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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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holten ihren Verbandskasten hervor, und die Neuankömmlinge wurden noch vor dem Abendessen medizinisch versorgt. »Wie wäre es?«, beginnt Philip. »Du legst dich jetzt hin, und morgen früh werden die Jungs und ich die oberen Stockwerke ausräumen.«
    Sie mustert ihn einen Moment lang, und es hat den Anschein, als ob sie sich fragt, ob sie ihm trauen kann oder nicht.
    Am Tag darauf, kurz nach dem Frühstück, beweist Philip April, dass er seine Versprechen hält. Er ruft Nick zu sich, schnappt sich die Magazine für die Ruger und eine Schachtel Munition für eines der Marlin-Gewehre. Die beiden scharfen kleinen Äxte steckt er in den Gürtel und reicht Nick vorsichtshalber einen Pickel für einen etwaigen Nahkampf.
    Unter der Tür hält er noch einmal inne und kniet sich hin, um die Schuhe noch einmal zuzuschnüren. Seine Stiefel sind so schmutzig von Blut, Gewebe und Schlamm, dass man meinen könnte, die schrecklichen Muster wären aus schwarzer und lilafarbener Seide aufgestickt.
    »Passt auf«, mahnt der alte David Chalmers aus der Kochecke. Er sieht grau aus. Im frühen Morgenlicht macht er einen ausgelaugten Eindruck, während er sich auf den Metallrahmen lehnt, an dem sein Sauerstofftank befestigt ist. Aus dem Schlauch unter seiner Nase entweicht bei jedem Atemzug ein leiser Pfeifton. »Ihr habt keine Ahnung, was euch dort erwartet.«
    »Keine Angst«, versichert Philip, steckt sein Jeanshemd in die Hose und holt noch einmal die Äxte hervor, um sich zu vergewissern, dass sie locker aus dem Gürtel gleiten. Nick steht neben ihm, das Gewehr über die Schulter geworfen. Sein Gesichtsausdruck ist ausdruckslos – eine Mischung aus grimmiger Entschlossenheit und Erwartung.
    »Die meisten von ihnen werden im ersten Stock auf euch warten«, fügt der alte Mann hinzu.
    »Denen werden wir zeigen, wo es langgeht.«
    »Haltet euch einfach den Rücken frei.«
    »Werden wir«, erwidert Philip, richtet sich auf und rückt die Äxte zurecht.
    »Ich komme mit.«
    Philip dreht sich um und sieht sich Brian mit einem sauberen T-Shirt gegenüber. Es hat ein M. -Logo auf der Brust, der Stolz von Athens. Seine Miene ist finster und ebenfalls entschlossen. In den Armen hält er das andere Gewehr, als ob es ein lebendiges Tier wäre.
    »Bist du dir sicher?«
    »Klar.«
    »Und was ist mit Penny?«
    »Die Frauen passen auf sie auf.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Komm schon«, drängt Brian. »Ihr braucht noch ein paar Augen da oben. Ich mache mit.«
    Philip überlegt. Er lässt seinen Blick durch das Wohnzimmer wandern und sieht seine Tochter, die im Schneidersitz auf dem Boden zwischen den beiden Chalmers-Töchtern sitzt. Sie sind beim Kartenspielen, die Karten sind alt und speckig, aber es ist das erste Mal seit langem, dass Philip Penny lächeln sieht. Außerdem ist sie richtig aktiv am Mitspielen. Philip wendet sich seinem Bruder zu, lächelt ihn an und meint: »Also gut, einverstanden!«
    Sie nehmen die Treppe am Ende des Flurs, denn die Lifte am anderen Ende des Gangs sind so tot wie die Zombies. Doch zuerst müssen sie die Bretter abreißen, mit denen die Treppe vernagelt ist. Die Schläge und das Quietschen der Nägel scheinen die Zombies oben in den dunklen Zimmern aufzuwecken. Vor Anstrengung muss Philip einmal kurz furzen – eine Erinnerung an Aprils Bohnengericht am Abend zuvor.
    »Der reicht, um mehr Zombies auszulöschen als jedes Gewehr«, bemerkt Nick.
    »Sehr witzig«, meint Philip und reißt das letzte Brett von der Wand.
    Die Treppe liegt düster vor ihnen. Philip meldet sich zu Wort: »Also, noch einmal. Ihr müsst schnell sein. Die Kerle sind zwar glitschig, aber langsamer als ein Stück Mist – und dümmer als unser guter Nick hier.«
    »Ha, ha«, erwidert Nick und lädt seine Waffe mit zwei Kugeln Kaliber zwanzig.
    Oben angekommen, stehen sie vor einer Feuertür, die zum Flur im ersten Stock führt. Sie ist geschlossen. Brian fängt zu zittern an.
    »Immer ruhig, Junge«, sagt Philip zu ihm, als er sieht, wie der Lauf des Gewehres durch die Luft schwingt. Er drückt den Lauf beiseite und fügt hinzu: »Pass auf, dass du nicht aus Versehen Nick oder mich mit einer Kugel beglückst.«
    »Klar, wird gemacht«, antwortet Brian mit angestrengter Stimme, die seine Angst verrät.
    »Also dann, los«, ruft Philip. »Und immer entschlossen und schnell auf sie zugehen.«
    Ein harter Tritt mit der Sohle seines Stiefels stößt die Tür auf.

Elf
    F ür einen kurzen Augenblick stehen sie nur da, und ihre Herzen schlagen

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