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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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Interstate 20, auf der sie gekommen waren, und die Anzahl von Beißern hat sich ebenfalls merklich verringert. Die meisten Gebäude zu ihrer Linken und Rechten sind noch unversehrt, die Fenster und Türen verriegelt und mit Brettern vernagelt. Die wenigen umherstreunenden Untoten stolpern durch die Gegend, als ob sie zur Landschaft gehörten. Das ganze Land scheint infiziert zu sein, sämtliche Städte sind tot. Als sie so dahinfahren, können sie sich eines Gefühls der Trostlosigkeit nicht erwehren. Trotzdem kommt es ihnen nicht wie das Ende der Welt vor.
    Das einzige drängende Problem, vor dem sie stehen, ist die Tatsache, dass jede Tankstelle oder jeder liegen gebliebene Tanklaster vor Beißern nur so wimmelt. Außerdem macht sich Brian Sorgen um Penny. Bei jedem Zwischenhalt – entweder, um sich zu erleichtern oder um nach Essen zu suchen – wirkt ihr Gesicht abgespannter, und ihre kleinen Lippen sind rissiger. Brian befürchtet, sie könnte dehydrieren. Verdammt, sie alle haben schon viel zu lange nichts mehr getrunken.
    Ein leerer Bauch ist eine Sache – man vermag lange Zeit ohne Essen auszukommen –, aber ohne Wasser kann die Lage rasch kritisch werden.
    Fünfzehn Kilometer südwestlich von Hartsfield hat sich die Landschaft zu einem Flickwerk aus Kiefernwäldern und Sojabohnenfeldern aufgelockert. Brian überlegt inzwischen, ob sie nicht vielleicht das Wasser aus den Motorradkühlern trinken könnten. Auf einmal sieht er ein grünes Schild in der Ferne, auf dem die lang erwartete Ankündigung »Raststätte – 2 km« steht. Philip gibt ein Zeichen, die nächste Ausfahrt zu nehmen.
    Als sie den Berg zum Parkplatz hinauftuckern, neben dem eine kleine Touristeninformation steht, fällt Brian ein Stein vom Herzen. Weit und breit ist niemand zu sehen – weder Lebende noch Tote.
    »Philip, was ist in Atlanta passiert?«
    Brian sitzt an einem Picknicktisch, der auf einer kleinen Grasfläche hinter den Toilettenhäuschen steht. Philip tigert vor ihm auf und ab und nimmt immer wieder einen Schluck aus der Evian-Flasche, die er aus einem Verkaufsautomaten genommen hat. Er blickt zu Nick und Penny hinüber, die ein Stück entfernt auf einem verwahrlosten Kinderspielplatz spielen. Penny sitzt auf einem kleinen Karussell unter einer kranken Eiche, und Nick schiebt sie an. Das Mädchen wirkt freudlos und starrt vor sich hin, während es sich im Kreis dreht.
    »Ich habe mich doch klar und deutlich ausgedrückt. Ich will nicht darüber reden«, knurrt Philip.
    »Ich glaube aber trotzdem, dass du mir eine Antwort schuldig bist.«
    »Ich bin niemandem etwas schuldig.«
    »Irgendetwas ist passiert, und zwar an jenem Abend oder in der Nacht«, drängt Brian weiter. Er hat keine Angst mehr vor seinem Bruder. Ein Ausbruch von Gewalt zwischen den beiden Blake-Brüdern scheint wahrscheinlicher als je zuvor, aber das lässt Brian kalt. Etwas ist mit ihm passiert, etwas Grundlegendes wie eine seismische Verschiebung. Wenn Philip ihn erwürgen will, dann soll es eben so sein. »War es etwas zwischen dir und April?«
    Philip wird auf einmal ruhig und senkt den Blick. »Na und? Was würde das für einen Unterschied machen?«
    »Das würde einen Riesenunterschied machen – jedenfalls für mich. Unser Leben steht hier auf dem Spiel. In der Wohnung standen unsere Chancen noch recht gut. Und nun hat sich das Ganze einfach in Luft aufgelöst …«
    Philip blickt auf. Seine Augen sind jetzt auf Brian gerichtet. »Brian, lass es gut sein«, sagt er mit drohender Stimme.
    »Verrate mir noch eines. Du warst doch so scharf darauf, von dort wegzukommen. Hast du auch einen Plan, wie es weitergehen soll?«
    »Was?«
    »Hast du so etwas wie eine Strategie? Irgendeine Idee, was als Nächstes kommen soll?«
    »Was soll das? Bist du auf einmal Touriführer geworden oder was?«
    »Was ist, wenn es wieder mehr Beißer werden? Wir haben kaum etwas anderes als unsere Fäuste, um sie zu bekämpfen.«
    »Dann finden wir eben etwas.«
    »Philip, was hast du mit uns vor?«
    Philip wendet sich ab und schlägt den Kragen seiner Lederjacke hoch. Er starrt auf den Highway, der sich durch die Landschaft nach Westen bis zum Horizont hochschlängelt. »Noch einen Monat oder so und der Winter kommt. Ich bin dafür, dass wir weiter nach Südwesten fahren … Bis zum Mississippi.«
    »Und was sollen wir da?«
    »Von dort ist es einfach, nach Süden zu gelangen.«
    »Und?«
    Philip dreht sich um und fixiert Brian finster. In seinem tief gezeichneten

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