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Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Mascarpone
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ihn.
    „Tornado?“
    „ Hm?“
    Kais Handflächen rieb nervös mit seinen Handflächen über seine Jeans.
    „Ich wollte dir erzählen, was heute Mittag passiert ist.“
    Er begann verlegen zu sprechen, hin und wieder seine offenbar feuchten Finger an seiner Hose abwischend.
    „Wow. Cool! Da wäre ich zu gern dabei gewesen!“
     
    Kai war glücklich. Tornado fand ihn nicht ekelhaft.
    Er sah ihn an, fast hätte er vergessen ihm das Wichtigste zu sagen: „Aber der Unterschied ist zwischen dir und Biscuit ist … dir erzähl ich's gerade freiwillig, verstehst du?“
     
    Tornado lächelte. Warum hatte er sich eigentlich so aufgeregt? Das Angebot von Needy Ion war wirklich unter aller Sau gewesen. Biscuit hätte das zehnfache verlangen sollen.
     

Classics-Welt
     
    Biscuit saß in einem Café und las die Tageszeitung. Er hatte keine Ahnung, wie lange die beiden Freunde streiten würden. Je nach Spielstand entschied er, was er als Nächstes tat. Er zog sein Handy aus der Jackentasche und rief Kai an. Falls die Dinge nicht gut standen, wollte er durch Tornados Geschrei verursachte Hörschäden vermeiden. Es überraschte ihn, dass Tornado hinsichtlich Treue eine so konservative Haltung an den Tag legte. Ihm selbst bedeutete körperliche Treue nicht besonders viel, er war nie eifersüchtig gewesen.
    „ Hi Biscuit!“
    Kais Stimme klang nicht niedergeschlagen. Gut. „Wie stehen die Aktien bei euch?“
    „Ich glaube wir kommen wieder klar.“ Aus dem Hintergrund hörte er Tornado meckern: „Warum sagst du ihm denn direkt die Wahrheit …? Wir hätten mit ihm noch unseren Spaß haben können!“
    Biscuit lächelte. „Ich werde bald nach Hause kommen. Ihr bleibt, wo ihr seid. Und, Kai?“
    „Ja?“
    „ Richte deinem Freund aus, wenn ich zurück bin, werde ich meinen Spaß mit ihm haben, wegen Missachtung des Briefgeheimnisses.“ Ohne ein weiteres Wort legte Biscuit zufrieden auf. Seelenruhig trank er seinen Espresso und las den überspannten Feuilleton-Artikel zu Ende. Dann streckte er sich und sah sich in dem gediegenen Raum um. Sein Blick wanderte von den Torten in den altmodischen Schaukästen, über den Espresso neben dem Glas stillen Wassers, auf seine Tageszeitung, die einen und beschloss sich heute herrlich altmodisch zu fühlen.
    Als er zahlte, ließ er sich eine Mischung der schönsten Tortenstücke einpacken.
     
    „ Oh Mann!“, rief Tornado, als Kai ihm Biscuits Worte ausrichtete. „Ich habs mir schon fast gedacht! So ein Kack!“
    „ Gerade eben wolltest du ihn noch reinlegen, damit du zum Zug kommst“, gab Kai zu bedenken.
    „ Es sich wünschen und es dann auch kriegen, sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Denk an Fanta und seine dämliche Schildkröte!“
    Kai erinnerte sich. Fanta wünschte sich sehnlichst ein Haustier und seine Mutter kaufte ihm nach langem Hin und Her eine Schildkröte. Schildkröten konnten nichts, machten nichts, kuschelten nicht, waren nicht niedlich und bedeuteten trotz des geringen Spaßfaktors einen erheblichen Pflegeaufwand.
    „Was denkst du, hat er vor?“, fragte Tornado und wippte unruhig mit den Knien.
    „ Es wird schon nicht so schlimm werden“, beruhigte Kai ihn und nahm Tornado in den Arm. Er konnte sich gut vorstellen, wie er sich fühlte. Irgendwo zwischen Furcht und Vorfreude.
    „ Wann denkst du kommt er?“
    Kai kannte Tornados Hang, ihn im Zweifelsfalls als rechtsgültiges Orakel zu betrachten und ihm immer wieder Fragen zu stellen, deren Antwort er unmöglich wissen konnte. „Ich weiß es nicht. Entspann dich einfach, bis es so weit ist.“ Kai suchte die Fernbedienung und setzte sich auf das Sofa.
    „Du willst doch jetzt nicht fernsehen?!“
    „ Wieso denn nicht?“
    „ Gleich kommt Biscuit und wird irgendetwas Schlimmes machen! Da kannst du doch nicht einfach die Simpsons gucken!“
    „ Tornado, bitte hör auf, dich wie eine Tunte zu benehmen. Die Stelle ist schon besetzt.“
    Tornado blähte die Wangen und ließ geräuschvoll Luft entweichen. Zögernd nahm er neben Kai Platz, der ihm unterstützend die Hand hielt, durch die achtundziebzig Kanäle zappte und wartete nervös.
    Kai knipste das Gerät aus, als er den Schlüssel im Schloss hörte. Allzu lässig sollten sie nicht rüberkommen, fand er.
     
    „Der Kuchenmann ist zurück“, kündigte sich Biscuit an und stellte die verpackten Törtchen auf den Tresen. „Ihr seid euch wieder einig?“
    Kai nickte.
    „Fein. Ich hoffe, du bist nicht mehr ärgerlich, Tornado.“
    „ Nee“,

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