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The Rigger - Fesseln der Lust (Teil 2 & 3 Rosen ...) (German Edition)

The Rigger - Fesseln der Lust (Teil 2 & 3 Rosen ...) (German Edition)

Titel: The Rigger - Fesseln der Lust (Teil 2 & 3 Rosen ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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sympathisch und wäre Sir Russel nicht gewesen, hätte ich meinen Lebtag nicht daran gedacht, mit diesen Menschen eine sexuelle Liaison einzugehen. „Was erwartet mich eigentlich heute Abend?“
    „Ich dachte schon, du fragst nie.“ Sein breites Grinsen machte ihn so unverschämt sexy, dass ich an mich halten musste, ihn nicht anzuspringen. Einen Wimpernschlag später war er Sir Russel.
    „Zunächst werden Sie heute Abend eine kleine Einweisung in die hohe Kunst des Bondage erhalten. Nicht viel … nur hier und da ein paar Knoten.“
    „Und dann?“, drängte ich ihn, mir mehr zu erzählen.
    „Dann, meine Liebe, werden Sie schon sehen.“
    Das war nun nicht ganz die Antwort, die ich erwartet hatte und sie entlockte mir ein zweifelndes Grinsen. Diese Antwort hatte auch noch etwas anderes zufolge. Sie erregte mich. Der Gedanke daran, was noch alles passieren würde und konnte, wenn ich dort in Fesseln liegen würde, ließ meine Hormone sprudeln.
    Es war eine rein biologische Reaktion, denn ich ahnte, dass Sir Russel sich auch dieses Mal nicht mit mir beschäftigen würde. In seinem Gesicht konnte ich sehen, dass er wusste, dass ich es wusste, dass ich auch dieses Mal gewissermaßen leer ausgehen würde.
    Immer noch saßen wir gemeinsam auf der Couch und ich versuchte mir in den nächsten Stunden nicht auszumalen, was passieren würde. Stattdessen betrachtete ich Russel, der in Gedanken versunken auf das Flipchart starrte. Wenn ich es recht überdachte, dann hatte ich drei Liebhaber in einem ergattert. Den Fotografen, der sich für die Schönheit des weiblichen Körpers interessierte. Den Mann, der Freund und Begleiter sein wollte und es auch war. Und nicht zuletzt, den Dominus.
    Es war erstaunlich, wie sehr Russel Linney zwischen diesen Persönlichkeiten hin und her springen konnte. Ein Wimpernschlag genügte und er veränderte sich. War er der Künstler, der Fotograf, dann war seine scharfe Beobachtungsgabe beinahe körperlich spürbar. War er der Freund, dann klang seine Stimme vollkommen anders, als in den beiden anderen Versionen dieses Mannes. Weich, kumpelhaft, liebevoll und zu jeder Schandtat bereit. Der Schalk saß ihm in dieser Situation nicht nur im Nacken: Er war der Schalk. Für mich war dieser Mann so beeindruckend, dass ich mich spielend auf ihn einlassen konnte. Dass ich die dominante Seite an ihm noch nicht verstand, beunruhigte mich nicht. Diese Nuance seiner Persönlichkeit war für mich noch nicht begreifbar, weil ich sie so noch nie an mir zu spüren bekommen hatte.
    Wenn Linney zu Sir Russel wurde, dann straften sich seine Glieder ein wenig mehr. Seine Mimik verwandelte sich in eine gütige Strenge, keine Widerworte zulassende Milde. Bildlich gesprochen war er der Vater in den Romanen, die um die letzte Jahrhundertwende spielten. Er wurde zu Johann, dem Älteren aus den Buddenbrocks. Mutierte förmlich zu Colonel Brandon, der schon nach der ersten Begegnung mit Marianne ein Auge auf diese Liebe hatte.
    Und ganz ehrlich: Jedes kleine Mädchen sollte einen Colonel Brandon haben.
    Wir übermittelten Peel unsere spärlichen Ergebnisse und mein Chef gab zu, dass er mit der Rose auch noch nicht weiter gekommen war.
    „Wir haben zwar die Gärtnerin gefunden und nach einigem Hin und Her hat sie zugegeben, dass sie sich mit dem Verkauf einiger Rosenstöcke etwas dazu verdient hat – und das nicht schlecht, wie ich bemerken möchte – aber sie konnte keinen Namen nennen, weil die Bestellung über ein Postfach kam, von einem Lieferdienst abgeholt wurde und die Zahlungen online von einem Nummernkonto. Da gibt sich einer verdammt große Mühe seine Spuren zu verwischen. Wir sind an dem Konto und dem Lieferdienst dran … mal sehen, was wir da finden.“ Als wir an diesem Abend zum Anwesen fuhren, verzichtete er darauf, mir die Augenbinde anzulegen. Wir waren jetzt ein Ermittlergespann, betonte er lächelnd, da wäre eine solche Maßnahme unangebracht. Linney Manor war ein hübsches Domizil, das zwischen der Stadtgrenze von London und Sutton lag. Ein roter, zweistöckiger, sehr weitläufiger Backsteinbau mit weißen Fensterläden und kleinen grauen Schornsteinen, die dem Kenner zeigten, dass einige Räume noch mit Kaminen beheizt wurden. Das Hauptgebäude lag auf einem parkähnlichen Grundstück, welches durch Wege und Auffahrten durchzogen war, die an ihren Rändern mit Platanen geschmückt worden waren. Durch geschickt gesetzte Scheinwerfer im Boden wurde das Haus so ausgeleuchtet, dass es weithin

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