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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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genötigt fühlte, zu erklären: „Die Angelegenheit war, wie du dir vorstellen kannst, kompliziert und verbunden mit jeder Menge Heimlichtuerei und Lügen.“ Und ich würde alles dafür tun, wenn es nur wieder so wäre. Wenn ich es nur anders machen könnte. Wenn ich nur in der Zeit zurückreisen und Louis aufhalten könnte.
    „Verstehe.“ Seltsamerweise wirkte sie so, als täte sie das wirklich. Wir starrten uns stumm eine Minute lang an, dann sagte sie: „Okay.“
    „Okay?“, fragte ich nach.
    „Ich schätze, ich glaube dir. Irgendwie.“
    „Gut.“ Die Anspannung fiel von mir ab. Unsere ewigen Zankereien hatten mir im Magen gelegen und dass ich nicht von einer fremden Person beschattet worden war, beruhigte mich außerdem. „Sollen wir aufbrechen oder willst du dir noch den Flugzettel von dem Boxkampf-Typen geben lassen?“
    „Boxkampf!“, schnaubte sie und stand auf. „Wie primitiv.“
    Den ersten Teil des Heimwegs brachten wir schweigend hinter uns, aber irgendwann erkundigte ich mich: „Heißt du wirklich Nia? Oder hast du einen neuen Namen angenommen?“
    „Es ist eine Abkürzung. Mein Name ist eigentlich Ainia. Die Unbelehrbare.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Das Epor habe ich mir selbst gegeben. Zu meiner Zeit war es in Themiskyra so ruhig, dass ich nicht dazu kam, jemanden umzubringen. Und du?“
    „Aella. Die Mondflüglige.“
    „Deines ist echt, schätze ich.“ Ich spürte ihren abwartenden Blick und berichtete ihr von der großen Schlacht vor zwei Jahren, obwohl ich keine Lust dazu hatte, die schrecklichen Ereignisse von damals nochmal Revue passieren zu lassen. Nia hingegen war auf eine entsetzte Weise vollkommen begeistert von den Vorfällen und taute zusehends auf, kommentierte und stellte Fragen. Doch während ich erzählte, beschäftigte sich mein Unterbewusstsein mit etwas anderem. Ich wusste, dass ich ihren Namen schon mal gehört hatte, aber ich erinnerte mich nicht, in welchem Zusammenhang.
    Wir hatten den Hinterhof der Kaufwelt erreicht und das Tor hinter uns verriegelt – und plötzlich hatte ich es. „Du bist die Amazone, die Polly den GemPlayer besorgt hat!“
    „Pssst!“, machte sie und sah zum Balkon hoch, aber der war glücklicherweise verlassen.
    „Entschuldige“, wisperte ich.
    „Ich wäre dir dankbar, wenn meine Vergangenheit unter uns bliebe! Das geht hier niemanden etwas an“, fauchte sie.
    „Alles klar.“
    Nach einer langen Pause sagte sie sanfter: „Ja, ich habe für Polly den GemPlayer gekauft. Sie hatte mich wochenlang deswegen genervt, die kleine Rübe. Um ihr das heimzuzahlen habe ich ihr lauter wildes Zeug auf das Gerät geladen.“ Sie lachte leise auf. „Wie geht es ihr?“
    „Ich hoffe gut. Sie hält den Player sehr in Ehren. Versorgt ihn heimlich über Solarladegeräte mit Strom.“ Mir wurde ganz warm ums Herz, wenn ich an meine kleine Schwester dachte.
    „Und den anderen? Was macht Atalante, die fiese Schabracke?“
    Ich unterdrückte ein Grinsen und beschloss, Nia mein Familienverhältnis zu unserer Paiti zu verschweigen. „Fies wie eh und je.“
    „Und … Jacintha?“
    „Nichts Besonderes. Sie unterrichtet nach wie vor und … Warte mal.“ Langsam dämmerte es mir. „Bist du Jacinthas Tochter?“
    „Ich war es.“
    „Oh.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
    „Naja, ist lange her“, sagte sie und versuchte, lässig zu klingen.
    Ich setzte mich wieder in Bewegung, aber da Nia nicht nachkam, wandte ich mich zu ihr um. Sie hatte wieder diesen nachdenklichen Gesichtsausdruck.
    „Kommst du mit rein?“, erkundigte ich mich und zeigte mit dem Daumen über meine Schulter auf den Eingang.
    Sie ignorierte meine Frage. „Was ist mit Ces?“
    „Er war der 'Shim, den sie mir für das Sommerhaus zugeteilt haben.“ Ich erzählte mit knappen Worten, was geschehen war, ließ unseren Aufenthalt in Riparbaro jedoch aus. Es war nicht so, dass ich Nia nicht vertraute, aber je weniger von der Sache wussten, desto sicherer waren die Saveris.
    „Da hattest du aber Glück mit Ces.“
    „Ja, es war ein ziemlicher Zufall, dass ich ausgerechnet an Louis' Bruder geraten bin.“
    „Das wollte ich nicht sagen.“ Sie zögerte. „Ich meine, er scheint nett zu sein. Cesare. Wieso hast du ihn nicht einfach behalten und den anderen Typen abgeschrieben?“
    „Er ist eben nicht Louis. Klar, er sieht gut aus und hat hervorragende Manieren, kocht meisterlich Fertiggerichte und hat mir zum Einschlafen immer aus dem Sommernachtstraum vorgelesen

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