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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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Beulen, die sich wie Maulwürfe in Richtung des Mädchens bewegen.
    Auf einmal brennt eine Sicherung in Lillys Kopf durch – die reinigende Kraft der Rage fährt durch ihren Körper und befreit ihre Sehnen und Knochen.
    Ein Adrenalinstoß fährt durch ihren Körper, bringt sie dazu, wieder unter die Plane zu kriechen. Die Wut verleiht ihr neue Kraft, und sie hebt das schwere Zirkusdach, bückt sich und schreit: » LYDIA ! KLEINES ! ICH BIN HIER !!! KOMM ZU MIR , MEINE SÜSS E !!!«
    Lilly kann in der blassen Dunkelheit unter der Plane das kleine, aschblonde Mädchen in gut zehn Metern Entfernung erkennen. Sie tritt nach hinten aus, tut ihr Bestes, um unter dem schweren Material vorwärtszukommen. Lilly brüllt erneut, taucht unter die Plane, krabbelt panisch in ihre Richtung, ergreift sie, bekommt ihren Pullover zu fassen. Lilly zieht, so fest sie kann.
    Auf einmal sieht sie einen dreckigen Arm und ein blutloses blaues Gesicht nur wenige Zentimeter hinter der Kleinen. Der Untote greift unbeholfen nach Lydias Hello-Kitty-Turnschuh. Die verwesenden, scharfen Fingernägel vergraben sich in der Sohle der Kinderschuhe, als Lilly das kleine Mädchen aus der stinkenden Plane zu sich in die Freiheit zieht.
    Lilly und Lydia fallen vor Erschöpfung hintenüber, aber egal – das Tageslicht hat sie wieder.
    Sie krabbeln noch einen Meter oder zwei, und Lilly umarmt die Kleine erleichtert. Der Lärm der noch immer zusammensinkenden Plane und die Schreie im Camp um sie herum werden immer lauter.
    Lilly kniet sich hin, winkt die anderen Mädchen zu sich. »Okay, jetzt hört genau zu. Wir müssen schnell handeln, sehr schnell. Und zusammenbleiben. Ihr müsst genau das tun, was ich euch sage.« Lilly ringt nach Luft und steht dann auf. Sie schnappt sich die Schaufel, dreht sich um und sieht das Chaos, das sich über den gesamten Campingplatz ausbreitet.
    Mehr und mehr Zombies erscheinen im Camp, manche bewegen sich in Gruppen von drei, vier oder fünf und grunzen und sabbern vor wildem, wütendem Verlangen.
    Inmitten der Schreie und des Aufruhrs scheinen manche Zelte auch von innen zu beben. Bewohner fliehen in jede erdenkliche Himmelsrichtung, starten Autos, andere hauen wild mit Äxten um sich, während Zelte und Wäscheleinen einstürzen. Die Angreifer drängen sich durch Spalten, zwängen sich durch jede Enge in die Zelte, um nach Überlebenden zu suchen, die vor Furcht wie gelähmt sind. Eines der kleineren Zelte dreht sich auf die Seite. Ein weiteres Zelt erbebt von dem Fressrausch, der darin stattfindet – durch die lichtdurchlässigen Nylon-Wände kann man die im wilden Todeskampf fuchtelnden Silhouetten und das spritzende Blut sehen.
    Lilly blickt um sich, erkennt einen unverstellten Weg zu einer Reihe Autos in circa fünfzig Metern Entfernung. Sie dreht sich zu den Kindern: »Ich will, dass ihr mir auf den Fuß folgt … okay? Bleibt mir dicht auf den Fersen und gebt keinen Mucks von euch. Verstanden?«
    Sie nicken eifrig, sagen aber kein Wort. Lilly schnappt sie sich und zerrt sie hinter sich her über den Zeltplatz … und stürzt mitten ins Gemetzel.
    Die Überlebenden dieser unfassbaren Plage haben rasch gelernt, dass Geschwindigkeit der größte Vorteil ist, den ein Mensch gegenüber diesen untoten Geschöpfen besitzt. Unter den richtigen Voraussetzungen kann ein Mensch selbst die agilsten Zombies mit Leichtigkeit hinter sich lassen. Aber dieser Trumpf verliert anhand einer ganzen Masse von den Kreaturen schnell an Bedeutung. Die Gefahr steigt mit jedem weiteren Zombie exponentiell an … Bis das Opfer von einem sich langsam bewegenden Tsunami verrottender Zähne und schwarzer Krallen umringt ist.
    Lilly weiß nichts von dieser Weisheit, aber sie wird ihr schnell klar, als sie mit den Kindern auf das Auto zustürzt, das ihnen am nächsten steht.
    Der ramponierte, mit Blut und Gewebe bespritzte Chrysler mit Dachgepäckträger ist keine fünfzig Meter entfernt schräg neben der Straße im Schatten einer Robinie geparkt. Die Fenster sind hochgekurbelt, aber Lilly hofft, dass sie trotzdem irgendwie hineinkommen, den Wagen vielleicht sogar starten können. Die Chancen stehen fifty-fifty, dass die Schlüssel stecken. Es war Usus geworden, Autos nicht abzuschließen und allzeit startbereit stehen zu lassen, damit man im Fall des Falles rasch fliehen kann.
    Jetzt aber wimmelt es nur noch so von Untoten, sie nähern sich aus jeder erdenklichen Himmelsrichtung, und Lilly und die Mädchen haben gerade mal zehn Meter

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