The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
jeder sich bietenden Gelegenheit anwenden. Indem Sie das tun, üben Sie sich ständig darin, auf Ihr innerstes Selbst zu vertrauen, statt sich von den Reaktionen anderer abhängig zu machen.
Jeder kennt Situationen, in denen das Bedürfnis nach Anerkennung zum Hemmschuh wird. Davon sind wir beiden Autoren nicht ausgenommen. Psychotherapeuten sind auch nur Menschen, und so ist unser Wunsch, dass unsere Klienten uns zeigen, wie brillant sie uns finden, nur allzu menschlich. Aber unsere Klienten tun das nicht immer; oft blicken sie uns sogar so an, als wären wir nicht recht bei Sinnen. Wir würden lügen, wenn wir nicht zugäben, dass bei solchen Gelegenheiten unser Selbstvertrauen erschüttert wird. Aber gerade in solchen Momenten – wenn ein Klient sich geistig einer neuen Sicht auf sein Leben öffnen soll – müssen wir uns auf unsere eigene Autorität besinnen.
Den Klienten mit logischen Argumenten überzeugen zu wollen ist kein Zeichen von Autorität – es spiegelt nur ein Bedürfnis wider, recht zu behalten. Was Klienten überzeugt, sind der tiefe Ernst und die Begeisterung, mit denen wir ihnen unseren Therapieansatz nahebringen, auch wenn sie an uns zweifeln. Das kann nur durch die Kraft des Selbstausdrucks gelingen; wir müssen uns in innerer Autorität üben, wie andere auch.
Das verborgene Potenzial des Selbstausdrucks
Jennifer sprach von Magie, als sie das Tool einige Monate lang benutzt hatte. Ich ahnte gleich, dass etwas geschehen wa r, so wie sie in meine Praxis gesegelt kam. Statt die Augen niederzuschlagen, blickte sie mir direkt ins Gesicht und strahlte mich an. »Sie glauben nicht, was für einen tollen Tag ich hatte«, sagte sie ganz außer Atem. Am Morgen war sie noch voller Unruhe gewesen, aber diesmal nicht wegen des Fußballtrainings ihres Sohnes. Sie hatte einen Termin zum Vorsprechen gehabt, den ersten seit Jahren. Nervös saß sie neben den anderen Schauspielerinnen in einem kleinen Raum und wartete, bis sie an der Reihe war.
»Kaum fing ich an, meinen Text zu lesen, merkte ich, wie ich mich schon verkrampfte. Da wandte ich sofort die innere Autorität an, zweimal hintereinander«, erzählte sie. »Ich wurde ruhiger, aber dann spürte ich noch etwas anderes; es war, als hätte ich einen höheren Gang eingelegt.« Sie sprang auf und ging in meiner Praxis auf und ab, als stände sie auf der Bühne. In ihrer Stimme schwang Begeisterung mit. »Sie wissen doch, welche Sorgen ich mir normalerweise darum mache, was andere Leute von mir denken! Diesmal war es so, als hätte ich das vergessen. Mein Text, meine Rolle, meine Motivation – all das fiel mir mühelos zu.« Sie war so überwältigt von ihrem Auftritt, dass sie leise zu weinen begann. Dadurch strahlte sie fast noch mehr.
Es kam noch besser. Nach dem Vorsprechen hatte eine Freundin vom Fundraising-Komitee der Schule ihres Sohnes sie angerufen. Sie war in Terminnot geraten und bat Jennifer, sie bei einem Treffen mit einem wichtigen Sponsor zu vertreten. »Ich war vor Schreck wie versteinert. Aber ich konnte nicht nein sagen, sie hat mir zu oft selbst aus einer Klemme geholfen.«
Die Freundin versorgte Jennifer vorsorglich mit Zahlen und Fakten, doch als Jennifer dem Sponsor vorgestellt wurde, konnte sie sich an nichts mehr erinnern. Daraufhin wandte sie wieder mehrere Male das Tool der inneren Autorität an. »Ich vermute mal, dass ich mir wirklich das Vertrauen meines Schattens verdient habe, denn ich war sogar noch besser als beim Vorsprechen. Ich brauchte bloß den Mund aufzumachen, und schon klang alles, was ich sagte, überzeugend. Ich ließ mein Herz sprechen, sagte, wie dankbar ich gewesen sei, als mein Sohn zugelassen wurde, wie schnell er dort Freunde gefunden hätte und wie gern er dort lernte. Und als es an der Zeit war, die Zahlen anzugeben, die meine Freundin mir noch eingetrichtert hatte, fielen sie mir tatsächlich wieder ein!« Jennifer lächelte. »Der Sponsor hat seine Spende verdoppelt. Jetzt soll ich ins Fundraising-Komitee aufgenommen werden.«
Zum ersten Mal in ihrem Leben genoss Jennifer ein echtes Selbstwertgefühl. »Ich war mehr ich selbst als je zuvor.« Auch ein seltsames Paradox war ihr aufgefallen. »Ich habe zwar mit meiner eigenen Stimme gesprochen, hatte aber zugleich das Gefühl, als ob eine andere Stimme aus mir spräche. Wie kann das sein?«
Die Kraft des Selbstausdrucks kommt über den Schatten zu uns. Aber es ist etwas Wunderbares an dieser höheren Kraft: Sie spricht in einer Weise aus uns,
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