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Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition)

Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition)

Titel: Theo Boone und das verschwundene Mädchen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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kommen morgen früh nach Hause, so zwischen sechs und sieben. Allerdings nur, wenn ich die ganze Nacht wachbleibe und fahre.«
    »Weiß ihre Mutter Bescheid?«
    »Noch nicht. Ich dachte mir, April ruft sie besser selbst an und sagt ihr Bescheid.«
    »Allerdings, Ike. Je eher, desto besser. Wir packen unsere Sachen und fahren nach Hause. Wenn ihr ankommt, sind wir da.«
    »Guter Plan, Marcella. Und wir sind am Verhungern.«
    »Verstanden, Ike.«
    Wieder wurde das Handy hin und her gereicht, dann redete Ike mit Mr. Whipple. Er erklärte ihm die Situation, versicherte ihm, alles sei in bester Ordnung, und pries Chase für seine Unterstützung bei der Suche nach April in den höchsten Tönen. Dann entschuldigte er sich für das Täuschungsmanöver und versprach, sich später zu melden.
    Ike fuhr an die Zapfsäulen, füllte den Tank und ging zum Zahlen nach drinnen. Währenddessen führte Theo kurz Judge aus.
    »April, willst du nicht deine Mutter anrufen?«, fragte Ike über die Schulter, als sie wieder unterwegs waren.
    »Muss ich wohl«, sagte sie.
    Theo gab ihr sein Handy. Sie versuchte es bei sich zu Hause, aber da meldete sich niemand. Dann probierte sie das Handy ihrer Mutter– nicht eingeschaltet.
    »Große Überraschung«, sagte April. »Sie ist nicht da.«

Zwanzig
    Ike hatte sich einen großen Becher Kaffee mitgenommen, den er sich einverleibte, um wachzubleiben.
    »Also, Kinder«, sagte er wenige Kilometer außerhalb der Stadt. »Es ist Mitternacht. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, und ich bin jetzt schon müde. Redet mit mir. Ich brauche Unterhaltung. Wenn ich am Steuer einschlafe, sind wir alle dran. Verstanden? Los, Theo. Du erzählst mir was, und dann ist April dran.«
    Theo drehte sich nach April um. Judge hatte seinen Kopf in ihren Schoß gelegt.
    »Wer ist Jack Leeper?«, fragte er.
    »Ein entfernter Cousin, glaube ich. Warum? Wer hat dir von ihm erzählt?«
    »Er sitzt in Strattenburg im Gefängnis. Er ist vor einer Woche oder so in Kalifornien ausgebrochen und etwa um die Zeit bei uns aufgetaucht, als du verschwunden bist.«
    »Sein Gesicht war in allen Zeitungen«, ergänzte Ike.
    »Die Polizei dachte, er hätte dich entführt«, setzte Theo hinzu.
    Mit verteilten Rollen erzählten sie Leepers Geschichte, von den Verbrecherfotos auf der Titelseite, der dramatischen Gefangennahme durch das Einsatzteam, den vagen, drohenden Äußerungen über Aprils Leiche und so fort.
    April, die von den Ereignissen der letzten Stunde noch überwältigt war, schien nicht in der Lage zu sein, die ganze Geschichte zu verdauen.
    »Ich bin ihm nie begegnet«, murmelte sie immer wieder leise vor sich hin.
    Ike schlürfte seinen Kaffee. »In der Zeitung stand, du hast ihm geschrieben. Ihr wart Brieffreunde. Stimmt das?«
    »Ja, seit etwa einem Jahr«, gab sie zu. »Meine Mutter hat gesagt, wir sind entfernte Cousins, obwohl ich ihn in unserem Familien-Stammbaum nicht finden konnte. Es ist ein etwas merkwürdiger Stammbaum. Auf jeden Fall hat sie gesagt, er sitzt in Kalifornien eine lange Haftstrafe ab und sucht Brieffreunde. Ich habe ihm geschrieben, er hat geantwortet. Es war irgendwie nett. Er kam mir ganz schön einsam vor.«
    »Nach seiner Flucht wurden deine Briefe in seiner Zelle gefunden«, sagte Ike. »Als er dann in Strattenburg auftauchte, dachte die Polizei, er wäre hinter dir her gewesen.«
    »Ich kann es nicht fassen«, sagte sie. »Mein Vater hat gesagt, er hätte mit meiner Mutter und der Schule geredet, und alle wären einverstanden, dass ich eine Woche wegbleibe. Kein Problem. Ich hätte es besser wissen sollen.«
    »Dein Vater muss ein guter Lügner sein«, sagte Ike.
    »Ein sehr guter«, gab April zu. »Der hat noch nie die Wahrheit gesagt. Keine Ahnung, warum ich diesmal auf ihn reingefallen bin.«
    »Du hattest Angst, April«, stellte Theo fest.
    »Oh je!«, sagte sie. »Schon Mitternacht. Die Band hört auf zu spielen. Was macht er, wenn er merkt, dass ich weg bin?«
    »Dann weiß er wenigstens, wie das ist«, meinte Ike.
    »Sollen wir ihn anrufen?«, fragte Theo.
    »Er hat kein Handy«, erklärte April. »Sagt, er will nicht ständig erreichbar sein. Ich hätte ihm eine Nachricht schreiben sollen.«
    Ein paar Kilometer lang dachten alle darüber nach. Ike wirkte frischer und überhaupt nicht mehr schläfrig. Aprils Stimme klang kräftiger, sie hatte den Schock überwunden.
    »Was ist mit diesem komischen Zack?«, fragte Theo. »Können wir den nicht anrufen?«
    »Von dem habe ich keine

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