Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Mascarpone
Vom Netzwerk:
anderen führen. Als Biscuit den Finger aus ihm zog, um seine Schwanzspitze gegen seinen Eingang zu pressen, ohne in ihn einzudringen, kam Tornado.
    Einfach so. Ohne dass sein Schwanz berührt wurde.

Wartewelt
     
    „Gehst du heute in die Oper oder hast du deine Klamotten einfach nur mit offenen Augen aus dem Schrank genommen?“, spottete Tango, als Tornado die Küche der Rose betrat.
    Auch wenn er wie heute verabredet war, konnte Tornado nicht darauf verzichten, wie praktisch jeden Abend bei seinen Freunden im Club vorbei zu schauen. Kai, der einmal die Woche mehr als er hinter Theke stand, arbeitete heute mit Iris, die die wenigen Gäste zur Zeit alleine bediente.
    „Nee. Biscuit muss heute Abend in seinem Restaurant die Foto-Retrospektive eines Kumpels von ihm eröffnen, deshalb ...“
    „ Und ausgerechnet du sollst ihn begleiten?“, unterbrach ihn Tango fassungslos und fügte ehrfürchtig hinzu: „Der Mann hat Eier!“
    Tornado legte den Kopf schräg und antwortete süß: „Ganz Recht.Und damit sein Mut sich auch auszahlt, habe ich mich schick gemacht.“
    Er hatte seine Turnschuhe in die Waschmaschine geschmissen, die dunkle Jeans war ohne Löcher und noch nicht mit einer Patina aus Feinstaub bedeckt. Darüber trug er ein grob kariertes, schwarzweißes Hemd mit Druckknöpfen, in deren Mitte jeweils ein winziges Pik Ass zu sehen war.
    „ Übrigens, nächste Woche findet ein Riesen-Nippikturnier statt, wie sieht's aus, Tango, gehen wir zusammen? Hauptgewinn ist die neue Konsole von HAL1!“
    Überrascht sah er, wie der größte Nippik-Junkie aller Zeiten zögerlich herumdruckste. Tango kratzte sich verlegen am Handgelenk, bevor er antwortete: „Nee. Also das klingt jetzt ein bisschen komisch, aber wir können uns nur noch hier sehen ...“
    Kai sah betreten zu Boden, als wüsste er mehr als Tornado.
    „ Wieso? Löst du dich auf, wenn du die Rose verlässt?“
    Tango atmete durch, bevor er sagte: „Master will nicht, dass ich mich mit dir treffe, er denkt das sei nicht so gut für mich.“
    Die plötzliche Stille war fast unheimlich. Kai starrte den Boden an und Huna drehte vorsorglich die Lautstärke ihres Players auf.
    Und dann platzte die Bombe. „Du lässt dir von diesem dummen Arsch vorschreiben, mit wem du befreundet bist?!“ Tornado war fassungslos.
    Defensiv hob Tango die Arme: „So ist das nun mal bei 24/7. So läuft das. Was soll ich machen?“
    „ Du sollst dein Hirn anschalten! Das sollst du! Wie lange kennst du die Null denn schon?“ Er wandte sich zu Kai: “Wie lange kennen sie sich?“
    „ Einen Monat“, antwortete er leise.
    „ Einen Monat! Wir kennen uns seit fünf Jahren. Fünf! Du trittst mir in den Arsch für einen Widerling, den du erst drei Wochen kennst? Sag mal, tickst du noch ganz sauber??“
    Kai legte seine Hand beschwichtigend auf den fuchtelnden Unterarm. „Das hat nichts mit dir zu tun. Es ist eine Sache zwischen den beiden. Du weißt, so was kommt vor. Sehen, wie weit man als Top gehen kann ...“
    „Nichts mit mir zu tun? Der Typ nimmt mir gerade einen Freund weg! Wenn das nichts mit mir zu tun hat, was dann?“, brüllte Tornado.
    „ Sei nicht so egoistisch. Wenn Tango es so ernst mit ihm ist, dann solltest du dich für ihn freuen.“
    „ Ich freue mich aber nicht für ihn. Ich müsste ihm die Fresse polieren!“ Tornado war außer sich.
    Tango, der das Gespräch stumm verfolgte erwiderte betroffen. „Es tut mir leid ...“
    Bevor Tornado darauf antworten konnte, vernahm er Hunas ausdruckslose Stimme. „Wann bist du eigentlich mit dem Kuchenmann verabredet?“
    „ Halb acht.“ Er warf einen Blick auf sein Handy.
    Scheißescheißescheiße … er war zu spät.
    „ Na, dann mal hurtig“, riet sie ihm.
    Tornado drehte sich auf dem Absatz um, prallte mit Boss zusammen, und stob davon, als wäre der Teufel ihm auf den Fersen.
     
    Er rannte zur U-Bahnstation und als er sich atemlos auf eine der Bänke im Waggon fallen gelassen hatte, zerrte er sein Handy aus der Hosentasche.
    'Sorry, bin in zwanzigminuten daT'
    'Ich bin schon ohne dich gegangen. Schlüssel liegt unter der Matte. B.'
    Scheiße! Erschöpft lehnte er den Kopf gegen die Scheibe und blickte in die ratternde Dunkelheit.
     
    Auf der Theke fand er einen handgeschrieben Zettel.
     
    Tornado,
     
    Ich hasse Unpünktlichkeit.
     
    Warte hier auf mich und zwar stehend, mit dem Gesicht zu Wand und mit über dem Kopf verschränkten Armen :-)
     
    Ein Smiley? Was zum Teufel ...? So ein Scheiß wegen einer

Weitere Kostenlose Bücher