Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
Vom Netzwerk:
zogen ihre Waffen. Glauk brüllte wütend und peitschte das Wasser mit seinem Schwanz, doch Rian war bereits außer Reichweite.
    »Verschwinde, du verdammter Schweinehund!«, rief der Kapitän der
Schönen Molly
. »Hier gibt es nichts für dich zu holen. Die Elfe hat ihre neue Flamme bereits gefunden. Und Glauk hat sie ganz sicher zum Fressen gern.« Er lachte rau auf und stellte sich mit kreisendem Säbel in die Mitte des Stegs.
    »Lasst sie nicht entkommen!«, zeterte Sibyll, die vorsichtshalber ein paar Schritte zurück gemacht hatte. »Treibt die Kleine zurück auf die Plattform und schließt den Handel ab, bevor es zu spät ist!«
    Sofort sprintete Rhodri los und versperrte Rian den Weg. »An mir kommst du nicht vorbei«, sagte er mit grausamem Grinsen und zückte zwei lange Messer. »Dreh dich schön langsam um und geh brav wieder an deinen Platz zurück, damit dir dein neuer Freund ein Begrüßungsküsschen geben kann.«
    Hilflos schweiften Rians Blicke zu dem Piraten in rotem Waffenrock, zu Grog und dem Pixie und schließlich zurück zu dem hinter ihr im Wasser tobenden Meeresmonster, das anfing, den Steg zu zerlegen. Rhodri kam auf sie zu. Er wollte sie zurückzwingen, hinein in Glauks Schlund. Als er mit den Messern nach ihr schlug, gab sie einen Schritt nach.
    »Wenn du blutest, wird das nur seinen Appetit erhöhen«, zischte Rhodri. »Ein kleiner Schnitt in den Bauch, an den Armen …«
    »Wirf dich doch selbst hinein!«, schrie Rian, ließ sich fallen und schleuderte dem Piraten eine Handvoll Sand ins Gesicht. Gerade noch im letzten Moment warf sie sich zur Seite, und seine Klinge durchritzte nur ein Stück Stoff.
    »Du dumme Elfe!«, rief Sibyll wütend. Sie raffte ihren Rock und stapfte auf Rian zu. »Erschlag sie, Rhodri, Glauk wird den Unterschied nicht merken, wenn wir sie ihm in den Rachen werfen, solange sie noch zuckt!«
    »Das würde dir so passen, du böse alte Vettel!«, schrie Pirx. Er warf sich ihr in die Bahn und klappte sich zur Kugel zusammen.
    Sibyll stolperte über ihn und schrie auf, als die Stacheln ihr tief in Ferse und Knöchel stachen. Dann ruderte sie mit den Armen und stürzte. Sofort war auch der Grogoch bei ihr und drehte ihr einen Arm auf den Rücken.
    »Du hast verspielt«, sagte er knurrend, riss sich ein Haar aus und pustete es über die Hexe. Gleich darauf war sie wie ein Rollbraten verschnürt, und Pirx hatte ihren Mund geknebelt.
    »Rian, wir kommen!«, rief der kleine Igel. Gemeinsam stürmten sie auf Rhodri zu, der Rian erneut gestellt hatte und sie Richtung Wasser trieb, wo Glauk mit gesenktem Kopf wartete.
    Unterdessen hatte Arun ebenfalls seinen Degen gezückt und maß seinen Erzfeind Suradet mit lauerndem Blick. Wie zwei sprungbereite Tiger umkreisten sich die beiden und schlugen probeweise ihre Klingen aneinander. Ein hohes, surrendes Geräusch ertönte, als Stahl auf Stahl traf. Es war ein Kräftemessen, bevor zum richtigen Schlag ausgeholt wurde.
    »Diesmal wird dich kein Sturm retten!«, rief Suradet. »Es ist nur Platz für
einen
Piratenkäpt’n in der Andamanensee, und der ist für mich reserviert. Du hast dich lange genug in Dinge eingemischt, die dich nichts angehen! Diesmal bekommst du deine Strafe. Diesmal spieße ich dich auf und schicke dich in die Welt der Schatten! Und ich bin sicher, dort warten einige darauf, dich in die Finger zu bekommen.« Der rundgesichtige Pirat spuckte in den Sand.
    »Wer ist denn hier der faule Apfel, hm?«, erwiderte der Schwarzgelockte gelassen. »Ich bin immerhin nach echtem Piratenrecht von meiner Mannschaft gewählt, während du deine Stimmen mit der Peitsche und Betrug eingetrieben hast. Du bist überhaupt kein Käpt’n, nicht mal Pirat, sondern nur ein lausiger mischblütiger Herumtreiber, Angeber und feiger Totschläger. Und dein verkommener Bruder ist vom gleichen Gezücht! Glaubst du ernsthaft, eine Menschenhexe könne sich mit ihrer Brut über Elfen stellen?«
    Suradets Gesicht verfärbte sich tiefrot. Er schnaubte wie ein Walross, machte einen schnellen Schritt vorwärts. »Rhodri, tu es endlich, verdammt noch mal!«, schrie er dabei. »Du wirst doch wohl mit einem dünnen Elfending fertig!«
    »Nicht, wenn noch zwei dicke Kobolde dabei sind!«, gab Grog zurück. Die beiden machten dem Piratenkönig schwer zu schaffen, duckten sich unter seinen Hieben weg. Rian rannte über den Strand, aufs Gebüsch zu. Glauk versuchte, sie zu verfolgen, zog sich aber hastig zurück, sobald sein schuppiger Bauch über den Sand

Weitere Kostenlose Bücher