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Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Mascarpone
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ein Bildungslangfinger.
    Aber Putzen würde er nicht! Er ließ sich weder von zwei Vollidioten noch einem Anzugträger vorschreiben, wie er leben sollte.
     
    Kai war sauer. „Warum hast du nicht aufgeräumt?“ Er baute sich vor dem Bett auf, neben dem ein paar zerknüllte Bierdosen lagen und in dem Tornado seelenruhig las.
    Kai riss ihm das Buch aus der Hand. „Wir haben halb drei! Wenn du jetzt anfängst schaffst du es vielleicht noch.“
    „Ich hab gesagt ich mach's nicht, also mach ich's nicht“ widersprach Tornado und nahm Kai das Buch wieder aus der Hand
    „ Du bist wirklich so ein Assi! Du scherst dich einen Dreck um andere und um unsere neue Sache hier!“
    „ Jaja, du kannst die Fresse aufreißen, du musst ja nichts machen“
    Wütend marschierte Kai aus dem Zimmer und trat gegen seinen Rucksack, der sich keinen Millimeter bewegte. Was sollte er machen? Ihm tat Biscuit leid, der für sie kochte und ihnen seine Wohnung anbot und er wollte keinen Unfrieden am Abend erleben. Seufzend suchte er sich einen Eimer und Putzmittel. So sauber, dass man im Wohnzimmer eine Operation am offenen Herzen durchführen konnte? Oder war es das Bad? Gewissenhaft begann er aufzuräumen und das Bett zu machen.
    Als er den Lappen auswrang hörte er Schritte. Tornado.
    „ Du putzt?“
    „ Wie du siehst“, erwiderte Kai mürrisch. „Du kannst mir gerne helfen, Arsch.“
    „ Ich will nicht, dass du putzt!“
    „ Dann mach es selbst!“
    „ Keiner von uns macht das!“
    Zornig schmiss Kai den Lappen in den Eimer. „Es ist deine Aufgabe! Wenn du dich nicht daran hältst, dann bringt das hier alles nichts! Sieh doch einmal irgendetwas ein!“
    „Na dann putz mal schön, Mary“, riet er mit schmalen Lippen und stampfte aus dem Schlafzimmer.
    Kai sah auf die Uhr, er musste Gas geben. Die Getränke zu holen schaffte er nicht mehr.
     
    Biscuit schien hocherfreut die Wohnung sauber vorzufinden. Er streckte seinen Kopf in Kais Zimmer gesteckt, zwei Einkaufstüten in den Händen.
    Kai hatte Hefte und Bücher über seiner Matratze ausgebreitet und kaute an einem Bleistift, während er versuchte das in sein Referat zu bringen, was man Struktur nannte. Oder wenigstens eine Überschrift.
    „ Hi!“
    „ Hi!“ Kai sprang auf. „Soll ich dir helfen?“
    „ Nö. Geht schon.“
    Trotzdem nahm Kai eine deine der Taschen und schleppte sie in die Hauptwohnung.
    Biscuit verstaute die Einkäufe und baute auf der Arbeitsplatte Lebensmittel auf.
    „ Was ist das für ein Fisch?“
    „ Wolfsbarsch.“
    „ Der ist ziemlich groß ...“ Vorsichtig tippte Kai auf die kalte Haut.
    „ Ja, stimmt. Sag mal, ist Tornado eigentlich?“
    Kai deutete auf das Zimmer seines Freundes.
    „Er hat hier ja alles toll geputzt!“
    „ Mhm“, stimmte Kai unbehaglich zu.
    „ Hut ab“, murmelte Biscuit.
    Kai beschlich ein mulmiges Gefühl, als er Tornado aus seinem Zimmer schlurfen hörte.
    Er blieb im Türrahmen stehen und hob die Hand wenig begeistert zum Gruß. Es würde Stress geben, das stand fest.
    „ Ich muss schon sagen, du bist die perfekte Hausfrau, Tornado“, lobte ihn Biscuit, der begann, in einem fast übermenschlichen Tempo kleine rosafarbene Zwiebeln zu hacken. „Ich bin schwer beeindruckt.“
    Tornado blickte finster.
    Bitte nicht. Sag es nicht , flehte Kai ihn stumm an.
    „ Die perfekte Hausfrau bin nicht ich“, antwortete er trotzig, „sondern Kai.“
    Dieser verblödete Bastard! Jetzt reißt er uns beide in die Scheiße, anstatt einfach mal seine verfluchte Fresse zu halten. Kai warf ihm einen zornigen Blick zu und Tornado hob daraufhin entschuldigend die Hände.
    Der Rücken mit dem weißen Hemd sagte nichts. Er häutete eine der kleinen Zwiebeln und teilte sie mit dem scharfen Messer in der Mitte.
     
    Biscuit war wütend. Es ging nicht an, dass Tornado sich um nichts kümmerte und Kai ihn dabei auch noch unterstützte. Wenn die beiden sich verbündeten, um ihn hinters Licht zu führen, dann wäre er als Top erledigt. Biscuit war entsetzt, wie schnell die beiden in der Lage waren das fragile Gebilde ihrer jungen Beziehung zu gefährden. Eine Dreierbeziehung mit Machtgefälle brauchte eine klare Linie, für die er sorgen musste. Biscuit konnte sich gut vorstellen, wie Kai lediglich versucht hatte, die Scherben zusammenzufegen, die Tornados Widerstand verursachte und während er sich dem Kerbel widmete, beschloss er, den beiden unmissverständlich klar zu machen zu müssen, dass er so ein Verhalten nicht duldete. Er atmete

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