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Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Mascarpone
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habe Tornado lediglich den Hintergrund des Stückes erläutert, nachdem er mich mehrfach auf die wundervolle Musik angesprochen hat. Das Thema ist recht komplex, wie du weißt, deshalb konnte ich das leider nicht, ohne andere Zuhörer ihres Musikgenusses zu berauben. Was dachtest du denn?“ Biscuit lächelte glatt.
    „ Ich verstehe nicht, wie Leute so etwas schön finden können“, meldete sich plötzlich Birke Taunussen zu Wort.
    „ Was gibt’s daran nicht zu verstehen?“, wollte Tisi wissen. Fünfzigtausend Stunden pornografisches Filmmaterial waren nicht ohne Wirkung geblieben, wusste Biscuit.
    „ Weil Menschen, die sich lieben, sich nicht weh tun. Trunade hätte Perletta niemals Schmerzen zugefügt. Ich denke das Ganze kann nur mit Selbsthass begründet werden.“
    Es war Kai, der sich zu Wort meldete: „Das ist nicht wahr. Was wissen Sie denn schon über meine Gefühle? Oder Tornados? Oder Biscuits?“
    Die Dinge entglitten Medea Pokkox offenbar und sie schritt wogenglättend ein: „Wir müssen uns alle respektieren wie wir sind. Und solange diese Menschen nichts Illegales machen, steht es keinem zu, sich einzumischen. Ich finde solche Themen gehören nicht an den Tisch, wenn man einen harmonischen, anregenden Abend verleben möchte.“
    „ Normalerweise ist es aber illegal einen anderen Menschen zu schlagen oder zu quälen“, überging Hagen sie und sah Biscuit herausfordernd an, der sich dem Stubenküken widmete. Es sah nicht schlecht aus. Nicht hervorragend, aber auch nicht übel. Ein wenig zu viel glatte Petersilie. Er hob den Kopf: „Hast du etwas gesagt, Hagen?“, erkundigte er sich interessiert. „Ich war abgelenkt durch den zweiten Gang. Berufskrankheit fürchte ich.“ Er ginge auf den Unsinn weder ein, noch förderte er ihn.
     
    „Trinkst du deinen Sekt nicht?“, flüsterte Tisi Kai zu, und als er verneinte, tauschte sie ihr leeres gegen sein volles Glas.
    „ Ich kann das nicht essen.“ Kai sah das Küken an und seine dunklen Augen drückten Entsetzen aus. Biscuit bemerkte seine Unsicherheit und hätte ihm gerne etwas dazu gesagt, aber er war zu weit entfernt. Zum Glück schien Tisi, die erfahrene Mutter sich seiner anzunehmen. „Schlucks so schnell wie möglich runter. Nicht gründlich kauen. So mach ich es immer mit Tintenfisch.“
    Hagens Stimme unterbrach ihn in seinen Beobachtungen. „Du solltest dich wirklich schämen, dir zwei Jungs aus irgendwelchen Bordell-Bars aufzugabeln, nur um Medea in Verlegenheit zu bringen.“
    Kai machte ein verletztes Gesicht und Tornado war sprachlos. „Wie jetzt? Die Rose ist doch kein Bordell ...?“, widersprach er irritiert.
    Hagen sah ihn verächtlich an. „Wieso glaubst du, sitzt du hier? Weil du gerne klassische Musik hörst? Oder Menüs magst? Oder so schlau und toll bist, dass Biscuit Moody nachts nicht mehr schlafen kann, wenn er an dich denkt? Du sitzt hier, weil du dich dafür bezahlen lässt, seine Abartigkeiten auszuhalten!“
    Tornado sah aus, als stünde er kurz vor einer Explosion und deshalb zerschnitt Biscuit die betretene Stille. Er wandte sich liebenswürdig an Kai, dessen Ringen mit dem zweiten Gang er aufmerksam verfolgte. „Kai, was ist dein Lieblingsessen?“
    Kai sah ihn verwirrt an, bevor er antwortete: „Der Drink von letztem Mal. Der mit den Kiwis.“
    „ Was hältst du davon, wenn wir Daiquiris trinken gehen, anstatt Stubenküken zu essen und uns beleidigen zu lassen?“
    „ Gut.“ Kai nickte und Tornado grinste.
    „ Es war wie immer sehr nett, Medea“, sagte Biscuit galant, während er sich den Mund mit der Stoffserviette abtupfte und sich erhob. „Ich freue mich auf ein nächstes Mal. Kleiner Tipp, such dir einen neuen Caterer. Dieser hier kann mit Salz noch nicht so gut umgehen.“
    Tisi grinste und formte ihre Hand zu einem Telefon. Biscuit nickte. Er würde anrufen.
    Die Drei wandten sich zum Gehen, bevor Tornado sich umdrehte und arrogant mitteilte: „Ich bin cooler als ihr alle zusammen, sogar mit Plug im Arsch!“
    „ Womit er durchaus nicht ganz unrecht hat“, bestätigte Biscuit und verbeugte sich leicht, den lustigen Teil des Abends einläutend.
     
    Tisi lehnte sich zurück. Ein Mann, der als Lieblingsessen Drinks nannte, konnte kein schlechter Mensch sein.
     
    Biscuit hatte seine Krawatte auf die Matten seines eigenen Lieblingsrestaurants geworfen und seine Schuhe ausgezogen, um im Schneidersitz auf einer der eingelassenen Bänke zu sitzen und sich und seinen beiden Männern Daiquiris von

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