The Stand. Das letze Gefecht
es je erfahren werden. Aber wir sind sicher, daß die Leute, die die Seuche überlebt haben, die Krankheit nicht überwunden haben; sie haben sie einfach gar nicht bekommen. Das bringt uns zurück zu Peter. Dan?«
»Ja. Der Schlüssel zu Captain Trips ist die Tatsache, daß die Erkrankten immer nur beinahe auf dem Weg zur Gesundung waren, aber niemals völlig . Peter zeigte die ersten Symptome achtundvierzig Stunden nach seiner Geburt. Es gab keinen Zweifel, daß es sich um Captain Trips handelte - die Symptome waren klassisch. Aber diese dunklen Verfärbungen am Hals, die, davon sind George und ich inzwischen überzeugt, das vierte und letzte Stadium der Krankheit einleiten - sind bei Peter nie eingetreten . Außerdem werden seine Remissionsperioden immer länger.«
»Ich verstehe nicht«, sagte Fran verwirrt. »Was...«
»Peters Immunsystem reagiert offenbar sehr schnell, sooft Captain Trips den Typ wechselt. Es besteht zwar immer noch die Möglichkeit, daß es zusammenbricht, aber Peters Körper ist nie in das letzte, kritische Stadium eingetreten. Es sieht jetzt fast so aus, als ob er es durchhält.«
Wieder war es still im Zimmer.
Dan sagte: »Wahrscheinlich hat er eine halbe Immunität von Ihnen geerbt, Fran. Er hat die Krankheit bekommen, aber wir glauben jetzt, daß er auch die Fähigkeit hat, sie zu überwinden. Wir nehmen an, daß Mrs. Wentworth' Zwillinge dieselbe Chance hatten, nur daß sie unter viel schlechteren Voraussetzungen geboren wurden - und ich glaube immer noch, daß sie vielleicht gar nicht an der Supergrippe gestorben sind, sondern an den Komplikationen, die sie hervorgerufen hat. Ich weiß, daß das nur ein sehr geringer Unterschied ist, aber er könnte entscheidend sein.«
»Und wie steht es um die anderen Babys von Vätern, die nicht immun waren?« fragte Stu.
»Wir nehmen an, daß sie alle dasselbe durchmachen müssen wie Ihr kleiner Peter jetzt«, sagte George. »Einige werden vielleicht sterben. Auch bei Peter mußten wir das zeitweise befürchten. Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis alle ungeborenen Kinder in der Freizone - und in der Welt - von Eltern stammen, die beide immun sind. Wie wird es diesen Kindern ergehen? Nun, es wäre geschmacklos, darauf Wetten abzuschließen, aber ich bin ziemlich sicher, daß wir das Spiel gewinnen. Aber jetzt müssen wir uns um Peter kümmern und ihn sehr sorgfältig beobachten.«
»Und nicht nur wir allein. Die ganze Freie Zone bangt um ihn. Es ist in der Tat so, daß Peter das Kind der ganzen Freien Zone ist.«
Fran flüsterte: »Ich möchte, daß er lebt, nur weil er mir gehört und weil ich ihn liebe.« Sie sah Stu an. »Und er ist meine Verbindung zur alten Welt. Er sieht Jess ähnlicher als mir, darüber bin ich froh. Das ist nur gerecht. Verstehst du, was ich meine, Liebster?«
Stu nickte, und plötzlich schoß ihm ein absurder Gedanke durch den Kopf: wie gern er noch einmal mit Hap und Norm Bruett und Vic Palfrey zusammensitzen würde, ein Bier mit ihnen trinken und zuschauen, wie Vic sich eine von seinen stinkenden Zigaretten dreht, und ihnen erzählen, wie die ganze Sache ausgegangen ist. Sie hatten ihn immer den schweigsamen Stu genannt. Aber jetzt würde er so lange reden, bis ihnen die Ohren vom Kopf fielen. Eine ganze Nacht und einen ganzen Tag. Er griff nach Frans Hand und spürte, daß ihm die Tränen in die Augen stiegen.
»Wir müssen weiter«, sagte George und stand auf. »Wir werden Peter sorgfältig beobachten, Fran, und dich auf dem laufenden halten.«
»Wann kann ich ihn haben, wenn... wenn er nicht...?«
»Eine Woche«, sagte Dan.
»Aber das ist so lang!«
»Es wird für uns alle eine lange Woche werden. Wir haben einundsechzig schwangere Frauen in der Zone, und neun von ihnen haben ihre Babys vor der Supergrippe empfangen. Auch für diese Frauen wird es eine lange Woche werden. Stu ? Es hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen.« Dan streckte ihm die Hand entgegen, und Stu schüttelte sie. Der Arzt verließ schnell das Zimmer. Ein Mann, der eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hatte und das auch gewissenhaft tat.
George schüttelte Stu die Hand und sagte: »Sehen wir uns morgen nachmittag? Laß Laurie wissen, wann es dir am besten paßt!«
»Um was geht es denn?« fragte Stu.
»Um dein Bein«, sagte George. »Sieht nicht gut aus, stimmt's?«
»Es geht.«
»Stu?« sagte Frannie und richtete sich auf. »Was ist mit deinem Bein?«
» Gebrochen, schlecht geschient, schief angewachsen«, sagte George. »
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