Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
habe keinem so richtig gesagt, was passiert ist. Und ich habe keine Sekunde dran gedacht ihn anzuzeigen oder mich zu rächen. Ich wollte es einfach aus meinem Hirn tilgen.“
Die nächtliche Stille umhüllte die beiden Männer, bevor Biscuit leise „Scheiße“ fluchte. Ihm war heiß und kalt. Das Bild des aufsässigen Tornados, der nicht Master sagen konnte, erfüllte ihn mit unverdientem Stolz und unendlicher Traurigkeit. Biscuit ging auf ihn zu und legte die Hand vorsichtig auf Tornados Rücken. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll … oder tun. Gib mir seinen Namen und ich lasse ihn auf der Stelle töten.“
Tornado schüttelte den Kopf. „Nee, wenn jemand ihn umbringt, dann ich. Du musst nichts tun. Du hast es irgendwie sowieso wieder gut gemacht.“ Tornado wollte noch mehr sagen, aber jedes Wort würde sie in Bereiche hinführen, in denen sie beide sich nicht auskannten. Also schloss Tornado seine Lippen und zwängte jedes weitere Wort in seine Kehle zurück.
Biscuits Sprache war der Körper. Und so streifte er Tornado das Shirt ab und fuhr über seinen Rücken, jede Narbe entlang und als er die verheilten Wunden in sich aufgenommen hatte, zog er Tornados Boxershorts aus und fuhr über die frischen.
„ Es wird nichts zu sehen bleiben, bei dir“, versicherte er leise. Im Gegensatz zu Kai.
„ Und wenn schon. Hinten kann ich mich eh nicht sehen.“
Biscuit musste lachen. In manchen Angelegenheiten war sein Geliebter erschreckend pragmatisch.
„Das Schlimmste“, sagte Tornado heiser, „war das Ficken. Davor hats mir so einen Spaß gemacht, jedenfalls wenn er nicht zu groß war und danach ist mir schon schlecht geworden, wenn ich nur daran gedacht habe.“
„ Und wie ist es jetzt?“
„ Jetzt macht es mir Spaß, aber es ist nicht wie vorher. Außer wenn nur ein Finger drin ist. Dann ist es nur gut.“
„ Das muss furchtbar wehgetan haben.“
Tornado zuckte mit den Schultern. „Nein, es war nicht allein der Schmerz. Es war Terror, Horror, es war, als ob es nicht nur meinem Arsch wehgetan hat, sondern überall. In meinem Herz und meinen Gedanken. Genau so war es, mein Kopf wurde einfach gefickt. Mein ganzer Fuck-Kopf. Ich hatte so eine Angst zu sterben.“
Biscuit schüttelte sich unwillkürlich. Seine Finger fuhren gedankenverloren über die roten Stellen. Tornados wohliges Seufzen holte ihn in die Realität zurück.
„ Ich mag das.“
„ Berührt zu werden?“
„ Ja. Ich mag einfach, wenn du mir nah bist. Und außerdem werde ich schon wieder geil.“ Er lachte resigniert. „Ich bin bestimmt auf meiner eigenen Beerdigung noch scharf. Oh Mann, ist das ne Störung?“
„ Glaub schon“, murmelte Biscuit der seine Lippen am Hals des anderen versenkte und seinen Mund um die, vom Schweiß salzige Haut schloss.
Biscuit packte ihn unter den Kniekehlen trug ihn durch den Raum, und ließ ihn vorsichtig auf dem Sofa hinab. Automatisch rollte Tornado sich auf den Bauch. Biscuit verstand, dass er seine Rückseite schonen wollte. Er streichelte seinen Rücken. „Warte einen Moment.“ Biscuit kam eine Idee. Er durchschritt den kurzen Weg zur Küche, um aus einem der Schränke eine Flasche zu holen. Er setzte sich zu Tornado und schraubte den Deckel ab.
„Hier. Riech mal.“
Ein nussiger, süßer Duft stieg aus dem dunklen Glas auf. „Was ist das?“
„Das ist Arganöl.“
„ Oh, wie in Kais Shampoo!“ Mangels Zeitschriften in Biscuits Badezimmer las er sich aus reiner Not die Rückseiten der Seifen und Cremetuben durch. Egal wie langweilig sie waren, sogar die kleingeschriebenen Inhaltsstofflisten. Hauptsache seine Augen wanderten über Schrift, während er sich entleerte.
„ Ja, nur das hier ist wirkliches Arganöl, kein Chemie-Substitut. Ich benutze es zum Kochen.“ Er ließ die goldene, zähe Flüssigkeit auf seine Handfläche tropfen und strich Tornado fest über den Rücken und die Oberarme. Er liebte den Duft auf der Haut und seine Daumen und Ballen massierten die angespannten Muskeln des Jungen.
Tornado seufzte wohlig und tief auf. Er entspannte sich und überließ seinen Körper den kreisenden, knetenden Bewegungen. Als Tornados Rücken sich erwärmte und das Öl duftete, wie die Idee eines fernen Landes, begann Biscuit vorsichtig über die geschundenen Pobacken zu streicheln.
„Ahhh. Das tut noch weh.“
„ ''Tschuldigung.“ Er beugte sich vor und legte seine Lippen federleicht auf eines der Male.
„ Du hast gerade zu mir gesagt, ein Finger wäre gut. Wäre er
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