Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
wäre möglich ...“
Tornado lächelte und fuhr fort: „Weil du es bist und weil du einen Scheißtag hattest, lass ich's dir durchgehen. Du willst es nicht hören und ich will's nicht erzählen. Also lassen wir es einfach.“
Biscuit nickte und als Tornado dachte, er habe sein Angebot angenommen, hörte er ihn leise feststellen: „Aber wir müssen. Ob uns das gefällt oder nicht.“
„ Yeah ...“ Diese Sache war fällig und Tornado wollte Manns genug sein, seinem Koch, seinem Liebhaber, seinem Freund und nicht zuletzt seinem Top, zu erzählen, was vorgefallen war.
Er stand auf und begann unruhig, von Biscuits Blicken gefolgt durchs Wohnzimmer zu tigern, bis er irgendwann vor der Terrassentür stehen blieb, seine Augen an die Krone einer kahlen Kastanie heftete und zu sprechen begann: „Ich habe Banjo in der Schwarzen Rose kennengelernt. Vor diesem Abend war es immer so, dass mir alle dominanten Männer zu blöd waren. Oder ich ihnen. Kannste dir vorstellen. Naja, Tango und ein anderer Kellner haben gesehen, dass wir zusammen Nippik gespielt haben. Eigentlich war da nichts zwischen uns, außer dass wir ne Menge gelacht haben. Ein bisschen war da vielleicht doch. Tango sagte: 'Mann, der wäre doch was für dich.' Ich sag, 'nöö, keinen Bock.' Dann begannen die beiden mir einzureden, dass ich nie jemanden finden würde, wenn ich so weitermache, weil ich einfach immer zu anti bin. Und als Banjo mich am Ende des Abends fragte, ob ich mit zu ihm gehe, habe ich ja gesagt. Ich meine, er war lustig und nett und so. Was hatte ich schon zu verlieren?“
Tornado machte eine kurze Pause. Bis dahin ging es, die Geschichte zu erzählen. Jetzt kam der Rest und er fragte sich, wie er die Sachverhalte in so wenig Worte wie möglich packen konnte, damit er nicht so erbärmlich und mitleiderregend klang, wie er sich damals gefühlt hatte. „Als wir bei ihm waren, fing alles schon so an, dass ich am liebsten gegangen wäre, aber ich denk mir: Mann jetzt zieh es einfach durch und fertig. Wer A sagt, muss auch B sagen. Er war ekelhaft. Er hat mit mir gesprochen, wie ich nicht mal mit der letzten psychopathischen Syphilis-Nutte reden würde, die mir gerade mein Geld geklaut hat. Na ja in seinem Schlafzimmer sah aus wie ein Fetischladen, das fand ich schon abturnend. Egal. Wir vereinbaren ein Safeword. Malibu war's. Das war Banjos Vorschlag. Dann fesselt er meine Arme an Deckenhaken und meine Beine an Fußschlössern. Soweit so gut, ist in Ordnung. Ich weiß ja, wie so was läuft. Er schlägt mich, okay, muss ich jetzt halt durch, wo ich mich drauf eingelassen habe. Aber dann ...“
Tornado machte eine Pause und ballte die Fäuste.
„Naja, er will dass ich 'Danke, Master' sage. Und ich kann es nicht. Ich kann es nicht sagen. Ich kann diesen Affen nicht so nennen. Als ich angefangen habe zu bluten, und er immer weiter darauf besteht, weiß ich, das wird nichts mehr, also sage ich das Safeword. Weniger wegen der Schmerzen, sondern wegen dieses Wortes. Er sagt, er wüsste nicht wovon ich rede und ich beginne rumzudiskutieren, bis ich begreife, er versteht es genau, aber es bedeutet nichts.“
Biscuit sah Hass in Tornados Augen.
„Er sagt: 'Leute wie du wollen, dass man das Safeword ignoriert, sonst wärt ihr nicht so widerspenstig', obwohl ich genau weiß, ich meine es ernst. Dafür hat man ein Safeword, oder nicht? Ich will nicht. Ich finde ihn scheiße, ich will ihm am liebsten in seine dumme Fresse hauen. Und dann geht es nur noch darum, dass ich ihn 'Master' oder 'Herr' oder 'Gott' nenne. Ich will es sagen, damit es endlich vorbei ist ... aber ich kann nicht. Als meine Jeans schon nass vor Blut an meinem Körper klebt, gebe ich auf und denke scheiß drauf, ich mache meinen verfluchten Mund auf und höre, als ich ob ich nichts mit mir zu tun hätte, dass ich statt 'Danke Master' 'Fick dich' sage ... Ich wollte Master sagen, um irgendwie heil aus der Sache rauszukommen, aber aus meinem Mund kommt 'Fick dich', wie blöd muss man sein, ey? … Und dann rastet er aus. Zwischendurch bin ich nicht mehr da. Und als er mich fickt, trocken natürlich, werde ich einfach nicht bewusstlos, auch wenn ich mich bemühe. Dann erinnere ich mich nicht an sehr viel mehr, ich sehe nur die Glut an meinem Schwanz und denke Scheiße , dann Filmriss. Am nächsten Morgen wache ich vollgepisst und vollgeblutet auf seinem Bett auf. Er is weg. Das wars. Ich schnappe meine Sachen und fahre nach Hause. Fuck, ich hab mich nie so beschissen gefühlt. Ich
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