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Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Mascarpone
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Gastgeberin des heutigen Abends und eine langjährige Freundin. Tornado Maka und Kai Safran, meine Lebensgefährten.“
    „ Ich freue mich, Sie kennenzulernen“, sagte sie fast ein wenig verschwörerisch, als die Jungs ihr artig die Hand schüttelten. Medea ließ sich ihr Erstaunen über den saloppen Aufzug der beiden nicht anmerken. Nun, wenigstens tragen sie keine pofreien Lederhosen oder was so Leute halt tragen, wenn sie ausgehen.
    Eine kleine Falte bildete sich zwischen ihren Brauen, als sie den Dunkelhaarigen defensiv die Hände in den Hosentaschen stecken sah und der andere unverhohlen ihre Gäste anstarrte.
    Medea führte das Trio an den Tisch, an dem Tisi, dieses kleine Monster und Hagen standen. Hier konnte sie die Drei erst einmal parken, bevor sie die nichtsahnenden Gäste informierte, dass sie homosexuell seien, was wohl hoffentlich Einiges erklärte.
     
    „Tisi“, sagte Biscuit und grinste, nachdem er Hagen die Hand geschüttelt und die Vier einander vorgestellt hatte. Seine alte Freundin hielt in der einen Hand ein Glas, in der anderen eine Menthol-Zigarette.
    „ Wie geht es dir?“
    „ Wie solls mir schon gehen?“ Als Tisi den Kellner erblickte, trank sie hastig ihr Glas aus, um sich ein neues zu nehmen. „Zu Hause warten drei Irre auf mich, ich bin auf einer Soiree und immer noch nüchtern. Meine Schuhe drücken. Nisa , vorletzte Saison.“ Sie guckte angepisster, als Tornado in seinen schlimmsten Momenten und trank das Glas auf ex.
    Tornado wandte sich ihnen zu und blickte sie interessiert an. Tisi schaute zurück und musterte ihn von Kopf bis Fuß. „Entweder warst du noch nie bei Medea oder Biscuit hat dich engagiert um seine Strenger-Sozialarbeiter-Fantasien auszuleben“, stellte sie fest.
    „Du bist unmöglich, Tisi“, mischte Hagen sich tadelnd ein.
    „ War ich schon immer“, gab sie gleichgültig zurück.
    „ Yeah“, antwortete Tornado breit grinsend, „ich hoffe mal, dass der strenge Sozialarbeiter heute noch aus seinem Käfig gelassen wird! Ich find dein Kleid übrigens scheiße.“
    „ Ich auch“, stimmte sie bedauernd zu und sah an ihrem mattgrünen Seidencocktailkleid herunter ,„aber wenn ich genug getrunken habe, stört's mich nicht mehr weiter.“
    „ Ist das Champagner?“, fragte Kai und deutete auf ihr Glas.
    „ Sekt“, stellte Tisi fest. „Medea hofft, niemand merkt es.“
    Hagen lachte schadenfroh und Biscuit war erleichtert, zuerst auf Tisi getroffen zu sein.
     
    Währenddessen klärte Medea ein paar neugierige Gäste über das Gespann auf. „Zugegeben, ihre Kleidung ist ein wenig originell, aber du weißt ja, wie kreativ Homosexuelle sind!“
    Sie schickte Vitus und Pergola zu dem Stehtisch mit ihren ungewöhnlichen Gästen.
     
    Tornado fand sie allesamt komisch und bemerkte unangenehm berührt, dass er die Blicke der anderen auf sich zog. Kai schien es nicht besser zu gehen, er guckte mal wieder stur auf den Boden. Während Biscuit mit den drei Männern sprach, blinzelte Tisi den beiden zu und flüsterte aufmunternd. „ Alles Arschlöcher hier.“ Nach dieser knappen Analyse bewegte sie sich auf eines der Tabletts zu, nahm sich einen neuen Sekt und gesellte sich zu einer Gruppe Frauen, mit denen sie, urplötzlich mit höflich interessierten Gesicht charmant zu plaudern begann.
    Beeindruckt verfolgten Kai und Tornado den unvermuteten Persönlichkeitswandel. „Glaubst du das ist eine richtige Freundin von ihm?“, raunte Kai ihm zu.
    „ Er wäre blöd, wenn nicht“, lautete die Antwort.
     
    Zum musikalischen Auftakt des Abends trafen sie sich im Wohnzimmer, einem großen Raum, in dem Stühle aufgereiht standen, die auf einen angenehm weich beleuchteten Teil des Raumes ausgerichtet waren. Medea baute sich vor den Stühlen auf und wartete geduldig lächelnd, bis alle Gäste saßen.
    Tornado saß links, Kai rechts von Biscuit. Den Platz neben Kai nahm Hagen ein und zu Tornados rechter Seite saß eine ältere Dame mit einem Haarteil, das ihrem Hinterkopf mehr Volumen verlieh. Tornado konnte sich kaum zurückhalten, das kaffeewärmerartige Gebilde zu berühren. Hinter ihm nahm Tisi Platz, die unauffällig ein Sektglas unter ihrem Stuhl verstaute, wie andere Leute Cola im Kino.
    Als die gedämpften Stimmen verklangen, begann Medea zu sprechen: „Liebe Freunde, liebe Musikliebhaber, ich freue mich, euch heute Abend bei mir begrüßen zu dürfen und besonders freue ich mich, dass mein Neffe Grellmann von Pastell heute Abend mit seiner Viola die Zeit

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