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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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senken sich langsam.
    »Was ist das da?«, fragt Philip und weist mit dem Kopf auf die vielen Instrumentenkoffer, die überall herumliegen. Er hat die Pistole zwar noch immer auf den alten Mann gerichtet, aber das Adrenalin in seinen Venen ist abgeebbt. »Sind da Maschinengewehre drin?«
    Der alte Mann kann ein freudloses Lachen nicht verkneifen. Er legt das Gewehr quer über den Schoß, sichert es, und die Anspannung verschwindet auf einmal aus seinem hageren Gesicht. Der Sauerstofftank pfeift weiter vor sich hin. »Mein Freund. Du blickst auf die Reste der einst weltberühmten Chalmers Family Band – Stars der Bühne, Leinwand und der Volksfeste im ganzen Süden der Vereinigten Staaten.« Er nimmt das Gewehr und lehnt es an die Wand neben sich. Er blickt Philip an. »Ich sollte mich wohl besser für die unfeine Begrüßung entschuldigen.« Er rappelt sich mühsam hoch, und es dauert ein Weilchen, bis er ganz aufgerichtet ist. Irgendwie erinnert er an einen verdorrten Abraham Lincoln. »Ich heiße David Chalmers. Mandoline und Gesang sowie Vater dieser beiden Lumpenkinder.«
    Philip steckt seine Pistole in den Gürtel. »Philip Blake. Das ist mein Bruder Brian. Und das Mauerblümchen da drüben ist Nick Parsons. Vielen Dank, dass Sie uns vor den Horrorgestalten da draußen gerettet haben.«
    Die beiden Männer schütteln einander die Hand, und die Anspannung im Zimmer verpufft.
    Es stellt sich heraus, dass es ursprünglich noch ein viertes Mitglied der Chalmers Family Band gab – Mrs. Chalmers –, eine beleibte kleine Frau aus Chattanooga, die bei Bluegrass und älteren Stücken der Gruppe Sopran sang. Laut April war es Glück im Unglück, dass ihre Mutter vor fünf Jahren an einer Lungenentzündung erkrankte und starb. Wenn sie dieses Desaster miterlebt hätte, würde es ihr wohl das Herz gebrochen haben. Sie hätte das Ganze als Apokalypse gedeutet und wäre wohl direkt vom Pier des Clark’s Hill Lake in die Fluten gesprungen.
    So kam es, dass die Chalmers Family Band zu einem Trio wurde. Sie führten weiterhin ihre Stücke auf und tourten hauptsächlich durch die drei anliegenden Staaten. Tara spielte Bass, April Gitarre und Daddy die Mandoline. Als alleinerziehender Vater hatte der sechzigjährige David keine Zeit, um auf dumme Gedanken zu kommen. Tara war eine Kifferin, und April hatte das Temperament und die Sturheit ihrer Mutter geerbt.
    Als die Plage über das Land fegte, befanden sie sich gerade auf einem Bluegrass-Festival in Tennessee und fuhren in ihrem Camper zurück nach Hause, kamen aber nur bis zur Grenze nach Georgia, als auf einmal der Wagen streikte. Sie hatten Glück und fanden eine Bahnstation in der Nähe. Die Züge liefen noch zwischen Dalton und Atlanta. Das Dumme war nur, dass sie in der Southeastside ausstiegen, an der King-Memorial-Station, wo es mittlerweile von Untoten nur so wimmelte. Irgendwie schafften sie es, sich nach Norden durchzuschlagen, ohne dass man sie angriff. Nachts nahmen sie einen leer herumstehenden Wagen und suchten nach dem Flüchtlingslager.
    »Und so sind wir hier gelandet, in unserem kleinen, nicht gerade exklusiven Paradies«, erklärt April Philip mit leiser Stimme spätnachts. Sie sitzt auf dem abgenutzten Sofa, während Penny unter einem Berg von Decken unruhig neben ihr döst. Philip hört April interessiert zu.
    Auf dem Kaffeetisch brennen Kerzen. Nick und Brian haben es sich bereits auf dem Boden bequem gemacht und sind eingeschlafen, während das Schnarchen von David und Tara aus den angrenzenden Zimmern zu hören ist.
    »Wir haben zu viel Angst, um oben im Haus nachzusehen, was es dort noch so gibt«, fährt April fort. Bedauern schwingt in ihrer Stimme mit. »Obwohl wir das alles gut gebrauchen könnten, ganz gleich, was wir finden – ob Batterien, Konserven, was auch immer. Verdammt, ich würde meine linke Brust für etwas Toilettenpapier hergeben.«
    »Das wäre dann wohl ein verdammt schlechter Tausch – so ein Schmuckstück für etwas Papier«, kontert Philip mit einem Lächeln. Er sitzt barfuß in seinem schmutzigen T-Shirt und der Jeans am anderen Ende des Sofas, und er ist noch immer satt vom Abendessen – Reis mit Bohnen. Der Proviant der Chalmers wird langsam knapp, aber sie haben noch immer einen fünf Kilo schweren Sack Reis, den sie vor einer Woche aus einem Lebensmittelladen mitgenommen haben, und genügend Bohnen, damit niemand Hunger leiden muss. April hat gekocht. Das Essen war gar nicht schlecht. Danach drehte Tara ein paar

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