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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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Schnickschnack an die Brust und drehte sich so schnell, dass ihr neues fliederfarbenes Kleid, das ihr jemand aus den unergründlichen Tiefen einer Räubertruhe gefischt hatte, sich aufbauschte.
    »Aber … aber er ist ein Pirat, vergiss das nicht«, bemerkte der Pixie. Er warf dem Grogoch einen seltsamen Blick zu.
    »Und Piraten darf man nicht trauen«, bestätigte Grog eifrig. »Selbst wenn sie einem das Leben gerettet haben. Wer weiß, was für Schurkereien der plant?«
    »Soll er doch!«, rief die Prinzessin. Sie klang so fröhlich wie lange nicht mehr. »Ich werde ihn bestimmt nicht aufhalten. Soll er mich doch entführen und weit wegbringen.«
    »Arun ist kein Jungelf mehr. Der hat bestimmt viel erlebt und durchmachen müssen.« Pirx wuselte ihr zwischen den Füßen herum. »So einer ist nichts für eine Prinzessin. Denk doch nur an deinen Vater! Fanmór würde explodieren, wenn er wüsste, dass du so von einem Piraten schwärmst.«
    Bei der Erwähnung ihres Vaters blieb Rian stehen, ließ die Schultern sinken und warf dann wütend die Papageienfigur gegen die Wand.
    »Warum?«, rief sie. »Warum sollen alle anderen ihren Spaß haben, nur ich nicht? Bei David und Nadja hat niemand aufgeschrien. Gut, da vielleicht. Zu Anfang, weil ihm zur Krönung eine Seele gewachsen ist. Aber ich, ich will doch nur ein wenig Nähe! Will den Zauber auch spüren, von dem die ganze Welt redet. Und ich weiß, dass Arun der Richtige ist! Jawohl, er ist der Richtige für mich! Ganz egal, was ihr beide sagt.«
    »Aber …«, meldete sich der Pixie erneut und stockte, als sich am Boden an der Wand etwas bewegte.
    »Ein Nichtsnutz ist euer Käpt’n, ein Lump und Tunichtgut«, krächzte Schnickschnack. Der Papagei war durch den Aufprall an der Wand offenbar aus seiner Starre erwacht. Nun lag er kläglich wimmernd auf dem Rücken und strampelte mit den kleinen Füßen, um auf die Beine zu kommen.
    »Schnickschnack, du lebst ja wieder«, sagte Rian überrascht. Sie wusste nicht recht, ob sie sich darüber wirklich freuen sollte. Schließlich gehörte er zu Sibyll, war ihr Geschöpf und hatte vielleicht auf irgendeine Art und Weise Verbindung mit ihr.
    »Und wie ich lebe!« Der Papagei stemmte sich ächzend hoch, schüttelte sich und drehte seinen Kopf probehalber in alle Richtungen.
    Bevor er aufflattern konnte, tappte Grog auf ihn zu, beugte sich über ihn, packte ihn an den Nackenfedern und hob ihn hoch. »Soso, wir haben also einen Spion an Bord«, sagte er mit zusammengezogenen Brauen, während er den zerrupften Vogel musterte.
    »Lass mich gehen«, winselte Schnickschnack und ließ seine Flügel hängen. »Ich bin doch nur ein armer, kleiner Diener.«
    Der Grogoch dachte gar nicht daran. Stattdessen ging er mit dem Papagei zu Rians Bett, schnappte sich die Kordel, mit der der Samtvorhang zurückgebunden war, wickelte das eine Ende um sein Handgelenk und band das andere fest um den Hals des gefiederten Tieres.
    »Hilfe, ich sterbe! Er erwürgt mich!« Schnickschnack flatterte mit den Flügeln und streckte künstlich röchelnd seine Zunge aus dem Schnabel.
    Pirx dagegen hatte ganz andere Sorgen. Mit funkelnden Augen sprang er um Grog herum und zeterte. »Dreh ihm die Gurgel um, dreh sie ihm um! Der stiehlt mir sonst meinen Schatz!«
    Doch der haarige Kobold schüttelte den Kopf. »Wer weiß, wofür so ein Kerlchen noch gut ist, wenn wir erst mal zurück in der Handelsstadt sind?«
    Diesmal nickte der Papagei eifrig. »Genau, genau, genau! Ich kann euch helfen! Ein kleiner Handel, hm? Ihr gebt mir meine Freiheit, und ich tue euch einen Gefallen.«
    »Was könnte so ein Plappermaul von einem Papagei für uns tun?«, fragte Rian etwas versöhnlicher.
    »Euch den Weg zeigen, euch führen. Ich kenne die Leute, kenne mich aus in jedem Winkel der Stadt.«
    Da ihr der kleine Kerl trotz seiner Petzerei und Dreistigkeit irgendwie ans Herz gewachsen war, nickte sie Grog zu. »Lass ihn uns noch eine Weile behalten.«
    Und so hatte der Grogoch einen Papagei an der Leine, als sie für das ein wenig verfrühte Abendessen in den Nebenraum der Kapitänskajüte geführt wurden. Ein großes Panoramafenster aus bunt gemischten Glasquadraten ließ einen Blick auf das Meer zur Backbordseite zu. In ruhigem, gleichmäßigem Tempo glitt das gewölbte Schiff über das Wasser. Der Himmel sah bedeckt aus. Die Sonne versteckte sich hinter Dunstschleiern, während sie dem Horizont entgegensank.
    Das Zimmer war an den Wänden und der Decke mit edlen Hölzern

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