THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
über meine Knöchel, bevor er mich freigab. Seltsamerweise störte mich das nicht im Geringsten. Er war einfach, na ja … Royce. Chaz kam bei Weitem nicht so gut damit klar und brummte eine Warnung.
»Halte deine Hände bei dir!«, zischte er und schlang einen Arm besitzergreifend um meine Hüfte. Royce sah ihn kaum an, während ein befriedigtes Lächeln um seine Lippen spielte.
Ich seufzte nur.
Jetzt erhoben sich auch alle anderen und machten sich auf den Weg zur Vordertür. Chaz weigerte sich, seinen Arm von mir zu nehmen, bis wir fast neben dem Auto standen. Arnolds auffälliger Sportwagen wirkte hier zwischen den Cabrios und den anderen teuren Autos auf der Straße und in den Einfahrten vollkommen normal.
Dawn überraschte mich ein weiteres Mal, als sie darauf bestand, mit in den Kampf zu ziehen. Ich war mir nicht sicher, welche Hilfe sie leisten sollte, aber Royce widersprach nicht. Sara stimmte zu, Chaz den Beifahrersitz zu überlassen, damit die zwei Pärchen zusammen in Arnolds Wagen fahren konnten. Devon und Tiny hatten kein Problem damit, den gefährlichsten Übernatürlichen von New York in dem silbernen Viertürer zu begleiten. Aber vielleicht hatte das etwas damit zu tun, dass es Dawn nichts ausmachte, sich auf dem Rücksitz zwischen die beiden Männer zu setzen, während Royce sie zu unserem Ziel chauffierte. Daraus sollte man schlau werden!
Sara und ich vollführten die nötigen Verrenkungen, um auf dem Rücksitz des Cabrios Platz zu nehmen, damit wir uns in Ruhe miteinander unterhalten konnten, während Arnold, Chaz und Royce draußen über unser Ziel sprachen.
»Was gibt’s, Shia?«, flüsterte Sara, weil sie nicht wollte, dass die Others uns belauschten. »Wie kommt es, dass du mit Royce zusammenarbeitest? Ich dachte, du hättest geschworen, nie wieder etwas mit ihm zu tun haben zu wollen?«
Ich konnte ihrem Blick nicht ausweichen, so wie ich auf dem Rücksitz eingeklemmt war. So schwer es mir auch fiel, ich erwiderte ihren sorgenvollen, wütenden Blick. Das hier war schlimmer, als Mom etwas zu gestehen – niemand kann einen so mit den eigenen Worten beschießen wie die beste Freundin.
»Das habe ich«, gab ich zu, »aber diesmal musste ich eine Ausnahme machen.«
Sie drehte sich im Sitz und zog ein Knie hoch, um ihren Ellbogen darauf zu stemmen. Dann fing sie an, ihre beneidenswert glatten blonden Haare um einen Finger zu winden. Es war eine nervöse Geste, die dafür sorgte, dass sie plötzlich auf unheimliche Art ihrer neurotischen Schwester Janine ähnelte.
»Du stürzt dich nicht leichtfertig in solche Scheiße. Was hat deine Meinung geändert? Warum jetzt, Monate später? Sag mir nicht, es liegt nur an diesem Max!«
»Ich dachte, dass die Tatsache, dass ich von einem uralten Vampir gejagt werde, Grund genug ist, Verstärkung zu rufen.«
»Bullshit!«, entgegnete sie und betrachtete argwöhnisch den Gürtel um meine Hüfte. Ich schnaubte und zog meinen Mantel zu, um ihn zu verbergen. »Du hättest mich oder Arnold oder sogar Chaz anrufen und in Deckung gehen können. Stattdessen spielst du hier den Lone Ranger und reitest davon, um den Tag oder was auch immer zu retten. Ich glaube dir nicht eine Sekunde lang, dass du nicht darüber nachgedacht hast zu fliehen, bevor er sich eingemischt hat!«
»Sara! Ich laufe nicht immer vor meinen Problemen weg!«
Ihr trockenes Grinsen milderte meine Wut über ihre »Anschuldigungen«. Es dauerte nicht lange, und ich grinste zurück.
»Okay, okay. Ich war sauer auf Chaz, weil er Freitagabend mal wieder eine Verabredung platzen ließ. Ich dachte, es würde ihn ärgern, wenn ich Royce zu mir einlade. Ich musste wissen, wer Max ist, also war das eine schöne Ausrede, um ihn einzuladen.«
Ihr vorgespielter Schock wurde von dem wissenden Grinsen ad absurdum geführt. »Ha! Ich wusste es!«
»Ach, halt den Mund!«, gab ich zurück und bemühte mich vergeblich, nicht wieder zu grinsen. »Und außerdem hat Max mich in die Ecke gedrängt, als er mich entführt hat. Er meint es ernst, und ich will nicht, dass die Situation bis zu dem Punkt entgleist, an dem er meine Freunde und Familie angreift. Deswegen unser kleiner Einsatz heute Nacht.«
»Und wie fühlt sich Chaz jetzt damit, dass du und Royce euch näherkommt?«, fragte sie, während sie anzüglich mit den Brauen wackelte und damit ihre Unschuldsmiene vollkommen bröckelte.
»O mein Gott, Sara!«
Ich keuchte aufgrund ihrer Unterstellung in einer Mischung aus echtem und vorgespieltem
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