The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
konnte sie fühlen, wie es ist, wenn man Einfluss auf andere Menschen hat. Mit Blick auf die Gesellschaft neigen wir dazu, Einfluss mit bedeutenden Persönlichkeiten in mächtigen Positionen zu verbinden. Wie Jennifer es ausdrückte: »Ich dachte, man müsste berühmt sein, um etwas zu bewirken.« Das ist verständlich – aber auch ein Fehler, der uns teuer zu stehen kommt. Es bedeutet nämlich, dass wir die normalen, tagtäglichen Gelegenheiten ignorieren, einander zu ermutigen, zu inspirieren und uns miteinander zu verbinden. Jeder, auch Sie, kann mithilfe der inneren Autorität eine Kraft werden, die positiv auf die Menschen in der Umgebung einwirkt; Sie könnten zum Beispiel Ihre Kinder zur Selbstdisziplin anhalten oder sich um einen älteren Menschen kümmern, der allein ist, oder einem Fremden freundlich weiterhelfen.
Ein weiteres Missverständnis liegt in der Überzeugung, wir könnten nur dann wirklich Einfluss auf jemanden nehmen, wenn wir ihn dominieren. Sich in diesen Menschen einzufühlen wird als Zeichen von Schwäche betrachtet. Wie Jennifer mit bitterem Humor bemerkte: »Mein Vater kannte nur eine Möglichkeit, seine Autorität zu wahren – er nahm einen Gürtel.« Eine solche Machtdemonstration erzeugt Angst und Groll, und schwächt sich schließlich selbst.
Dabei kann man eine starke Führungspersönlichkeit sein, ohne Angst und Groll zu verbreiten. Wenn Sie Ihre Autorität auf den Schatten gründen, können Sie mit den Gefühlen anderer in Berührung bleiben. Sobald sich Leute verstanden fühlen, tun sie, worum man sie bittet, auch wenn sie nicht ganz damit einverstanden sind. Die Einfühlsamkeit verstärkt Ihre Autorität. Das gilt in jedem Umfeld, unter Freunden ebenso wie in der Familie, der Gemeinde usw. Selbst große Unternehmen haben inzwischen erkannt, dass es von Nutzen ist, die Ansichten anderer anzuerkennen – dadurch entsteht echter, dauerhafter Teamgeist.
Die Gemeinschaft, als deren Teil sich Jennifer jetzt fühlte, wird »soziale Matrix« genannt. Das ist ein Netzwerk von wechselseitig miteinander verknüpften Menschen, das heilende Energie generiert, die anders nicht erzeugt werden kann. Je inniger wir uns einander verbunden fühlen, umso glücklicher sind wir. Es gibt sogar Forschungsergebnisse, die dokumentieren, dass Menschen mit einem stabilen sozialen Netz körperlich und geistig gesünder sind und länger leben.
Darüber hinaus gibt es auch noch tiefer gehende Vorteile.
In der Dynamik der sozialen Matrix liegt auch die Lösung für das grundlegende Problem, mit dem die Menschheit konfrontiert ist: Wie können wir eins sein und bleiben, ohne unsere individuelle Freiheit zu opfern? Die Antwort findet sich im Schatten. Er trägt unser innerstes Selbst in sich und lebt zugleich in einem Raum vollkommener Verbundenheit mit den Schatten aller anderen Menschen.
Doch wenn nicht jeder die persönliche Verantwortung für die Aktivierung des Schattens übernimmt, bleiben das alles bloß Möglichkeiten. Wenn wir versäumen, die richtige Wahl zu treffen, steht uns ein langsamer Abstieg in die brutale Urhölle bevor, die der Philosoph Thomas Hobbes treffend »den Krieg aller gegen alle« nannte.
Häufig gestellte Fragen
1. Ich kann zwar spüren, dass mein Schatten da ist, aber ich kann ihn nicht sehen.
Das ist nichts Ungewöhnliches. Manche Menschen sind weniger visuell veranlagt als andere. Wenn Sie Ihren Schatten nicht sehen können, üben Sie einfach, seine Präsenz direkt vor sich zu spüren.
Konzentrieren Sie sich beim Anwenden der inneren Autorität auf diese Präsenz. Mit der Zeit wird das, was nur schemenhaft gefühlt wird, sichtbare Gestalt annehmen.
Bei einigen Menschen ist es genau umgekehrt. Sie können ihren Schatten zwar bildlich sehen, aber ihm fehlt jede Präsenz, und er sieht eher aus wie ein Strichmännchen oder eine Comicfigur.
Nach unseren Erfahrungen lässt sich dieses Problem durch wiederholtes Üben lösen. Behandeln Sie das Bild so, als besitze es Realität und Präsenz, auch wenn Ihr Gefühl etwas anderes sagt – irgendwann ist es auch so.
2. Mit geschlossenen Augen kann ich meinen Schatten sehen, aber nicht mit offenen Augen und wenn ich Leuten gegenüberstehe.
Auch das ist ein häufiges Problem. Es dauert seine Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat, mit den physischen Augen das Publikum und zugleich mit dem geistigen Auge den Schatten zu sehen. Dabei weiß in Wahrheit jeder, wie das geht. Immer wenn Sie in einen spannenden Roman vertieft sind,
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