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Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition)

Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition)

Titel: Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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infrage, dass ihr in der Stadt herumfahrt und Detektiv spielt.«
    Theo nickte.
    Sein Vater ließ die Zeitung sinken und sah Theo streng an. »Haben wir dein Wort, Theo? Keine Suchtrupps mehr?«
    »Ihr habt mein Wort.«
    »Und du schickst mir ab elf Uhr heute Vormittag alle zwei Stunden eine SMS . Ist das klar?«, fragte seine Mutter.
    »Hundertprozentig.«
    »Und lächeln, Theo. Lächeln bringt Sonnenschein in die Welt.«
    »Mir ist aber im Augenblick nicht nach lächeln zumute.«
    »Sei doch nicht so, Teddy.« Sie strahlte ihn an.
    »Teddy« genannt zu werden, hob seine Stimmung nicht im Geringsten, und ihr Standardspruch »Lächeln bringt Sonnenschein in die Welt« stimmte ihn auch nicht gerade fröhlich. Seit zwei Jahren trug er eine feste Zahnspange und er hatte sie gründlich satt. Wer wollte schon einen Haufen Altmetall sehen?
    Sie fuhren Punkt 10.00 Uhr los, weil sie genau um 13.30 Uhr ankommen wollten. Marcellas Vortrag begann um 14.30 Uhr, Woods’ Seminar um 15.30 Uhr. Als viel beschäftigte Anwälte wurde ihr Leben von der Uhr beherrscht, und sie hatten keine Zeit zu verschwenden.
    Theo wartete eine halbe Stunde, dann packte er seinen Rucksack und machte sich auf den Weg in die Kanzlei. Judge kam mit. Erwartungsgemäß war Boone & Boone verlassen. Seine Eltern arbeiteten nur selten am Samstag, und die Angestellten sowieso nicht. Er schloss die Eingangstür auf, schaltete die Alarmanlage aus und machte die Beleuchtung der Bibliothek im vorderen Bereich des Gebäudes an. Die hohen Fenster gingen auf den schmalen Rasen vor dem Haus hinaus, hinter dem die Straße begann. Der Raum sah aus, als wäre er sehr wichtig, und roch auch so. Theo erledigte hier oft seine Hausaufgaben, wenn er sonst nicht gebraucht wurde. Er füllte eine Schüssel mit Wasser für Judge, packte seinen Laptop und das Handy aus.
    Bereits am Vorabend hatte er ein paar Stunden mit der Suche nach Plunder verbracht. Er konnte sich nach wie vor kaum vorstellen, dass sich April mitten in der Nacht mit ihrem Vater abgesetzt hatte, aber Ikes Theorie war besser als alles, was Theo selbst einfiel. Außerdem hatte er über das Wochenende ohnehin nichts vor.
    Bisher hatte er keine Spur von Plunder entdeckt. In der Gegend von Raleigh, Durham und Chapel Hill gab es Dutzende Varietés, Clubs, Konzertsäle, Bars und Kneipen, Privatfeste, ja sogar Hochzeitsgesellschaften. Etwa die Hälfte hatte Websites oder Facebook-Seiten. Auf keiner davon war eine Band namens Plunder erwähnt. Außerdem stöberte er drei Insider-Wochenzeitschriften auf, in denen Hunderte möglicher Auftrittsorte für Live-Musiker aufgeführt waren.
    Theo griff zum Festnetztelefon der Kanzlei und fing an, alle in alphabetischer Reihenfolge abzutelefonieren. Das erste Lokal war Abbey’s Irish Rose in Durham. Eine heisere Stimme meldete sich. » Abbey’s .«
    Theo sprach so tief wie möglich. »Ja, hallo. Können Sie mir sagen, ob bei Ihnen heute Abend eine Band namens Plunder spielt?«
    »Noch nie gehört.«
    »Danke.« Er hängte eilig auf.
    Bei Brady’s Barbecue in Raleigh meldete sich eine Frau. »Wir haben heute keine Live-Musik.«
    Theo, der für jede Information dankbar sein musste, hakte nach. »Hat Plunder schon mal bei Ihnen gespielt?«
    »Nie gehört.«
    »Danke.«
    Er arbeitete sich weiter durch das Alphabet, aber erfolglos. Es bestand eine reelle Chance, dass Elsa die Anrufe auffielen, wenn die monatliche Telefonrechnung kam. Dann musste Theo reinen Tisch machen. Vielleicht konnte er Elsa warnen und sie bitten, die Rechnung zu zahlen, ohne mit seinen Eltern zu sprechen. Darum würde er sich später kümmern. Aber er hatte keine Wahl. Seine Mutter kontrollierte seine Handyrechnung, und wenn sie einen Haufen Anrufe bei Bars in Raleigh und Durham sah, würde sie nachhaken.
    Das erste Erfolgserlebnis hatte er bei einem Lokal namens Traction in Chapel Hill. Ein junger Mann, der Stimme nach nicht viel älter als Theo, meinte, Plunder wäre vor ein paar Monaten bei ihnen aufgetreten. Er bat Theo zu warten, weil er bei einem gewissen Eddie nachfragen wollte. Und tatsächlich war Plunder dort gewesen.
    »Du willst die doch nicht buchen?«, fragte der junge Mann.
    »Vielleicht«, erwiderte Theo.
    »Besser nicht. Die will kein Mensch sehen.«
    »Danke für den Tipp.«
    »Das ist eine Band für Studentenpartys.«
    Punkt 11.00 Uhr schickte er eine SMS an seine Mutter: Allein zu Hause. Massenmörder im Keller.
    Sie schrieb zurück: Nicht witzig. Hab dich lieb.
    Theo arbeitete weiter,

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