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Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition)

Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition)

Titel: Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Boone bezeichnete die Küche als Minenfeld und hielt sich von ihr fern.
    Theo vermutete, dass die Brezeln und die Limo Dorothy gehörten, einer Sekretärin, die ständig abzunehmen versuchte. Er nahm sich vor, alles nachzukaufen.
    Chase hatte vorgeschlagen, um zwei Uhr zur Highschool zu gehen, wo Strattenburg das erste Basketballspiel der Saison absolvierte. Theo war einverstanden. Er hatte das Internet satt und hielt die Plackerei allmählich für Zeitverschwendung. Aber er hatte eine letzte Idee.
    »Gestern Nacht waren doch die Partys an der State . Ich schlage vor, wir nehmen uns die dortigen Studentenverbindungen vor und sehen uns die Fotos auf den Facebook-Seiten an.«
    »Gestern Abend gab es zehn Partys, hast du gesagt?« Chase mampfte auf einer dicken Brezel herum.
    »Ja, aber bei vier davon war der Name der Band angegeben. Bleiben sechs Partys mit unbekannten Musikgruppen.«
    »Und wonach genau suchen wir?«
    »Nach irgendwelchen Hinweisen auf Plunder. Lichtshow, ein Banner, den Bandnamen auf der Basstrommel, was auch immer.«
    »Und wenn wir herausfinden, dass die Band gestern auf einer Party der NC State gespielt hat? Heißt das, heute Abend ist die UNC dran?«
    »Gut möglich. Hör mal, das sind alles nur Vermutungen, Chase. Wir stochern im Nebel.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Im Augenblick nicht.«
    Theo schickte Chase Links zu drei Studentenverbindungen.
    »Sigma Nu hat achtzig Mitglieder«, stellte Chase fest. »Wie viele…«
    »Nehmen wir fünf von jeder Verbindung, nach dem Zufallsprinzip. Natürlich nur Seiten mit offenen Profilen, die allgemein zugänglich sind.«
    »Schon klar.«
    Theo ging auf die Seite eines Mitglieds von Chi Psi namens Buddy Ziles. Buddy war im zweiten Studienjahr, kam aus Atlanta, hatte viele Freunde und Hunderte von Fotos. Leider nichts von der Party am Freitag. Theo klickte sich weiter durch, genau wie Chase. Geredet wurde nicht viel. Beide hatten schon bald genug von den endlosen Bildern von Studenten, die in Gruppen posierten, Grimassen schnitten, tanzten und dabei immer ein Bier in der Hand hielten.
    Chase wurde plötzlich wach. »Hier sind Bilder von gestern Nacht. Eine Party mit Band.« Langsam klickte er sich durch die Fotos. »Nichts.«
    Hundert Fotos später stutzte Theo plötzlich, blinzelte zweimal und zoomte näher heran. Er hatte die frei zugängliche Facebook-Seite eines Alpha-Nu-Mitglieds namens Vince Snyder aufgerufen. Snyder war im zweiten Studienjahr und kam aus Washington, D.C. Er hatte ein Dutzend Fotos von der Party von Freitagnacht eingestellt.
    »Chase, komm her«, sagte Theo, als hätte er einen Geist gesehen.
    Chase stellte sich hinter Theo und beugte sich vor. Theo deutete auf den Bildschirm. Das Foto war ein typisches Partybild mit einer Horde tanzender junger Leute. »Siehst du das?«, fragte er.
    »Ja, was meinst du?«
    »Das ist eine Minnesota-Twins-Jacke, dunkelblau mit rot-weißer Schrift.«
    In der Bildmitte war eine kleine Tanzfläche zu sehen. Der Fotograf hatte vermutlich seine Freunde festhalten wollen, die sich zur Musik bewegten. Ein Mädchen trug einen besonders kurzen Rock, was wohl der Grund für den Schnappschuss gewesen war. Links von der Tanzfläche stand praktisch mitten in der Menge der Leadsänger der Band. Er hielt eine Gitarre, hatte den Mund weit aufgerissen und die Augen geschlossen. Direkt dahinter befand sich der Punkt, auf den Theo deutete. Hinter den hohen Lautsprechern beobachtete eine kleine Person die Menge. Da sie seitlich zur Kamera stand, waren von der Aufschrift » TWINS « auf dem Rücken der Jacke nur die Buchstaben T und W zu sehen. Die Person hatte kurzes Haar, und obwohl ihr Gesicht zum größten Teil im Schatten lag, war sich Theo völlig sicher.
    Es war April.
    Und um 23.39 Uhr, als das Foto aufgenommen wurde, war sie höchst lebendig gewesen.
    »Bist du sicher?« Chase beugte sich weiter vor, bis ihre Nasen fast den Bildschirm berührten.
    »Ich habe die Twins-Jacke letztes Jahr bei einem Gewinnspiel bekommen. Mir war sie zu klein. Ich habe der Polizei davon erzählt. Im Haus wurde sie nicht gefunden, also wird April die Jacke wohl angehabt haben, als sie wegging.« Theo deutete erneut auf das Bild. »Sieh dir doch mal die kurzen Haare und das Profil an, Chase. Das kann nur April sein. Meinst du nicht?«
    »Vielleicht. Ich weiß nicht so recht.«
    »Das ist sie!«, bekräftigte Theo.
    Beide Jungen lösten sich vom Bildschirm. Theo stand auf und ging im Zimmer

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