THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
Rest von uns hielt direkt auf die Eingangstür zu – Chaz und Vincent zu beiden Seiten neben mir, mit Arnold, Sara, Tiny und Devon hinter uns. Ich wusste nicht, was Dawn in diesem Kampf ums Ganze ausrichten wollte, aber sie war irgendwo in dem Pulk von Vampiren.
Wir alle konnten die Musik aus dem Inneren hören, Heavy Metal mit einem tiefen vibrierenden Bass. Vor der Tür hätten Rausschmeißer stehen sollen, um die letzten Gäste davon abzuhalten hineinzukommen, aber die Straße war seltsam leer. Royce führte uns an; er wirkte nicht glücklich darüber, dass niemand uns begrüßte. Obwohl zwischen uns ein paar Vampire standen, sah ich, wie er sich mit einem Stirnrunzeln zu John umdrehte, als er an der Eingangstür zog. Verschlossen.
John sperrte auf, um uns einzulassen. Die Vampire um uns versteiften sich nicht erwartungsvoll, sondern wurden eher tödlich ruhig. Ich fühlte sogar durch die dicke Jacke, die Chaz gegen die Kälte trug, wie sein Arm sich unter meinen Fingern anspannte. Wir alle eilten in den Raum, kaum dass die Tür aufschwang, Royce an der Spitze.
In der Luft hing schwer der Geruch nach Blut. Wären meine Sinne nicht durch den Gürtel verschärft gewesen, hätte ich es vielleicht nicht bemerkt, aber so war der scharfe, klebrige Gestank zu stark, um ihn zu ignorieren. Ich konnte niemanden fragen, was davon zu halten war, denn die wummernde Musik machte jede Unterhaltung unmöglich.
Ich zog einen Pflock aus dem Gürtel und ließ einen Daumen nervös über den Ledergriff gleiten, um mich selbst daran zu erinnern, dass ich eine Waffe besaß, dass ich damit umgehen konnte und dass alles schon bald vorbei sein würde.
Als geschlossene Gruppe bewegten wir uns vorsichtig vorwärts. Alle wurden langsamer, wenn Royce es wurde. Als wir den Flur durchquert hatten und den ersten Raum des Clubs erreichten, gab es nicht viel zu sehen. Hinter der Bar stand niemand; die Plüschsofas an den Wänden waren verlassen, genauso wie die Bühne und die zwei Käfige für Tänzer, die in der Mitte des Raumes hingen.
Wäre die Situation nicht so ernst und wir nicht auf der Suche nach Max gewesen, hätte ich Royce gegenüber einen bösartigen Kommentar über die Einrichtung abgegeben. Die neonfarbenen Peitschen und silbernen Ketten an den schwarzen Wänden waren ein wenig übertrieben, selbst für einen seiner Clubs.
Auf jeden Fall gab es hier nichts zu sehen. Der Raum war nicht besonders groß. Direkt vor uns lag eine Treppe. Zur Linken ging ein weiterer Flur ab, und ein Vorhang aus dünnen Silberketten erschwerte den Blick in den Hauptraum. Durch die Ketten blitzte ein Stroboskop, aber sonst konnte ich in dem großen, schwarzen, leeren Raum dahinter nicht viel erkennen. Der Geruch nach Blut und anderen Körperflüssigkeiten war inzwischen fast überwältigend, sodass ich kaum bestimmen konnte, aus welcher Richtung er zu uns drang.
Wir teilten uns in Gruppen auf, um der Sache nachzugehen. Royce und der Großteil seiner Leute gingen in Richtung der größten Tanzfläche. Arnold, Sara und Dawn folgten ihm. Wir hatten diese Taktik vorher über einem hastig skizzierten Plan des Clubs diskutiert. Max’ hauptsächliches Ziel war Royce. Arnold war auf Informationsgewinnung und Verteidigungsmagie spezialisiert, also war es am sinnvollsten, wenn er in Royce’ Nähe blieb, um die Angriffe von Max abzufangen, sobald der Vampir zuschlug. Sara wich nicht von Arnolds Seite, und er wollte sie auch nicht aus den Augen lassen, also blieb sie bei ihnen.
Eine Handvoll anderer Vampire löste sich von der Gruppe und lief den gegenüberliegenden Flur entlang. Sechs Vampire, die ich nicht kannte, und ein Vampir, den ich sehr wohl kannte – John –, kamen mit mir, Chaz, Devon und Tiny, um den ersten Stock zu kontrollieren.
Dieser Club war um einiges kleiner als das Underground . Es gab zwei weitere Stockwerke, beide für die Öffentlichkeit zugänglich. Unten befand sich ein Keller, der mit dem Tunnelsystem verbunden war, das Royce’ Leute nutzten, um von einem Club zum anderen zu gelangen, ohne einen Kontakt mit der Polizei, Reportern oder dem Tageslicht zu riskieren. John, der den Laden besser kannte als jeder andere, ging voraus.
Die Treppe endete direkt vor einer kleinen Tanzfläche. Hier spielte eine andere Musik, die aber genauso unerträglich war wie das, was unten aus den Lautsprechern dröhnte. Die Tatsache, dass der Sänger seinen Text nicht einmal zusammenhängend schreien konnte, machte es noch schlimmer. Himmel!
Das
Weitere Kostenlose Bücher