THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
die ich gesprengt hatte, oder die Details über Anastasias Tod verraten. Was die Polizei bis jetzt wusste, war alles, was ich, Royce und die anwesenden Werwölfe bereit waren, ihnen zu diesem Thema zu erzählen.
Der Cop starrte mich für eine Sekunde an, und sein plötzlich harter Blick drückte aus: »Ich weiß, dass Sie mich anlügen.« Ich starrte direkt zurück und gab keinen Zentimeter nach. In meinem Arbeitsfeld hatte ich oft genug mit der Polizei zu tun, um zu wissen, wann ich besser den Mund hielt und wann ich etwas preisgeben konnte. Und ich wusste genau, dass ich über keinerlei Informationen verfügte, die ihren Ermittlungen helfen konnten.
»Sie sind sicher, dass da nichts ist? Keine Verbindung zwischen Ihnen und diesem Typen namens Carlyle?«
Ich zuckte mit den Achseln und deutete kurz auf Royce. »Er ist ein Vamp, vielleicht weiß er etwas darüber. Ich habe keine Ahnung, was Max Carlyle von mir will.« So viel zumindest entsprach der Wahrheit.
Er machte noch ein paar Notizen und schien mehr aufzuschreiben als nur das, was ich gesagt hatte. Ich fragte mich beiläufig, was er gerade notierte, und versteckte ein Gähnen hinter meiner Hand. Ich hätte schon längst im Bett liegen sollen.
»Okay. Und was ist passiert, nachdem er Ihnen gesagt hat, was er will?«
»Ungefähr zu dieser Zeit ist Royce aufgetaucht und hat ihn vertrieben.«
Officer Bowman nickte und rieb sich den Bartschatten, bevor er meine Worte notierte. Ich beschrieb ihm Peter noch und beantwortete seine restlichen Fragen so präzise wie möglich, obwohl ich nicht viel mehr wusste als das, was ich bereits erzählt hatte. Er fragte noch ein paarmal auf verschiedenste Weise nach möglichen Verbindungen zu Max, aber ich wusste nicht, was ich ihm noch sagen sollte. Ich hatte den Kerl nie gesehen, konnte ihn nicht beschreiben und hatte auch keine Ahnung, woher er kam oder warum er mich in die Finger bekommen wollte.
Royce hatte sein Gespräch mit dem anderen Beamten schon beendet, als ich endlich mit meiner Aussage fertig war. Ich begleitete die zwei Polizisten zur Tür.
»Danke noch mal, Officer. Ich hoffe, Sie finden den Kerl und holen ihn von der Straße!«
Derjenige, der Royce’ Aussage aufgenommen hatte, nickte und berührte kurz seine Hutkrempe. »Wir geben eine Personenbeschreibung des Vamps heraus. Ich werde auch arrangieren, dass die nächsten paar Tage eine Streife ein Auge auf Ihre Wohnung hat, für den Fall, dass er es noch mal probiert. Ist das Bürogebäude sicher, in dem Sie arbeiten, oder sollen wir auch da ein bisschen aufpassen?«
Hm. Der Officer scheute in dieser Sache wirklich keine Anstrengung. Es gab nicht genügend Polizisten in der Stadt, um eine so unwichtige Aufgabe abzudecken, wie auf mich aufzupassen, selbst wenn es nur um ein paar Tage ging. »Nein, ich glaube, das ist in Ordnung. Sie müssen sich keine Mühe machen. Ich rufe einfach wieder an, wenn ich Hilfe brauche.«
Er lächelte, schüttelte den Kopf und breitete seine Hände ein wenig aus. »Tut mir leid, Ma’am. Wenn ein Vamp hinter Ihnen her ist, wäre ich schuld, wenn etwas Schlimmes passiert und niemand da war, um es zu verhindern. Eine angedrohte Entführung ist eine ernste Sache. Sie hatten Glück, dass Mr. Royce gerade zu diesem Zeitpunkt vorbeigeschaut hat.« Der Officer und der Vamp tauschten einen Blick, der mir das Gefühl gab, dass ich irgendeinen privaten Witz verpasst hatte.
Ich lächelte frostig und schob mir eine Strähne aus den Augen. »Okay, was auch immer Sie für das Beste halten.«
Anscheinend verstand er keinen Sarkasmus, denn er lächelte und winkte kurz, bevor er sich den Flur entlang in Bewegung setzte. Officer Bowman folgte ihm auf dem Fuße. Ich schloss die Tür hinter ihnen, stiefelte zur Couch und ließ mich mit einem gemurmelten Fluch darauf fallen. Es wäre die Hölle, meinen Job zu machen, während mir ein Streifenwagen voller Cops folgte.
»Also, wollen Sie mir erzählen, warum die Cops so glücklich waren, Sie zu sehen, und Sie behandelt haben wie etwas, das in Fort Knox gelagert wird?«
Royce zuckte mit den Achseln und lungerte sich wieder bequem auf die Couch. »Wahrscheinlich weil ich vor zwei Wochen eine halbe Million Dollar an den Polizeiverband gespendet habe. Ich denke, sie wollen sicherstellen, dass ich auch bei der nächsten Spende ähnlich großzügig bin.«
Ich blinzelte. »Ja, das kann ich mir vorstellen.« Kein Wunder, dass sie mich beschatten lassen wollten! Sie wollten sich mit Royce gut stellen
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