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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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seiner Freizeit mit Spatzen reden sah. Und auf Billy stießen wir, als er ein Brötchen, das er draußen vor einer Bäckerei verzehrte, mit einem Zauber belegte. Bevor er den letzten Bissen verzehrte, beschwor er vier frische herauf.« Mary Jane lächelte.
    » Es wird mir ein Vergnügen sein, sie alle kennenzulernen«, sagte ich. Eine Hexe, ein Mensch und ein Vampir, die sich zusammentaten, um gegen das Böse zu kämpfen. Es klang wie die Reklame für einen Groschenroman. Aber dank dem Ungeheuer, das unseren Tod plante, war dies das wahre Leben.

Kapitel Vier

    Am nächsten Tag folgten Cora und ich Mary Jane zu dem Haus, das sie mit den anderen Waisen bewohnte. Der neblige graue Morgen passte perfekt zu meiner Stimmung. Was, wenn Mary Janes Freunde nicht bereit waren, uns zu helfen? Oder wenn es schon zu spät war, um Damon zu retten? Bei Tageslicht waren die dunklen Ringe unter Mary Janes Augen ebenso wenig zu übersehen wie der ausgefranste Saum ihres verblichenen braunen Kleides. Sie sah von Kopf bis Fuß genauso aus wie die Waise, die sie war. Ganz gleich, wie sehr ich auch versuchte, die Frage aus meinem Kopf zu verdrängen, stellte sie sich mir doch immer und immer wieder: Wenn sie so mächtig war, warum war sie dann nicht in der Lage, gesellschaftlich aufzusteigen? Warum lebten sie und ihre Hexen-Freunde weiterhin in einem Armenviertel? Damon hätte die Frage gestellt. Aber ich tat es nicht. Im Grunde spielte es nämlich gar keine Rolle. Der Punkt war: Sie war alles, was wir hatten.
    » Da wären wir. Unser Zuhause«, sagte Mary Jane munter und bog um eine scharfe Ecke. Die Häuser zu beiden Seiten der winzigen Gasse waren baufällig, mit verbretterten Fenstern und zum Teil riesigen Löchern in den Außenmauern.
    Sie drückte mit der Schulter gegen eine Tür und ließ Cora und mich in die dunkle Diele jener Hütte eintreten, die sie ihr Zuhause nannte.
    Ich blinzelte und nahm die ungleichmäßige Decke wahr, den schräg abfallenden Boden, auf dem die Hälfte der Dielenbretter fehlten, und die unzähligen Spinnweben in allen Ecken und Winkeln.
    » Psst.« Mary Jane hob mahnend einen Finger an die Lippen, während sie die Treppe hinaufkletterte – sofern man dieses Etwas als Treppe bezeichnen konnte. Das Geländer war aus der Wand gerissen worden, mehrere Stufen waren weggefault und die verbliebenen befanden sich in einem denkbar schlechten Zustand. Es schien ein Wunder zu sein – oder war es Magie? –, dass nicht das ganze Haus schon längst eingestürzt war.
    Oben angekommen öffnete Mary Jane eine wackelige Tür. » Da bin ich wieder!«, verkündete sie.
    Ich blinzelte erneut. Mitten im Zimmer brannte ein Feuer, von Betonplatten eingefasst, die höchstwahrscheinlich von der Straße gestohlen worden waren. Direkt darüber befand sich ein Oberlicht, dessen Glas schon vor langer Zeit herausgefallen sein musste. Um das Feuer herum saßen zwei Jungen und ein Mädchen, alle nicht älter als achtzehn. Einer der beiden Jungen sah sogar noch jünger aus, als sei er erst zwölf. Es roch nach Moder und Feuchtigkeit. Ich hustete.
    » Mary Jane!« Der Jüngste sprang auf und nahm Mary Jane in seine knochigen Arme. Sie lächelte voller Zuneigung und zerzauste ihm das blonde Haar. » Endlich bist du zu Hause! Ich dachte schon, der Ripper hätte dich erwischt!«
    » Reg dich nicht auf, Gus. Ich bin heil wieder hier. Aber das verdanke ich nur Stefan.« Sie deutete auf mich. » Wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich in Stücke geschnitten worden«, erklärte Mary Jane.
    » Von dem R-R-Ripper?« Gus geriet vor Angst ins Stottern.
    » Nein, noch schlimmer«, erwiderte Mary Jane. » Stefan, das sind Gus, Vivian und Billy. Meine Familie. Jemima muss nebenan sein«, fügte sie hinzu. Ich fragte mich, ob Mary Jane ihnen erst erzählen musste, dass ich ein Vampir war, oder ob auch sie es einfach beim ersten Blick wussten.
    » Was könnte noch schlimmer als Jack the Ripper sein?«, fragte das Mädchen, das Vivian sein musste, ungläubig. Ihre melodische Stimme hatte einen ähnlichen irischen Akzent wie Coras. Cora merkte auf, sagte aber nichts.
    » Ein Vampir«, antwortete Mary Jane schlicht. Bei diesem Wort drehten sich alle Waisen abrupt um und starrten mich an. Gus fiel der Unterkiefer herunter, und ich fragte mich erneut, ob sie ebenso wie Mary Jane meine wahre Natur sofort erkannten.
    » Gestern Abend, als ich auf dem Weg war, um mich mit euch zu treffen, hat mich ein Mann mitten auf der Straße geschnappt und zum Hafen

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