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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sich mit einem schiefen Eächeln zu Glen um. »Was wird jetzt passieren?«
    »Passieren?« Glen zog die Brauen hoch.
    »Klar. Darum bin ich hier raufgekommen. Ich hab' zu Frannie gesagt:
    >Ich mach' ihn betrunken, und dann werde ich ihn aushorchen.< Prima, hat sie gesagt. «
    Glen grinste. »Auf dem Grund einer Weinflasche sind keine Teeblätter.«
    »Nein, aber sie hat mir erklärt, was genau du eigentlich gemacht hast. Soziologie. Die Lehre von Gruppenwechselwirkungen. Also stell ein paar wohlbegründete Vermutungen an.«
    »Mach ein silbernes Kreuz auf meine Handfläche, o Aspirant des Wissens.«
    »Vergiß das Silber, Kahlkopf. Ich geh' morgen mit dir zur First National Bank von Boulder und geb' dir eine Million Dollar. Wie ist das?«
    »Im Ernst, Stu - was willst du wissen?«
    »Ich denke, dasselbe, was auch dieser Stumme Nick Andros wissen will. Was wird als nächstes passieren? Ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll.«
    »Es wird sich eine Gesellschaft bilden«, sagte Glen langsam.
    »Welcher Art? Das kann man jetzt unmöglich sagen. Es sind jetzt fast vierhundert Menschen hier. Wie sie momentan eintreffen - jeden Tag mehr -, schätze ich, daß wir am ersten September fünfzehnhundert sein werden. Viereinhalbtausend am ersten Oktober und möglicherweise achttausend, bis im November der Schnee fällt und die Straßen unpassierbar werden. Schreib das als Vorhersage Nummer eins auf.«
    Zu Glens Belustigung brachte Stu tatsächlich ein Notizbuch aus der Gesäßtasche seiner Jeans zum Vorschein und schrieb auf, was er gerade gesagt hatte.
    »Kann ich kaum glauben«, sagte Stu. »Wir sind durch das ganze Land gereist und haben alles in allem keine hundert Menschen gesehen.«
    »Ja, aber es kommen doch ständig welche, nicht?«
    »Ja... in Grüppchen und Stüppchen.«
    »In was?« fragte Glen grinsend.
    »Grüppchen und Stüppchen. Hat meine Mutter immer gesagt. Verscheißerst du die Ausdrücke meiner Mutter?«
    »Der Tag wird niemals kommen, an dem ich genügend Respekt vor meiner eigenen Haut verliere, daß ich eine texanische Mutter verscheißere, Stuart.«
    »Nur, sie kommen, das stimmt. Ralph hat momentan Kontakt mit fünf oder sechs Gruppen, die unsere Zahl bis Ende der Woche auf fünfhundert bringen.«
    Glen lächelte wieder. »Ja, und Mutter Abagail sitzt bei ihm in seiner >Funkzentrale<, weigert sich aber, über CB zu sprechen. Sagt sie hat Angst, sie könnte einen Stromschlag bekommen.«
    »Frannie vergöttert die alte Frau«, sagte Stu. »Teilweise, weil sie soviel darüber weiß, wie man Kinder entbindet, aber teilweise auch nur... weil sie sie eben gern hat. Klar?«
    »Ja. Fast alle denken genauso.«
    »Achttausend Menschen im Winter«, sagte Stu und kam wieder zum ursprünglichen Thema zurück. »Mann o Mann.«
    »Simple Arithmetik. Sagen wir, die Grippe hat neunundneunzig Prozent der Bevölkerung ausgelöscht. Vielleicht war es nicht so schlimm, aber gehen wir von dieser Zahl als Grundlage aus. Wenn die Grippe in neunundneunzig Prozent der Fälle tödlich war, so bedeutet das, sie hat fast zweihundertachtzehn Millionen Menschen umgebracht - allein in diesem Land.« Er sah Stus schockiertes Gesicht und nickte grimmig. »Vielleicht war es nicht so schlimm, aber wir können gut und gerne davon ausgehen, daß diese Zahl hinkommt. Dagegen wirken die Nazis wie Stümper, was?«
    »Mein Gott«, sagte Stu mit trockener Stimme.
    »Aber dann blieben immer noch über zwei Millionen Menschen übrig, ein Fünftel der Bevölkerung Tokios vor der Seuche, ein Viertel der Bevölkerung New Yorks vor der Seuche. Und das allein in diesem Land. Ich glaube allerdings, daß etwa zehn Prozent dieser zwei Millionen die Nachwirkungen der Grippe nicht überlebt haben. Leute, die dem Schock danach zum Opfer gefallen sind. Leute wie der arme Mark Braddock mit seinem geplatzten Blinddarm, aber auch Unfallopfer, Selbstmorde und auch Morde. Das bringt uns auf 1,8 Millionen. Aber wir vermuten ja, daß wir einen Gegenspieler haben, nicht wahr? Den dunklen Mann, von dem wir geträumt haben. Irgendwo westlich von uns. Da drüben liegen sieben Staaten, die legitim als sein Territorium bezeichnet werden könnten... wenn er wirklich existiert.«
    »Ich glaube schon, daß er existiert«, sagte Stu.
    »Das Gefühl habe ich auch. Aber hat er einfach die Macht über alle Leute da drüben? Das glaube ich nicht, ebensowenig wie Mutter Abagail automatisch Macht über die Leute in den anderen einundvierzig Staaten von Kontinentalamerika

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