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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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etwas, das in seinen Augenwinkeln vorbeihuscht. Diesmal hat er auch einen Blick im Seitenspiegel erhascht … Es ist hinter ihnen und schnellt für den Bruchteil einer Sekunde durch sein Blickfeld.
    Dann ist es wieder verschwunden, und Brian dreht sich auf seinem Sitz, um einen Blick über die Schulter zu werfen.
    Sie nehmen die nächste Ausfahrt und schießen dann einen staubigen Feldweg entlang. Während sie sich dem Haus nähern, das einsam auf einer Hügelkuppe eines Gebirgsausläufers einen knappen Kilometer vom Highway entfernt steht, fährt Brian die Kälte so sehr in die Knochen, dass er zittern muss. Auf einmal erfüllt ihn eine Vorahnung, obwohl das Haus immer einladender aussieht, je näher sie kommen. Dieser Teil von Georgia ist für seine Pfirsich-, Feigen- und Pflaumenplantagen berühmt, und als sie die Auffahrt zum Haus entlangfahren, wird es immer offensichtlicher, dass es sich hier um ein in die Jahre gekommenes Prachtexemplar eines Herrenhauses handelt.
    Von Pfirsichbäumen umsäumt, die sich wie die Speichen eines Rads mit dem Haus in der Mitte in die Landschaft hineinziehen, steht das zweistöckige Ziegelsteingebäude mit seinen kunstvoll verzierten Dachgauben und Dachfenstern und einem Dach, das bei einer alten, verfallenen italienischen Villa nicht fehl am Platz gewesen wäre, majestätisch da. Die Veranda ist ein fünfzehn Meter langer Säulenvorbau mit Balustraden und Fenstern, die gerade noch unter dem sprießenden Efeu und der Bougainvillea hervorlugen. In dem dahinschwindenden Licht erscheint das Gebäude wie ein Geisterschiff, das noch aus den Zeiten vor dem amerikanischen Bürgerkrieg stammen könnte.
    Der Lärm und die Abgase der Harleys wirbeln die staubige Luft auf, als Philip vor das Haus fährt, wo ein Springbrunnen aus Marmor steht; das Becken ist schon seit langem nicht mehr gesäubert worden. Rechts befinden sich mehrere Außengebäude, die Stallungen sein könnten. Ein mit Hirsegras überwachsener Traktor steht in der Nähe, während zur Linken der Villa ein Kutschenhaus in die Höhe ragt, in das locker sechs Autos passen.
    Brian registriert diesen Überfluss alten Geldes allerdings überhaupt nicht, als sie sich langsam einer Seitentür zwischen Garage und Villa nähern.
    Philip bremst und wirbelt eine große Staubwolke auf. Er schaltet den Motor ab und mustert das lachsfarbene Ziegelgebäude. Nick kommt neben ihm zum Stehen und klappt den Ständer herunter. Niemand sagt ein Wort. Philip steigt ab und wendet sich an Penny. »Warte hier auf mich, Liebling.«
    Nick und Brian steigen ebenfalls ab und strecken sich.
    »Hast du den Baseballschläger zur Hand?«, fragt Philip, ohne die beiden anzuschauen.
    »Glaubst du, dass da noch jemand ist?«, will Nick wissen.
    »Man weiß nie.«
    Philip wartet, bis Nick den Baseballschläger geholt hat, der zwischen Rahmen und Staufach seiner Maschine klemmt. Er reicht ihn Philip.
    »Ihr bleibt bei Penny«, verkündet Philip und geht auf die Veranda zu.
    Brian ergreift den Arm seines Bruders und hält ihn fest.
    »Philip …« Brian will ihm von den dunklen Schatten erzählen, die über Visier und Seitenspiegel gehuscht sind, entscheidet sich dann aber dagegen. Er ist sich nicht sicher, ob Penny das hören soll.
    »Was ist denn schon wieder?«, fährt Philip ihn an.
    Brian schluckt. »Ich glaube, wir werden verfolgt.«
    Die ehemaligen Bewohner der Villa gibt es hier schon seit langem nicht mehr. Drinnen sieht es so aus, als ob sie bereits Jahrzehnte vor Ausbruch der Plage ausgezogen wären. Vergilbte Laken hängen über den antiken Möbeln. Viele Zimmer sind leer, staubige Mahnmale einer anderen Zeit. Eine Standuhr tickt leise im Salon vor sich hin, und Zeugen einer längst vergangenen Ära schmücken die Villa: kunstvoll gearbeiteter Stuck, Fenstertüren und eine riesige Rundtreppe sowie zwei Kaminsimse mit Feuerstellen, so groß wie begehbare Kleiderschränke. Unter einem Laken lugt ein Flügel hervor, unter einem anderen eine uralte Musiktruhe, und ein drittes Laken ist über einen Holzofen geworfen.
    Philip und Nick suchen das obere Stockwerk nach Zombies ab, finden aber nichts weiter als staubige Überreste des Alten Südens: eine Bibliothek, ein Flur voller Ölgemälde von Generälen der Konförderierten in vergoldeten Rahmen, ein Kinderzimmer mit einer verstaubten alten Wiege, die noch aus Kolonialzeiten stammt. Die Küche ist überraschend klein – ein weiteres Überbleibsel aus dem neunzehnten Jahrhundert, als noch Sklaven oder

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