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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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und stets sorgfältig verpackt und versichert worden, wenn sie von einem Landesteil zum anderen verschickt wurde (entstanden war sie ursprünglich in Buffalo, New York, in der Werkstatt von Tobias, einem Schuppen, der zweifellos genauso verraucht und schmutzig gewesen war wie Peters Werkstatt, auch wenn Carla eine diesbezügliche Bemerkung niemals hätte gelten lassen); und manchmal war sie von einem Zweig der Familie zu einem anderen gelangt, wenn Krebs, Herzschlag oder ein Unfall einen Ast des Familienstammbaums abgesägt hatten. In diesem Salon stand sie, seit Peter und Carla Goldsmith vor einunddreißig Jahren in dieses Haus gezogen waren, zwei Jahre vor Freds Geburt und zehn Jahre vor Frannies Geburt. Hier war sie aufgestellt worden, und hier war sie geblieben, hatte getickt und Segmente einer vertrockneten Zeit gemessen. Eines Tages würde die Uhr ihr gehören, wenn sie sie wollte, überlegte Frannie, während sie in das weiße, schockierte Gesicht ihrer Mutter sah. Aber ich will sie nicht!
    Ich will sie nicht und werde sie nicht nehmen!
    In diesem Zimmer standen Trockenblumen unter Glasglocken. In diesem Zimmer lag ein mausgrauer Teppich mit staubigen rosa Rosen im Rand. Ein hübsches Rundbogenfenster, aus dem man den Hügel hinab zur Route 1 sehen konnte, mit einer hohen Ligusterhecke zwischen Straße und Grundstück. Carla hatte ausgiebig und giftig mit ihrem Mann gemeckert, bis er die Hecke gepflanzt hatte, nachdem die Exxon-Tankstelle an der Ecke eröffnet hatte. Kaum war sie gepflanzt, meckerte sie mit ihm, er solle sie schneller wachsen lassen. Frannie dachte, daß sie sogar radioaktiven Kunstdünger akzeptiert hätte, hätte er diesem Zweck gedient. Je größer die Hecke geworden war, desto mehr hatte ihr Meckern hinsichtlich des Ligusters nachgelassen, und Frannie vermutete, in zwei Jahren oder so, wenn die Hecke so hoch gewachsen war, daß sie die störende Tankstelle verdeckte und im Salon wieder heile Welt herrschte, würde das Meckern ganz aufhören.
    Jedenfalls über dieses Thema.
    Blumentapete, große grüne Blätter und rosa Blüten, ähnlich gefärbt wie die Rosen auf dem Teppich. Frühe amerikanische Möbel und eine dunkle Doppeltür aus Mahagoni. Ein Kamin, der lediglich Vorführzwecken diente, wo ewig ein Birkenstamm auf dem roten Backsteinboden lag, der ewig makellos war und nicht einmal ein Fleckchen Ruß aufwies. Frannie vermutete, der Stamm dürfte inzwischen so trocken sein, daß er wie Zunder brennen würde, sollte man ihn anzünden. Über dem Stamm hing ein Topf, der so groß war, daß man fast ein Baby darin baden konnte. Er war ein Erbstück von Frannies Urgroßmutter und hing ewig aufgehängt über dem ewigen Birkenstamm. Über dem Kaminsims hing, um das Bild abzurunden, die ewige Steinschloßflinte.
    Segmente einer vertrockneten Zeit.
    Eine ihrer frühesten Erinnerungen war an den mausgrauen Teppich mit den staubigrosa Rosen im Rand. Sie war vielleicht drei und noch nicht lange sauber, und wegen Unfallgefahr war ihr höchstens zu besonderen Anlässen gestattet, sich im Salon aufzuhalten. Aber irgendwie war sie hineingelangt, und als sie ihre Mutter sah, die nicht nur lief, sondern sich regelrecht überschlug, um sie wieder herauszuholen, bevor das Unvorstellbare geschehen konnte, war das Unvorstellbare eben geschehen. Sie konnte den Urin nicht mehr halten, und als ihre Mutter den wachsenden Flecken sah, der aus dem Mausgrau unter ihren Füßen ein dunkleres Schiefergrau machte, hatte sie tatsächlich gekreischt. Der Flecken war schließlich wieder rausgegangen, aber nach wieviel geduldigem Schrubben? Der Herr mochte es wissen; Frannie Goldsmith nicht. In diesem Salon hatte ihre Mutter grimmig, explizit und ausführlich mit ihr geredet, nachdem sie Frannie und Norman Burstein erwischt hatte (deren Kleidungsstücke in einem einzigen unordentlichen Haufen auf einem Heuballen lagen), wie sie sich gegenseitig untersuchten. Wie würde es ihr gefallen, hatte Carla gefragt, während die Großvateruhr ernst Segmente der vertrockneten Zeit wegtickte, wenn sie mit der splitternackten Frannie auf der U.S. Route 1 Spazierengehen würde? Wie wäre das? Frannie, damals sechs, hatte geweint, aber irgendwie die Hysterie vermieden, die diese Vorstellung mit sich brachte.
    Mit zehn war sie mit dem Fahrrad gegen den Briefkastenpfosten gefahren, während sie über die Schulter sah und Georgette McGuire etwas zurief. Sie hatte eine Schnittwunde am Kopf, Nasenbluten, zwei aufgeschürfte Knie und hatte

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