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The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

Titel: The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Schönheit dafür ein, Model zu werden. Doch innerlich blieb sie das Mädchen vom Lande. Trotz ihrer Erfolge wurde sie das Gefühl nicht los, die Nachbarn in ihrem vornehmen Wohnviertel seien besser als sie – klüger, gebildeter und selbstbewusster. In ihrer Vorstellung gehörten die Leute einer Gesellschaftsschicht an, zu der sie nie Zugang haben würde.
    Sie hatte mit aller Entschiedenheit darauf hingearbeitet, dass ihr Sohn sich nie so ausgeschlossen fühlen sollte wie sie. Im Gegensatz zu ihr sollte er eine Universität besuchen – nicht irgendeine, sondern eine erstklassige, vorzugsweise eine von den Elite-Universitäten im Osten der USA . In dem Fußballclub mitzuspielen war der erste Schritt ihrer Kampagne. Nun würde er auf eine gute Privatschule gehen, ein ausgesuchtes College, und voilà – schon wäre er angekommen.
    Ihren Vater, der noch immer in seiner Kleinstadt lebte, ärgerte dieser Masterplan. Ihm war das zu elitär: »Mein Enkel wird am Ende Weißwein trinken statt Budweiser-Bier.« Ihr Kommentar dazu: »Solange es teurer Weißwein ist …«
    Als der Fußballtrainer anrief, um ihr die Aufnahme ihres Sohnes in den Club zu bestätigen, war Jennifer überglücklich. Aber nicht lange. Vom ersten Trainingstag an fühlte sie sich als Außenseiterin. Die Väter der anderen Jungen waren meist erfolgreiche Anwälte oder Unternehmer – der Vater ihres Sohnes jedoch war ein Versager, der sie verlassen hatte, kaum dass sie schwanger war. Die anderen Väter erklärten ihren Söhnen die Feinheiten des Fußballs wie Grätschen, Strafstöße und Abseitsregeln, während Jennifer nicht einmal wusste, wofür es die gelbe oder die rote Karte gab.
    Die Mütter aber waren noch schlimmer. Wenn Jennifer beim Training erschien, sah sie, wie sie zusammenhockten und sich unterhielten, ohne überhaupt Luft zu holen, wie es schien. Manchmal bemerkte sie, dass ihr komische Blicke zugeworfen wurden. Nicht ein einziges Mal rückten die Frauen auseinander, um Platz für sie zu machen. »Sie werden mich nie akzeptieren. Sie halten mich für eine Asoziale.«
    »Woher wissen Sie, was die Frauen denken?«, fragte ich sie. »Haben Sie je mit ihnen geredet?« Ich ermutigte sie dazu, auf sie zuzugehen.
    Für die kommende Woche war ein Elterntreffen geplant, um den Transport zu den nächsten Auswärtsspielen zu organisieren. Jennifer zwang sich wider Willen, daran teilzunehmen. Es lief nicht gut. »Ich wollte mich vorstellen, aber immer, wenn ich auf jemanden zuging, war ich wie gelähmt … Mein Mund trocknete aus, und meine Stimme wurde zittrig. Ich klang absolut unmöglich. So schnell wie möglich bin ich wieder verschwunden.«
    Jeder kennt solche Momente; man will einen guten Eindruck machen, aber Körper und Geist versagen ihren Dienst. Wir sind »wie gelähmt«. Jennifers Symptome waren typisch dafür – trockener Mund, Zittrigkeit und vollkommene Leere im Kopf, das heißt, Unfähigkeit, sich an irgendetwas zu erinnern oder auch nur zusammenhängende Sätze zu bilden. Manche Menschen verlieren regelrecht ihre Körperbeherrschung und stoßen irgendwo an oder werfen etwas um. Manchmal zeigt sich die Lähmung nur in einer gewissen Erstarrung, sie kann aber auch extrem stark sein, sodass es dem betroffenen Menschen geht wie einem Reh im Scheinwerferlicht – er kann sich nicht mehr von der Stelle rühren, geschweige denn ein Wort hervorbringen.
    Wir alle kennen diese Erstarrung in der einen oder anderen Form. Man denkt gern, sie mache sich vor allem vor großem Publikum bemerkbar, dabei kommt es oft vor, dass schon eine einzige Person eine solche Lähmung verursacht – etwa die Schwiegermutter oder der Chef. Wenn wir also in diesem Kapitel das Wort »Publikum« verwenden, ist nicht immer eine größere Schar von Menschen gemeint; es kann auch eine Einzelperson sein. Als »Publikum« wird einfach jemand bezeichnet, auf dessen Meinung über uns wir im gegebenen Moment großen Wert legen.
    Verbreitet ist auch die Annahme, dass es eine bestimmte Situation ist, die uns lähmt – etwa wenn wir mit jemandem verabredet sind, der uns einschüchtert, oder wenn wir vor einer größeren Menschenmenge reden sollen. Dabei wird die Lähmung hauptsächlich durch innere Unsicherheit ausgelöst, durch eine Unsicherheit, die unter Umständen gar nicht bewusst ist, bis man sich plötzlich völlig verhaspelt.
    Schauen wir einmal, wie es in Ihrem Leben aussieht:
    Schließen Sie die Augen, und stellen Sie sich vor, Sie ständen vor einer einzelnen

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