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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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schnellstens nach Hause gehen.«
    Gegen vier fing es wieder an zu schneien. Um sechs war es dunkel, und der schwarze Teer der Straße war ein gespenstisches Weiss unter ihren Füßen. Stu humpelte wieder stark. Er wankte nur noch. Tom fragte ihn, ob er sich ein wenig ausruhen wolle, aber Stu schüttelte nur den Kopf.
    Um acht Uhr herrschte wieder dichtes Schneetreiben. Ein- oder zweimal verloren sie die Orientierung und irrten in den Schneewehen am Straßenrand umher, bis sie die Richtung wieder gefunden hatten. Es wurde glatt. Tom stürzte zweimal, und dann, gegen Viertel nach acht, fiel Stu auf sein verletztes Bein. Er biß die Zähne zusammen, um nicht laut zu stöhnen. Tom rannte sofort herbei, um ihm zu helfen.
    »Es ist nichts passiert«, sagte Stu und stand wieder. Zwanzig Minuten später hörten sie eine junge nervöse Stimme aus der Dunkelheit rufen.
    »H-halt! W-wer da?«
    Sie blieben wie angewurzelt stehen.
    Kojak knurrte, und sein Nackenfell richtete sich auf. Tom hielt den Atem an. Und beim Heulen des Windes gerade noch wahrzunehmen, hörte Stu einen Laut, der ihn schaudern ließ: Ein Gewehr wurde durchgeladen.
    Wachen. Sie haben Wachen aufgestellt. Es wäre sehr komisch, nach dieser langen Reise vor dem Shopping Center in Table Mesa erschossen zu werden. Wirklich komisch. Ein Witz, der sogar Randall Flagg gefallen würde.
    »Stu Redman!« brüllte er in die Dunkelheit. »Hier ist Stu Redman!«
    Er schluckte, und in seiner Kehle klickte es hörbar. »Wer ist denn da drüben?«
    Dummes Zeug. Den kenn' ich doch sowieso nicht...
    Aber die Stimme, die durch den Schnee herüberdrang, klang vertraut. »Stu? Stu Redman?«
    »Tom Cullen ist auch hier... verdammt noch mal, schießen Sie bloss nicht!«
    »Ist das vielleicht ein Trick?« Die Stimme schien Überlegungen anzustellen.
    »Es ist kein Trick! Tom, sag was.«
    »Hallo«, sagte Tom gehorsam.
    Eine Pause. Der Schnee wirbelte um sie herum, und der Sturm kreischte. Dann rief der Posten (ja, die Stimme klang vertraut): »Stu hatte in seiner alten Wohnung ein Bild an der Wand hängen. Was war das für ein Bild?«
    Stu überlegte fieberhaft. Er hatte dauernd nur das Geräusch beim Durchladen im Kopf. Mein Gott , dachte er, ich stehe hier im Schneesturm und muß mir überlegen, was für ein Bild im Zimmer meiner alten 'Wohnung hängt - in meiner alten Wohnung hat er gesagt. Fran muß also zu Lucy gezogen sein. Lucy hat sich über das Bild immer lustig gemacht. Sie sagte immer, John Wayne wartet schon auf diese Indianer, man sieht ihn nur nicht...
    »Ein Bild von Frederic Remington!« Er brüllte, so laut er konnte. »Es heißt >Auf dem Kriegspfad    »Stu!« brüllte die Wache zurück. Ein schwarzer Schatten löste sich aus dem Schnee und rannte auf sie zu, wobei er dauernd in Gefahr war, auszurutschen und auf die Nase zu fallen. »Ich kann es einfach nicht glauben...«
    Dann stand er vor ihnen, und Stu erkannte Billy Gehringer, der ihnen im letzten Sommer mit seinen Amokfahrten so viel Ärger gemacht hatte.
    »Stu! Tom! Und Kojak auch noch! Wo sind Glen Bateman und Larry? Wo ist Ralph?«
    Stu schüttelte müde den Kopf. »Weiß nicht. Wir müssen aus der Kälte raus, Billy. Wir erfrieren.«
    »Klar, der Supermarkt ist gleich da hinten. Ich hole Norm Kellogg...
    Harry Dunbarton... Dick Ellis... ach, Scheiße, ich werde die ganze Stadt wecken! Das ist ja wunderbar! Ich kann's nicht glauben!«
    »Billy...«
    Als Billy Gehringer sich abwandte, packte Stu ihn an der Schulter.
    »Billy, Fran sollte ein Baby bekommen...«
    Bill wurde ganz still. Dann flüsterte er: »Scheiße, daran habe ich überhaupt nicht mehr gedacht.«
    »Hat sie es schon?«
    »George. George Richardson kann es dir sagen, Stu. Oder Dan Lathrop. Das ist unser neuer Arzt. Er kam ungefähr vier Wochen nachdem ihr weggegangen wart. Er ist eigentlich Hals-Nasen-OhrenArzt, aber er ist sehr g...«
    Stu schüttelte Billy kurz und schnitt damit sein beinahe hektisches Gebrabbel ab.
    »Stimmt was nicht?« fragte Tom. »Stimmt was nicht mit Frannie?«
    »Sag's mir, Billy«, sagte Stu. »Bitte.«
    »Mit Fran ist alles in Ordnung«, sagte Billy.
    »Hat man dir das nur erzählt?«
    »Nein, ich hab' sie selbst gesehen. Ich und Tony Donahue sind zusammen raufgegangen. Wir hatten ein paar Blumen aus dem Treibhaus mit. Das Treibhaus ist Tonys Projekt, er baut da alles mögliche an, nicht nur Blumen. Der einzige Grund, warum sie noch im Krankenhaus ist... sie hatte eine, wie nennt man das noch... eine

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