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Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Mascarpone
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roter Striemen und Kai krümmte sich leicht. Er zog wieder hart durch und hörte Kai gequält ächzen. Der dritte, vierte und fünfte Schlag traf mit grausamer Exaktheit Kais Nippel. Der Nächste erwischte wieder den Bauch, und als Biscuit mit voller Kraft erneut auf den gereizten schwellenden Nippel zielte, brachte er Kai taumelte ins Taumeln. Biscuit zielte mit dem dünnen Stock auf seinem Schwanz und Kai konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Beim zweiten Mal sank er auf die Knie.
    „Kannst du nicht einmal stehen bleiben, und deine Strafe wie ein Mann nehmen?“, fuhr Biscuit ihn an.
    Als Kai zu Boden ging hörte Biscuit auf zu denken. Er sah die weißen Laken des Heimbettes, in dem seine Mutter gelegen hatte, Quentin, er hörte seinen Vater, der ihm riet, sich vor Abhängigkeit zu schützen, weil Menschen Verräter waren, fühlte das Wasser der Therme, in der er jetzt eigentlich sein wollte und als er die beiden Jungs ansah, verschmolzen die Bilder und verursachten eine Art Kurzschluss seiner überlasteten Emotionen. Ein gewaltiges Gefühl von Hilflosigkeit und Zorn überflutete ihn, dass er kaum merkte, wie der Rohrstock sich in seiner Hand verselbstständigte. Seine Gefühle flossen durch seinen Arm in das Schlaginstrument und er drosch heftig und blind auf Kai ein, ohne wahrzunehmen, wo er ihn traf.
    Kai versuchte die Schläge auszuhalten, aber der Schmerz und die Dichte der Schläge wurden so unerträglich, dass er sich zusammenrollte und entsetzt das Ende der Tortur herbeisehnte.
    Als der nächste Hieb die weiße Haut aufbrach erhob sich Tornado. Ende der Vorstellung. Er wusste, was zu tun war. ging ruhig und klar auf Biscuit zu, legte seine Hand auf den schlagenden Arm und sprach mit einer Stimme, die erwachsener klang, als je zuvor das Safeword aus.
     
    Durch den Wutrauch um seinen Kopf hörte Biscuit das Wort Sturm und sein Verstand begann wieder zu arbeiten. Mühsam stoppte er sich und zwang seine Finger vom Bambus, einen nach dem anderen und ließ ihn fallen. Wortlos und nicht ganz Herr seines Körpers verließ er den Raum.
     
    Im Badezimmer drehte Biscuit den Wasserhahn auf und die Kälte auf seinem Kopf brachte ein wenig Klarheit zurück. Himmel, was hatte er getan? Er ließ das Wasser laufen, wurde eins mit dem eisigen Rauschen, das ihn von der Welt isolierte und stützte sich mit zitternden Fingern auf dem Waschbeckenrand auf. Er wünschte sich, unter dem fließenden Wasser zu ertrinken.
    Als er wieder denken konnte, drehte er den Hahn zu, warf seinen Kopf zurück und ging wie mit Beinen aus Blei zurück ins Wohnzimmer. Er würde sich nicht feige verstecken, nach all dem. Diesmal nicht.
    Die Szene, die sich ihm bot, traf ihn wie ein Schlag in den Magen; Tornado hockte vor Kai und versuchte ihn zu trösten. Kai zitterte. Sein Gesicht war rot, verschmiert von Tränen und Schnodder. Seinen Bauch streiften dunkle violette Blutergüsse und von der aufgeplatzten Stelle auf dem Rücken rannen feine blutige Linien.
    Biscuit fühlte Tränen der Scham und des Entsetzens in seinen Augen aufsteigen. Was zum Teufel hatte er mit Kai gemacht?
    „Kai“, richtete er sich tonlos an sein Opfer. „Ich … es tut mir leid. Ich … das war unverhältnismäßig.“ Er fand keine Worte und kniete sich neben ihn, nahm ihn auf und drückte ihn an sich. „Verzeih mir … Es tut mir so unendlich leid.“
    „ Nein.“ Kai schüttelte schwach den Kopf „Verzeih du mir. Ich habs verdient.“
    Tornado sah klar, er wusste nicht warum, aber er erkannte, wie schlecht es Biscuit ging. Er empfand weder Zorn noch Ärger, nur Traurigkeit über sich selbst, über Kai, über Biscuit. Er hatte „Sturm“ gesagt und Biscuit hatte aufgehört. Er hatte sich an die Vereinbarung gehalten. Ohne zu zögern, obwohl er außer sich war. Das war mehr als Tornado über sich selbst sagen konnte, wenn er in eine Prügelei verwickelt war. Es gab nichts, was Tornado ihm verübelte. Es handelte sich um ein faires Spiel und es beunruhigte ihn, wie tief Biscuit sein eigenes Handeln traf.
     
    „ Du blutest, Kai“, flüsterte Biscuit und Kai erwiderte sehr leise: „Ich weiß.“
    „ Wir müssen etwas dagegen tun.“ Er nahm ihn an die Hand und führte ihn ins Badezimmer. Mit einem weichen Lappen wusch er das klebrige Rot von Kais Rücken und verabscheute sich. Wie hatten die Dinge ihm so entgleiten können? Vorsichtig reinigte er die Platzwunde mit Desinfektionsmittel und klebte ein Stück sterilen Mull über die malträtierte Haut, bevor

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