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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Schamgefühl! Du denkst einzig und allein an dich selbst!« brüllte Carla. »Mein Gott, was du deinem Vater und mir nur antust! Es wird deinem Vater das Herz brechen und...«
    »Mein Herz ist nicht gebrochen.« Peter Goldsmiths ruhige Stimme drang von der Tür herein, und sie drehten sich beide um. Er stand unter der Tür, aber nicht im Zimmer; seine Stiefelspitzen waren genau dort, wo der Teppichboden des Salons dem billigeren der Diele wich. Frannie dachte, daß sie ihn dort schon oft gesehen hatte. Wann hatte er den Salon zum letzten Mal betreten? Sie konnte sich nicht erinnern.
    »Was machst du denn hier?« fauchte Carla und dachte plötzlich nicht mehr an den Schaden, den das Herz ihres Mannes davontragen mochte. »Ich dachte, du würdest heute nachmittag länger arbeiten.«
    »Ich habe die Schicht mit Harry Masters gewechselt«, sagte Peter.
    »Fran hat es mir schon gesagt, Carla. Wir werden Großeltern.«
    » Großeltern !« kreischte sie. Sie stieß ein häßliches, verwirrtes Lachen aus. »Überlaß das mir. Sie hat es dir zuerst gesagt, und du hast es mir verschwiegen. Na gut. Ich habe nichts anderes von euch erwartet. Aber jetzt mache ich diese Tür zu, und wir beide machen es unter uns aus.«
    Sie lächelte Frannie voll funkelnder Bösartigkeit an.
    »Nur wir... Mädchen.«
    Sie legte die Hand auf den Knauf der Salontür und schob sie zu. Frannie sah immer noch benommen zu und konnte den plötzlichen Wut- und Giftausbruch ihrer Mutter kaum begreifen.
    Peter streckte langsam und widerwillig die Hand aus und hielt die Tür auf halbem Weg fest.
    »Peter, ich verlange, daß du das mir überläßt.«
    »Das weiß ich. Früher habe ich es auch immer dir überlassen. Aber diesmal nicht, Carla.«
    »Das ist nicht deine Sache.«
    Er antwortete ruhig: »Doch.«
    »Daddy...«
    Carla drehte sich zu ihr um, ihr aschfahles Gesicht war mittlerweile über den Wangenknochen rot tätowiert. » Sprich nicht mit ihm! « schrie sie. »Heute hast du es nicht mit ihm zu tun! Ich weiß, du hast ihn immer für deine verrückten Hinfalle begeistern oder süßholzraspelnd auf deine Seite bringen können, was du auch getan hast, aber heute hast du es nicht mit ihm zu tun! «
    »Sei still, Carla.«
    »Geh raus!«
    »Ich bin nicht drinnen. Du siehst d...«
    »Verspotte mich nicht! Hinaus aus meinem Salon! «
    Damit drückte sie gegen die Tür, senkte den Kopf und preßte mit den Schultern, bis sie wie ein seltsamer Stier in menschlicher, weiblicher Gestalt aussah. Er hielt ihr anfangs mühelos stand, dann mit mehr Anstrengung. Schließlich standen ihm die Nackenmuskeln vor, obwohl sie siebzig Pfund weniger wog als er.
    Frannie wollte sie anschreien, daß sie aufhörten, wollte ihrem Vater sagen, daß er wegging, damit sie beide Carla nicht so sehen mußten, die plötzliche und irrationale Verbitterung, die unterschwellig immer da gewesen war, sie jetzt aber völlig überwältigt hatte. Aber ihr Mund war starr, seine Scharniere offenbar eingerostet.
    »Hinaus! Hinaus aus meinem Salon! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du elender Drecksack, laß die verdammte Tür los und GEH RAUS! «
    Da schlug er sie.
    Es war ein schwacher, fast unbedeutender Laut. Die Großvateruhr zerfiel nicht entrüstet zu Staub, als sie ihn hörte, sondern tickte einfach weiter, wie sie es immer getan hatte, seit sie gebaut worden war. Das Mobiliar stöhnte nicht auf. Aber Carlas wütende Worte verstummten, als wären sie mit dem Skalpell abgeschnitten worden. Sie fiel auf die Knie, und die Tür schwang ganz auf und stieß leise polternd gegen den hohen viktorianischen Stuhl mit den selbstgestickten Polstern.
    »Nein, o nein«, sagte Frannie mit betroffener, leiser Stimme. Carla hielt eine Hand an die Wange und sah zu ihrem Mann auf.
    »Das ist schon seit zehn Jahren oder länger fällig«, sagte Peter. Seine Stimme klang ein klein wenig unsicher. »Ich habe mir immer gesagt, daß ich es nicht mache, weil ich nicht zu denen gehöre, die Frauen schlagen. Immer noch nicht. Aber wenn jemand - Mann oder Frau - zum Hund wird und beißt, dann muß man ihn zur Vernunft bringen. Ich wünschte nur, Carla, ich hätte schon früher den Mut dazu aufgebracht. Wäre für uns beide nicht so schmerzhaft gewesen.«
    »Daddy...«
    »Still, Frannie«, sagte er mit geistesabwesender Strenge, und sie verstummte.
    »Du sagst, daß sie egoistisch ist«, sagte Peter, der immer noch in das starre, schockierte Gesicht seiner Frau sah. »Dabei bist du diejenige. Du hast dich nicht mehr um Frannie

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