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The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

Titel: The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Motorrad auf das Parkstück auf der anderen Seite des Rodeo Drive, wo er, sehr zu Martys Verdruss, anhielt. Sie waren noch nicht sonderlich weit gekommen, was aber natürlich Martys einziger Grund war, mit dem Archivbilderteam mitzufahren.
    »Warum halten wir an?«, fragte Marty.
    »Der Rodeo Drive ist nur noch Staub und Asche, da können wir nicht lang. Das ist ja wie der Untergang des Römischen Reiches!« Kent sprang von seinem Motorrad und machte Skipper und Gilligan Zeichen, neben ihm zu parken.
    Marty seufzte und fand sich mit dem Unvermeidlichen ab. Selbst mit gelegentlichen Stopps, um zu filmen, würde er mit Kent und seinem Motorrad immer noch schneller vom Fleck kommen als ohne ihn. Er setzte sich im Park auf den Rand eines großen Brunnens aus Beton, um zu warten, bis Kent fertig war.
    Kent schaute sich durch den Rahmen, den er mit seinen Händen bildete, aufgerissenen Asphalt und eingestürzte Geschäftsfassaden auf dem Rodeo Drive an und rief dem Skipper zu: »Mach von hier aus ein paar Weitwinkelaufnahmen.«
    Der Skipper spuckte einen Tabakklumpen in das stehende Wasser des Brunnens. »Ohne Kran wird es von hier aus nicht viel zu sehen geben, nur die Straßensperren. Wir müssen näher ran. Das sind die Einstellungen, die Kohle bringen.«
    »Besorg’ mir einfach nur die Totalen. Ich werde mich mal ein bisschen mit der örtlichen Polizei unterhalten.« Kent nahm einen tiefen Zug von dem kleinen Zigarettenstummel, der ihm geblieben war, und atmete langsam aus. »Wenn ich damit fertig bin, denen Honig um den Bart zu schmieren, werden sie uns auf dem Rodeo Drive nicht nur willkommen heißen, sie werden dir sogar helfen, die Ausrüstung zu schleppen.«
    Während Kent über die Straße schlenderte, um die Bullen zu bearbeiten, schaute Marty sich den Brunnen an, auf dem er saß. Es war ein etwa ein Fuß tiefes rundes Becken, das die gesprungene Statue einer stämmigen, nackten Nymphe umgab, die einen Armvoll sich windender Fische mit offenen Mäulern trug. Laut dem Schild am unteren Rand handelte es sich bei der Antiquität um ein Geschenk an Beverly Hills aus Cannes, der offiziellen »Schwesterstadt« in Frankreich. Die hatte wahrscheinlich 400 Jahre darauf gewartet, sie endlich auf jemanden abwälzen zu können.
    Der Skipper linste durch den Sucher seiner Kamera, dann brach er beleidigt ab und stellte sie auf den Boden. »Ich weiß ja nicht, wie ich irgendetwas drehen soll, wenn der da so rumsteht. Er ist genau mitten im Bild.«
    Marty schaute nach hinten zu Kent, der mit den Armen gestikulierte und den stoischen Polizisten lebhaft etwas zu erklären versuchte. Kent schien damit nicht sehr weit zu kommen, was wohl bedeutete, dass sie noch eine Weile hierbleiben würden.
    Dieser Gedanke veranlasste Marty, zu Kents Motorrad hinüberzusehen. Der Regisseur hatte den Schlüssel im Schloss stecken lassen.
    »Du arbeitest beim Sender?«, fragte der Skipper Marty.
    »Mhm.« Marty hatte seinen Blick nicht vom Motorrad abgewendet.
    »Ich habe ’87 bei ›The Tortellis‹ Kamera gemacht.« Der Skipper spuckte einen Klumpen Kautabak aus und sah dabei zu, wie er in hohem Bogen durch die Luft flog, bis er ins Brunnenwasser plumpste. »Manche Leute verwechseln das mit ›The Torkelsons‹ , weil beides NBC-Seifenopern waren, die mit T beginnen. Aber die spielten nicht in der gleichen Liga.«
    Marty nickte, als hätte er zugehört, während er in Wirklichkeit doch nur auf das Motorrad springen und davonrasen wollte. Ein paar Dinge hielten ihn davon ab, dem Impuls nachzugeben. Zum einen war er noch nie selbst Motorrad gefahren. Zum anderen war es wahrscheinlich keine sehr schlaue Idee, jemandem vor den Augen einer Kamera und zweier Polizisten etwas zu stehlen.
    Er ließ sein Bündel von den Schultern rutschen und ins Gras fallen. Er konnte es sich genauso gut bequem machen.
    » ›The Tortellis‹ war von den gleichen Typen, die auch ›Cheers‹ gemacht haben.« Der Skipper spuckte Gilligan an, nur um zu sehen, ob der aus dem Weg springen würde. Fehlanzeige. Der Klumpen rutschte an Gilligans Shirt herab, doch der benebelte Assistent schien es nicht einmal zu bemerken. »Es hätte ein zweites ›Frasier‹ werden können, wurde es aber nicht. Aber es war so sicher wie die Hölle nicht wie ›The Torkelsons‹ .«
    Der Skipper stopfte sich noch mehr Tabak in den Mund und sah zu, wie Kent mit den Bullen stritt. Marty schaute auch zu.
    Dem genervten Gesichtsausdruck der Polizisten nach zu urteilen, würden sie Kent mit der

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