The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)
passierte hier mit ihr?
Doch dann verschwand der Hunger so schnell, wie er gekommen war, und Caitlin fühlte sich wieder normal. Als sie um die nächste Straßenecke bog, sah sie das Café. Sie atmete tief durch, beschleunigte ihren Schritt und war beinahe wieder die Alte. Ein erneuter Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie eine halbe Stunde zu spät war. Sie betete, dass er noch da war.
Sie öffnete die Tür. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, diesmal jedoch nicht vor Schmerz, sondern aus Angst, Jonah könnte schon gegangen sein.
Schnell suchten ihre Augen das Café ab. Völlig außer Atem blieb sie stehen und hatte schon jetzt das Gefühl, dass sie auffiel. Als sie die Gäste zu ihrer Linken und dann zu ihrer Rechten musterte, stellte sie fest, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren. Nur Jonah konnte sie nicht entdecken. Das Herz wurde ihr schwer. Er war wohl schon gegangen.
»Caitlin?«
Sie wirbelte herum. Hinter ihr stand Jonah und lachte sie an. Sie freute sich riesig.
»Es tut mir so leid«, versicherte sie hastig. »Normalerweise komme ich nie zu spät. Es ist nur …«
»Schon okay«, meinte er und legte ihr leicht die Hand auf die Schulter. »Mach dir keine Gedanken. Ich bin einfach nur froh, dass du in Ordnung bist«, fügte er hinzu.
Sie sah in seine strahlenden grünen Augen. Sein Gesicht war immer noch grün und blau verfärbt und angeschwollen. Trotzdem entspannte sie sich zum ersten Mal an diesem Tag wieder. Nun hatte sie das Gefühl, dass alles wieder gut werden würde.
»Wir haben bloß nicht mehr viel Zeit, wenn wir pünktlich da sein wollen«, sagte er. »Uns bleiben nur noch fünf Minuten. Ich denke, wir sollten ein anderes Mal einen Kaffee trinken.«
»Schon okay«, erwiderte sie. »Ich bin nur froh, dass wir das Konzert nicht verpassen. Ich fühle mich wie eine komplette …«
Plötzlich blickte Caitlin an sich hinunter und stellte entsetzt fest, dass sie immer noch ihre legere Kleidung trug und ihre Sporttasche, in der sich ihre hübschen Sachen und die schicken Schuhe befanden, in der Hand hielt. Ursprünglich hatte sie geplant, früh im Café zu sein, die Damentoilette aufzusuchen und sich dort umzuziehen. Doch jetzt stand sie ihm schlampig gekleidet gegenüber und klammerte sich an eine Sporttasche. Ihre Wangen glühten. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte.
»Jonah, es tut mir leid, dass ich in diesem Aufzug hier aufkreuze«, erklärte sie schließlich. »Ich wollte mich eigentlich vorher umziehen, aber … Hast du nicht gesagt, wir haben noch fünf Minuten?«
Besorgt schaute er auf seine Armbanduhr.
»Ja, aber …«
»Ich bin sofort wieder da«, rief sie, und noch bevor er etwas einwenden konnte, sauste sie quer durch das Café und verschwand auf der Toilette.
Dort stürmte sie in eine Kabine und verriegelte die Tür. Dann riss sie ihre Sporttasche auf und zerrte ihre schicken Sachen heraus. Leider waren sie inzwischen leicht zerknittert. Im Handumdrehen schlüpfte sie aus ihrer Kleidung und ihren Schuhen und zog schnell ihren schwarzen Samtrock und ihre weiße Seidenbluse an. Dann steckte sie sich ihre Ohrringe mit den unechten Diamanten in die Ohrläppchen. Sie waren billig, sahen aber gut aus. Ihr Outfit wurde durch die schwarzen High Heels abgerundet.
Prüfend betrachtete sie sich im Spiegel. Sie sah ein wenig zerzaust aus, aber es war nicht so schlimm, wie sie es sich vorgestellt hatte. Ihre am Hals offen stehende Bluse enthüllte das kleine silberne Kreuz, das sie wie immer um den Hals trug. Sie hatte keine Zeit gehabt, sich zurechtzumachen, aber zumindest war sie angemessen gekleidet. Schnell hielt sie die Hände unter den Wasserhahn und fuhr sich durch die Haare. Dann schnappte sie sich ihre schwarze Handtasche.
Gerade wollte sie gehen, da fiel ihr Blick auf ihre Kleidung und die Turnschuhe. Sie zögerte kurz. Natürlich wollte sie diese Klamotten nicht den ganzen Abend mit sich herumschleppen. Eigentlich wollte sie sie sogar nie wieder tragen.
Also knüllte sie die Kleidungsstücke zusammen und stopfte sie hochzufrieden in den Mülleimer in der Ecke des Raums. Jetzt besaß sie nur noch das Outfit, das sie am Körper trug – und es fühlte sich gut an, in dieser Kleidung in ihr neues Leben zu spazieren.
Jonah wartete vor dem Café auf sie, wippte mit dem Fuß und sah immer wieder auf die Uhr. Als sie die Tür öffnete, drehte er sich rasch um, doch bei ihrem Anblick erstarrte er. Sprachlos starrte er sie an.
Caitlin hatte noch nie erlebt, dass ein
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