Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition)

Titel: The Vampire Journals - Verwandelt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
Du bist nicht meine richtige Tochter. Hörst du mich!? Ich schäme mich dafür, dich als Tochter zu haben!«
    Caitlin sah den Hass in ihren schwarzen Augen. Sie hatte ihre Mom noch nie so rasend erlebt. In ihren Augen entdeckte sie Mordlust.
    »Warum musstest du das Einzige, was gut war in meinem Leben, vertreiben?«, brüllte ihre Mom.
    Erneut stürzte sie sich mit ausgestreckten Händen auf Caitlin und packte sie am Hals. Bevor Caitlin reagieren konnte, wurde sie schon gewürgt – und zwar heftig.
    Caitlin rang nach Luft. Aber der Griff um ihren Hals war eisern. Er sollte sie töten.
    Die Wut brach über Caitlin herein, und diesmal konnte sie sie nicht mehr unterdrücken. Sie spürte die inzwischen vertraute, prickelnde Hitze, die in ihren Zehen begann und bis in ihre Arme und Schultern hinaufwanderte. Diesmal ließ sie sich von ihr einhüllen. Die Muskeln an ihrem Hals traten hervor. Ohne dass Caitlin etwas tat, lockerte sich der Griff um ihren Hals.
    Ihre Mom musste den Beginn der Verwandlung mitbekommen haben, denn plötzlich sah sie ängstlich aus. Caitlin warf den Kopf zurück und stieß einen Schrei aus. Sie hatte sich in ein furchterregendes Wesen verwandelt.
    Ihre Mom ließ sie los, trat einen Schritt zurück und starrte sie mit offenem Mund an.
    Caitlin streckte eine Hand aus und versetzte ihrer Mutter einen heftigen Stoß, der sie mit einer solchen Wucht rückwärtsfliegen ließ, dass sie mit einem lauten Krachen die Wand durchbrach und im angrenzenden Zimmer landete. Dort prallte sie gegen die nächste Wand und sank bewusstlos zu Boden.
    Caitlin atmete schwer und versuchte, sich zu konzentrieren. Prüfend sah sie sich in der Wohnung um und überlegte, ob es etwas gab, was sie mitnehmen wollte. Sie wusste, da war etwas, aber sie konnte irgendwie nicht klar denken. Schließlich nahm sie ihre Sporttasche mit ihrer Kleidung und verließ ihr Zimmer. Sie stieg über die Trümmer der Wand und ging an ihrer Mutter vorbei.
    Ihre Mom lag stöhnend dort, machte aber bereits Anstalten, sich aufzurappeln.
    Doch Caitlin ging einfach weiter und verließ die Wohnung.
    Sie schwor sich, dass sie niemals zurückkehren würde.

5.
Kapitel
    C aitlin marschierte zügig die Seitenstraße entlang durch den kalten Märzabend. Ihr Herz klopfte immer noch heftig wegen des Zwischenfalls mit ihrer Mutter. Die kalte Luft prickelte wie Nadeln in ihrem Gesicht – das fühlte sich gut an. Sie atmete tief ein und fühlte sich frei. Nie wieder würde sie in dieses Apartment zurückkehren. Nie wieder diese schmutzigen Stufen hinaufsteigen müssen. Nie wieder dieses Wohnviertel sehen. Nie wieder einen Fuß in diese Schule setzen. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie eigentlich gehen sollte, aber zumindest würde es ein Ort sein, der weit weg von all dem hier war.
    Sie erreichte die breite Avenue und hielt nach einem freien Taxi Ausschau. Nachdem sie eine Minute oder so gewartet hatte, kam sie zu dem Schluss, dass keins kommen würde. Also hatte sie keine andere Wahl, als die U-Bahn zu nehmen.
    Caitlin marschierte zu der U-Bahn-Station an der 135. Straße. In New York City war sie noch nie Bahn gefahren. Daher wusste sie auch nicht, welche Linie sie nehmen und wo sie aussteigen musste. Davon mal ganz abgesehen war der jetzige Zeitpunkt denkbar ungünstig für Experimente. Sie fürchtete sich vor dem, was sie wohl in einer kalten Märznacht unten in der Station erwarten würde – vor allem in dieser Wohngegend.
    Trotzdem stieg sie die Treppe hinunter, deren Seitenwände mit Graffiti bedeckt waren, und näherte sich dem Fahrkartenhäuschen. Zum Glück war es besetzt.
    »Ich muss zum Columbus Circle«, erklärte Caitlin.
    Die übergewichtige Fahrkartenverkäuferin hinter der Plexiglasscheibe ignorierte sie.
    »Entschuldigen Sie bitte«, wiederholte Caitlin, »aber ich muss …«
    »Ich habe gesagt, der Bahnsteig da drüben!«, blaffte die Frau.
    »Nein, das haben Sie nicht gesagt«, widersprach Caitlin. »Sie haben gar nichts gesagt!«
    Wieder ignorierte die Frau sie.
    »Wie viel macht das?«
    »Zwei fünfzig«, verlangte die Frau kurz angebunden.
    Caitlin kramte in ihrer Tasche und zog drei zerknitterte Dollarscheine hervor. Sie schob sie unter der Glasscheibe hindurch.
    Die Verkäuferin hinter dem Schalter gab ihr ein Ticket, ohne ihr auch nur einen Blick zu gönnen.
    Caitlin nahm das Ticket und entwertete es.
    Der Bahnsteig war nur spärlich beleuchtet und beinahe menschenleer. Nur zwei Obdachlose saßen in Decken gehüllt auf einer Bank.

Weitere Kostenlose Bücher