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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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einsetzen konnten, öffnete ich eine seiner Schreibtischschubladen, in die vergilbte Papiere hineingestopft worden waren. Ich blätterte sie durch und betrachtete die Daten: 1888, 1865, 1780. Samuel hatte uns offensichtlich mindestens ein Jahrhundert voraus. Ich fragte mich, wann und wie er eigentlich verwandelt worden war.
    Gerade als ich die Papiere in die Schublade zurücklegen wollte, entdeckte ich auf einem davon das Wort Atlanta in einer altmodischen, schrägen Schrift.
    » Damon!«, zischte ich. Er bahnte sich sorgfältig einen Weg um die Fallen herum. Als er mich erreichte, zeigte ich auf das Datum des Dokuments in meiner Hand: 1864.
    » Was ist das?«, flüsterte Damon rau und entriss mir das Blatt.
    » Gib das zurück«, verlangte ich.
    Damon schüttelte den Kopf und hielt das Dokument so, dass ich nicht herankam. Er überflog das Geschriebene, dann stieß er einen tiefen Seufzer aus. » Der Brief ist nicht von ihr«, sagte er und gab ihn mir zurück.
    Sehr geehrter Herr,
    mit diesen Zeilen möchte ich Sie davon in Kenntnis setzen, dass Ihr Brief, adressiert an eine Miss Katherine Pierce, Atlanta, nicht zugestellt werden konnte. Die angegebene Adresse wurde unter Shermans Belagerung zerstört und es gab keine Überlebenden.
    Die Unterschrift stammte vermutlich von einem Postangestellten.
    » Denkst du, sie hat versucht, ihm zu entkommen?«, fragte ich.
    » Sieht ganz danach aus«, erwiderte Damon mit zusammengebissenen Zähnen.
    Ich nickte. Katherine und Samuel waren die Einzigen, die wussten, welcher Art ihre Beziehung wirklich gewesen war. Aber Katherine war tot und Samuel konnte alles Mögliche behaupten. Doch auch Samuel würde bald tot sein.
    Während Damon sich ganz auf unseren bevorstehenden Kampf konzentrierte, durchstöberte ich den Schreibtisch nach weiteren Papieren. Ich wollte noch mehr über Samuel in Erfahrung bringen, obwohl mir klar war, dass das jetzt keine Rolle mehr spielte.
    Und dann sah ich es.
    Der Briefbogen war vergilbt und zerbröselte bereits, aber die fünf Worte am Ende sagten mir genug.
    In ewiger Liebe,
    Deine Katherine
    Ich beobachtete Damon, wie er noch einmal unsere Fallen überprüfte. Er durfte niemals davon erfahren. Seit unserem Wiedersehen in London hatte ich meinem Bruder schon mehrfach das Leben gerettet, aber was ich als Nächstes tat, war vielleicht das Beste, was ich jemals für ihn getan hatte. Ich nahm den Brief und zeriss ihn in kleine Fetzen, die ich wie Schneeflöckchen auf den Boden rieseln ließ.
    Damon musste auch weiterhin daran glauben, dass Katherine ihn geliebt hatte. Anders konnte er nicht überleben.
    Stunden später dachte ich immer noch an Katherine. Ich hatte keine weiteren Briefe mehr von ihr gefunden und überlegte, ob Samuel sie vielleicht versteckt oder gar vernichtet hatte. Außerdem beschäftigte mich die Frage, wann Katherine und Samuel einander kennengelernt und wie viele Jahrzehnte sie damit verbracht hatten, jedes Geheimnis ihrer Körper und Gedanken zu erforschen. Ich selbst hatte Katherine nur wenige Wochen lang gekannt und dennoch hatte sich ihr Bild unauslöschlich in meinen Geist eingebrannt. Wie musste es erst sein, sie über Generationen hinweg gekannt zu haben?
    In diesem Moment hörte ich einen lauten Knall, der ganz anders klang als die Geräusche, denen wir schon den ganzen Tag über gelauscht hatten: Mädchen, die in die Waschküche hineingingen und wieder herauskamen, Nonnen, die im Vorbeigehen ihre Rosenkränze klappern ließen. Dieser Knall war wie ein Donnerschlag.
    » Ich werde nachsehen«, sagte ich und balancierte vorsichtig über unsere Fallen. Vielleicht wurde es Zeit, sich in unser Versteck zurückzuziehen– den kleinen Kleiderschrank in der Ecke des Büros– und auf Samuels Ankunft zu warten.
    Ich drückte die Tür einen Spaltbreit auf und spähte in den Flur. Er war leer. Ich trat hinaus, sah jedoch nichts, was das Geräusch hätte auslösen können. Gerade als ich mich wieder umdrehen wollte, glaubte ich, einen Schatten durch das Milchglas einer der anderen Türen wahrzunehmen.
    » Damon!«, zischte ich, bevor ich mich zu der fraglichen Tür schlich und versuchte, etwas durch das trübe Glas zu erkennen. Ich blinzelte überrascht. Irgendjemand kauerte in einer Ecke des Raumes… » Damon, ich glaube, ich habe Cora gefunden!«
    Ich drückte mit aller Kraft gegen die Tür und hörte, wie das Schloss krachte, aber die Tür selbst gab kaum nach.
    » Ich bin es, Stefan«, flüsterte ich durch den schmalen Spalt, den

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