Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
Plug mit einer einzigen Bewegung ohne Erbarmen in ihn einführte. Der plötzliche Schmerz flammte durch sein Rückgrat und er gurgelte schwach. Leise keuchte er und umklammerte den naturbelassenen Marmor.
„Ich hoffe, du wirst dich jetzt benehmen.“ Biscuit wartete auf ihn, bis er wieder bekleidet war.
O-beinig und mit rotem Kopf lief er hinter ihm her, zurück ins Wohnzimmer, in dem Trunade immer noch warb.
Medea schloss die Augen peinlich berührt. Was machte Biscuit da nur? Sie würde die Tischordnung ändern, damit sie die Drei im Auge behielt.
Tornado war nun mehr mit dem Plug in sich beschäftigt, als damit sich zu langweilen. Immer wieder positionierte er sich neu, um das große Teil seinem Hintern anzupassen. Ignorieren konnte er es nicht, auch wenn er sich allmählich an die unangenehme Weitung gewöhnte.
Trunade hauchte sich klagend aus und die Zuschauer klatschten. Nach einer kurzen Pause wurde zu Tisch gebeten.
„Warum kann ich nicht neben Kai oder dir sitzen?“, fragte Tornado.
„ Hier gibt es eine Sitzordnung, um die Gäste zu mischen. Viele sind ganz froh darüber, nicht immer mit ihren Partnern reden zu müssen. Bei Medea sitzt immer ein Mann neben einer Frau. Es hätte schlimmer kommen können; zumindest sitzen wir am selben Tisch.“
Sie nahmen an einem der runden Achtertische Platz, die schwere, silberne Kerzenhalter und Efeu-Pfingstrosen-Buketts schmückten. Schlicht und dennoch gediegen romantisch.
Medea hatte die Gruppe neu anordnen lassen und saß nun zwischen Tornado und Biscuit. Ihre beste Freundin Bubbles hatte sie neben dem Koch platziert. So hoffte sie, weitere gemeinsame Rundgänge des Pärchens zu verhindern. Der dunkelhaarige Junge schien ja noch halbwegs manierlich zu sein, also hatte sie es gewagt, ihn neben die Flötistin zu setzen. Eine so junge Frau wäre bestimmt tolerant genug für diese Art Tischherr. Tisi saß zwischen Tornado und Kai und Hagen neben Bubbles. Die beiden waren so schrecklich kultiviert, sie würden bestimmt schnell mit Birke Taunussen ins Gespräch kommen.
Kai verfiel in seinen üblichen stummen Fischstatus und wagte nicht seine Tischnachbarinnen anzusehen, aus lauter Furcht, sie begännen ein Gespräch mit ihm. Bubbles die ihm gegenüber saß, sprach ihn lächelnd an: „Wie hat Ihnen die Darbietung gefallen?“
„Ich fand es okay“, antwortete Kai schüchtern. Er sah wie die Flötistin ob seiner Antwort ihre verrutschte Brille auf dem Nasenrücken nach oben schob und schmale Lippen bekam.
Bubbles lachte, als scherzte Kai, den ihre Reaktion befremdete.
Er war froh, als Tornado eingriff.
„ Ich fand's ganz toll“, log er, die Aufmerksamkeit auf sich und weg von Kai lenkend. „Vor allem als es zu Ende war.“
Biscuit lächelte und Kai schob sich tiefer in den Stuhl.
Medea bestätigte: „Oh ja, mir geht es genau so. Wenn Trunade der Todesstoß versetzt wird und er glücklich, geliebt zu haben in Perlettas Armen sein Leben aushaucht … großartig interpretiert, Frau Taunussen.“
Tornado entging nicht, dass Medea seine Aussage sehr wohl verstand und fragte sich wie sie es hinbekam das Thema so unauffällig umzulenken.
Biscuit sah sich das Menü an. Klare Brühe vom Jagdfasan mit Sherry, Stubenküken, Essence von Herrenpilzen an Trüffelklößchen, ein Minz-Limonen-Sorbet, pochierte Seezungenschleife auf Hummer–Cognacsauce mit gebackenen Glasnudeln und Reis, marinierte Erdbeeren mit grünem Pfeffer.
Er sah auf, als er Hagens Stimme hörte, die sich an Tornado richtete: „Ich nehme an, Sie studieren?“
Tornado wirkte irritiert. „Nee. Ich bin Thekenkraft.“
Tisi streifte ihre Pumps ab und atmete erleichtert auf. „Bei Biscuit?“
„ Nein. In der Schwarzen Rose . Kennen Sie die?“
„ Klar“, sagte Tisi und zupfte einen Kellner am Arm.
„ Wer nicht?“, bemerkte Hagen missbilligend, dann richtete er den Blick auf Biscuit. „Warum lässt du ihn nicht bei dir arbeiten, anstatt dort ?“
„ Was ist denn die Schwarze Rose ?“, erkundigte sich Bubbles die ein paar Schlucke Wein trank; Biscuit tippte, sie musste ihren Pegel vom Vormittag aufrechterhalten.
„ Ein SM-Club“, erklärte er ihr lächelnd.
Sein scharfes Auge bemerkte, wie Medea ihre Finger nervös unter dem Tisch spreizte und angestrengt lächelte. Er fragte sich, wie sie die Situation entschärfen würde.
„Reizend. Für junge Leute bestimmt eine interessante Erfahrung. Man muss alles einmal gesehen haben, nicht wahr,
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