dass er mit sich reden lässt und Ihre Erklärung in Bezug auf Anastasias Tod akzeptiert, nachdem er auf mich nicht gehört hat.«
»Oh, zur Hölle, nein!«, rief ich und wich ein Stück zurück. War er verrückt? Ich zögerte und kniff die Augen zusammen. »Moment mal! Sie haben bereits mit ihm gesprochen? Das haben Sie nicht erwähnt!«
Er lächelte grimmig. »Nein, habe ich nicht. Wir haben in den letzten Monaten regelmäßig telefoniert und über einen Preis für den Verlust seiner Schöpfung verhandelt. Er ist ziemlich nachtragend, und die Tatsache, dass wir seit langer Zeit Rivalen sind, lässt ihn Anastasias Verlust besonders bitter empfinden.«
»Und was soll es lösen, wenn man mich ihm übergibt? Was will er von mir?«
Royce’ Blick war todernst, als er mir endlich wieder in die Augen sah. Ich war fast zu schockiert von seinen Worten, um zu bemerken, dass er nicht einmal ansatzweise versuchte, mich dazu zu zwingen.
»Er will, dass Sie ihren Platz einnehmen.«
Kapitel 6
S ie sind verdammt noch mal verrückt, wenn Sie glauben, dass ich mich ihm ausliefern werde – besonders , um verwandelt zu werden!«
Royce schüttelte den Kopf und bedeutete mir, mich zu beruhigen. »Er wird nicht ruhen, bis er ein gewisses Maß an Genugtuung erfahren hat. Ihre Gefangennahme ist wahrscheinlich das Einzige, was er als angemessene Wiedergutmachung akzeptieren würde. Wenn Sie allerdings freiwillig zu ihm gehen, würde das jeden Plan ruinieren, den er vielleicht hat, um Sie mit Gewalt an sich zu binden. Es würde auch in den Augen derjenigen, die unsere Gesetze durchsetzen, seinen Anspruch auf Vergeltung weniger berechtigt aussehen lassen. Oder er entscheidet, dass Sie ihm mehr Ärger bescheren, als Sie wert sind, und lässt Sie vielleicht in Ruhe, um einen anderen Weg zu finden, sich an mir zu rächen. Es ist auch absolut möglich, dass Sie die Waffen einsetzen können, die der Circle Ihnen gegeben hat, um ihn umzubringen.«
»Ich kann das nicht glauben!« Ich kochte vor Wut und hatte nicht vor, mich so einfach besänftigen zu lassen. Ich stand auf, stiefelte zur Tür, riss sie auf und zeigte in den Flur. »Raus! Jetzt! «
Mit einem tiefen Seufzen stand Royce auf. Er trat näher, aber statt zu gehen, legte er eine Hand auf meine Schulter und hob mit der anderen mein Kinn an. Ich war schwer in Versuchung, mich ihm zu entziehen, blieb aber lange genug ruhig stehen, um mir anzuhören, was er zu sagen hatte. Trotzdem starrte ich weiter wütend in seine Augen. So stellte ich sicher, dass er genau wusste, wie sauer ich auf ihn war, weil er auch nur vorgeschlagen hatte, dass ich mich Max auslieferte oder, noch schlimmer, mich auf einen Kampf auf Leben und Tod mit ihm einließ.
»Ich will nicht, dass Ihnen Schaden zugefügt wird. Ich habe den Vorschlag nur gemacht, weil mir die Vorstellung nicht gefällt, dass Sie allein gegen Max kämpfen. Ich fürchte, dass er Sie verletzen oder umbringen wird, wenn er Sie auf eigene Faust in die Finger bekommt. Es ist viel besser, wenn wir das auf unsere Weise regeln als auf seine.«
Langsam löste ich mich aus seiner Berührung, und meine Wut ließ bei seiner Erklärung ein wenig nach. Aber trotz aller Logik war ich mir nicht sicher, wie
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