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THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)

THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)

Titel: THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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entkommt. Betrachtet es als Überlebensinstinkt. Wenn wir nicht wüssten, wie man so etwas anstellt, hätten weder er noch ich so lange überlebt.«
    Obwohl es im Moment eigentlich nichts zur Sache tat, war ich plötzlich neugierig. »Heißt das, du kannst auch Leute einfach verschwinden lassen?«
    Er sah mich mit wütend zusammengekniffenen Augen an. Da hatte ich wohl einen wunden Punkt getroffen. »Theo retisch, ja, das könnte ich. Anders als bei Max erlaubt es mir mein Gewissen allerdings nicht, mich so weit zu er niedrigen.«
    Royce besaß ein Gewissen. Das war ja mal etwas ganz Neues!
    Ihm musste nicht gefallen haben, was er in meiner Miene erkannte. Oder eine seiner Vampirmächte erlaubte es ihm, Gedanken zu lesen. Sein Gesichtsausdruck wurde unendlich bitter, und für einen Moment spürte ich Reue, weil ich so wenig von ihm hielt. Irgendwie gelang es mir immer, das Schlimmste von ihm zu denken, ihm die dunkelsten Motive zu unterstellen und seine Handlungen im schlechtestmöglichen Licht zu sehen. Ich hatte das Gefühl, ich sollte ihm mit irgendeiner aufmunternden Geste versichern, dass ich ihn nicht für so übel hielt. Ich musste mich entschuldigen, auch wenn ich mir nicht sicher war, wofür.
    Aber bevor ich sprechen konnte, schaltete sich der Gürtel ein: » Hör auf, ihm in die Augen zu schauen wie ein Amateur! Inzwischen solltest du es besser wissen. Greif auf meine Stärke und den Talisman um deinen Hals zurück, oder du verlierst dich an ihn, wie die Elfe es getan hat!«
    Ich atmete tief durch und folgte der Anweisung des Gürtels, indem ich meinen Blick abwandte und mich darauf konzentrierte, mich zu beruhigen. Den Blickkontakt zu brechen linderte meine Scham. Meine Reaktion fiel unnatürlich stark aus, als wäre kurz ein Gewissensbiss aufgestachelt worden, um alle anderen Gedanken oder Gefühle zu untergraben. Wie seltsam, dass Royce Gefühle derart manipulieren konnte! Angst und Lust konnte ich verstehen – aber Mitleid und Schuld? Das schien gar nicht zu ihm zu passen.
    Dawn brach das unangenehme Schweigen. »Es ist spät. Wenn ihr heute Nacht noch eine Konfrontation plant, würde ich mich beeilen, sonst haben deine Vampire keine Zeit mehr, sich vor der Sonne zu verstecken, bevor es vorbei ist.«
    Ich schätzte, dass es kurz nach Mitternacht war. Meiner Meinung nach hatten wir noch jede Menge Zeit, aber ich hatte noch nie einen solchen Kampf geführt, und Royce hatte uns nicht in seine Schlachtpläne eingeweiht.
    Der Vampir stand langsam auf. Ich fühlte einen Stich, als ich sah, wie Sara sich gegen Arnold drückte und ihre Finger in seiner Jacke vergrub. Royce’ Blick wanderte durch den Raum und blieb kurz an Sara hängen, bevor er bei mir landete. Ich sah weg und fühlte ein Ziehen in mir, obwohl mir nicht klar war, welches Gefühl er gerade projizierte oder was ich tun oder denken sollte. Meine Wachsamkeit gepaart mit der Unterstützung des Gürtels und des Amuletts unterbanden Royce’ mentale Spielchen ganz wunderbar. Er kam auf mich zu und streckte eine Hand aus, um mir aufzuhelfen.
    »Sollen wir gehen?«
    Chaz knurrte leise, als ich meine Hand in die des Vampirs schob.
    »Sicher. Übrigens, ich fahre mit Arnold und Sara.«
    Wir hatten nicht darüber gesprochen, aber ich würde auf keinen Fall mit dem Vampir fahren, während er diese seltsame Stimmung verbreitete. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich behauptet, es fiel ihm schwer, sich zu entscheiden, ob er glücklich oder unzufrieden mit den Vorgängen war oder ob er irgendwo dazwischen schwankte. Er widersprach nicht, was ein Segen war, aber er ließ meine Hand auch nicht los, als ich auf den Beinen stand. Stattdessen hob er sie an und hielt sie zwischen seinen Handflächen. Ich konnte mich nicht befreien, ohne mehr Kraft aufzuwenden, als die Situation wert war. So hatte ich ihn noch nie erlebt.
    »Bist du dir absolut sicher, dass du an diesem Kampf teilnehmen willst? Es ist noch nicht zu spät für dich und deine Freunde.«
    Ah. Die Sorge, die er ausstrahlte, wirkte so ehrlich, dass ich nicht anders konnte, als zu lächeln und mich ein wenig zu entspannen, obwohl er meine Hand nicht losgelassen hatte. »Nein, ich werde nicht weglaufen und mich verstecken. Das ist nicht dein Kampf – es ist unserer.«
    Er erwiderte mein Lächeln, und seine Miene wurde düster, sündhaft und ach so verlockend. »So soll es sein.«
    Mit diesen Worten setzte er einen galanten, keuschen Kuss auf meinen Handrücken. Seine Lippen glitten kurz

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