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The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

Titel: The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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die nur uns zu eigen ist. Sie verleiht jedem von uns seine eigene Stimme – und doch haben all unsere Stimmen denselben Ursprung. Darum er weckt echter Selbstausdruck den Anschein, als käme er irgen dwoanders her – und sorgt zugleich dafür, dass wir das Empfinden haben, mehr wir selbst zu sein.
    Ihr Leben lang hatte Jennifer es schrecklich gefunden, frei zu sprechen, weil dann das ans Licht zu kommen drohte, wofür sie sich am meisten schämte – ihr Schatten. Jetzt war es genau umgekehrt: Frei zu sprechen war für sie eine Gelegenheit, voll und ganz sie selbst sein zu können. Oder mit ihren eigenen Worten: »Ich glaube, ich kann mein wahres Selbst gar nicht finden , wenn ich es nicht zum Ausdruck bringe.«
    Stimmt.
    Tatsächlich galt die Fähigkeit, sich selbst auszudrücken, schon im Altertum als Grundeigenschaft des Universums. In der biblischen Schöpfungsgeschichte wird Gott als Wesen dargestellt, das sich selbst ausdrückt. Gott sprach : »Es werde Licht«, und es ward Licht. Gott sprach : »Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume«, und es geschah.
    Wer sich voll und ganz zum Ausdruck bringt, harmoniert mit dem Universum und hat das Gefühl, eins mit ihm zu sein. Bei Jennifer hieß das, nicht länger an ihrem Wert als Mensch zu zweifeln; jetzt war sie keine minderwertige Außenseiterin mehr, die nicht mitreden konnte.
    Nach und nach begriff sie sich auch als Teil einer Gemeinschaft. Sie merkte, dass andere Menschen sie achteten und ihren Rat suchten. Es war der Schatten, dem sie diese für sie neue Wirkung auf andere zu verdanken hatte.
    Der Schatten ermöglicht uns echte menschliche Verbundenheit – er ist das, was uns allen gemeinsam ist. Ohne den Schatten pochen wir auf unsere Verschiedenheit und fühlen uns von den anderen getrennt. Beziehungen – zwischen einzelnen Menschen, Religionen und Nationen – können nur dann funktionieren, wenn wir mithilfe unseres Schattens ein universales Band knüpfen. Dann werden wir in einen Zustand versetzt, in dem sogar Gegner im anderen das Menschliche erkennen. Nur so können wir die Freiheit auskosten, verschieden voneinander zu sein und doch miteinander zu koexistieren.
    Möglich ist all dies nur, weil der Schatten eine Sprache spricht, die die ganze Menschheit versteht – eine Sprache des Herzens statt der Worte. Da Sie einen Schatten haben, kennen Sie diese Sprache bereits. Wenn zwei Freundinnen Ihnen mit genau den gleichen Worten Trost spenden, spüren Sie sofort, welche aufrichtig mit Ihnen fühlt und welche nicht bei der Sache oder ungeduldig ist. Die eine Freundin ist mit dem Herzen dabei, die andere nicht.
    Die »Sprache des Herzens« spielt auf die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel an. In dieser Geschichte heißt es, dass »alle Welt einerlei Zunge und Sprache« hatte.
    Dieser Zustand der Einheit war ein Geschenk; aber die Leute wussten nichts damit anzufangen und beschlossen, einen monumentalen Turm zu bauen: einen Turm, der bis in den Himmel reichte. Um ihren ehrgeizigen Plan zu durchkreuzen, verwirrte Gott ihre Sprache, sodass sie einander nicht mehr verstehen konnten, »und zerstreute sie von dort in alle Länder«. Die Geschichte wird meist so ausgelegt, dass sie den Ursprung der verschiedenen Sprachen wiedergibt. Aber sie hat eine tiefere Bedeutung: Selbst diejenigen, die zuvor dieselbe Sprache gesprochen hatten, konnten sich nicht mehr verstehen; sie hatten die gemeinsame Sprache des Herzens verloren.
    Wir Menschen heute sind die Leidtragenden. Wir haben diese universelle Sprache verloren und damit auch jeden Sinn für eine alles umfassende Menschengemeinschaft. Wir haben keinen Sinn mehr dafür, dass wir alle zum selben Team gehören und zu etwas verpflichtet sind, das größer ist als wir selbst. Staatsbeamte fühlen sich nicht mehr verpflichtet, das öffentliche Interesse über ihr eigenes zu stellen, Scheidungsanwälte gießen noch Öl ins Feuer eines Ehekonflikts, um ihr Honorar in die Höhe zu treiben, Ärzte fordern mit Blick auf ihr eigenes Wohlergehen unnötige Untersuchungen. Öffentliche Diskussionen arten in hemmungslose Schlammschlachten aus, wo nichts mehr tabu ist, sei es die Vaterlandsliebe, die äußere Erscheinung oder das Privatleben des Gegners.
    Doch es besteht die Möglichkeit, dies alles zu heilen. Die gemeinsame Sprache, mit der wir einander erreichen können, lebt noch in unserem Schatten. Für Jennifer war das eine spannende Erfahrung. Zum ersten Mal in ihrem Leben

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