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Theopolis - Heimat meines Herzens

Theopolis - Heimat meines Herzens

Titel: Theopolis - Heimat meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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KAPITEL
    “Demetri?” Sein Vater wartete offenbar auf eine Erklärung, doch Demetri hatte keine. Er war fassungslos über den Anblick der Hände seines Vaters auf Joanna Mannings Hüften. Die braunen Hände, auf denen sich bereits die ersten Altersflecken zeigten, hoben sich dunkel vom roten Satin ihres Morgenrocks ab – unter dem sie nichts weiter trug, wie er vermutete. Khristo, was hatten die beiden gerade getan? Zusammen geduscht?
    Die Fantasie ging mit ihm durch. Er hatte nicht geahnt, dass ihr Haar so lang war, doch nun fiel es ihr hell und seidig über die Schultern. Das rote Gewand war ähnlich provokativ und lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre schlanke Gestalt, indem es ihre schmale Taille und langen Beine betonte.
    Zu Demetris Entsetzen reagierte sein Körper sofort. Verärgert riss er sich zusammen. Sein Vater wartete auf eine Antwort, und er wollte unbedingt vermeiden, dass der alte Mann erriet, wie sehr sein Sohn von dieser … dieser – er suchte nach einem geringschätzigen Ausdruck – Person fasziniert war.
    “Ich … Guten Abend, Papa, Mrs. Manning”, improvisierte Demetri. “Ich hoffe, es ist alles zu eurer Zufriedenheit?”
    Sein Vater runzelte die Stirn. “Wir sind schon seit zwei Tagen hier”, erinnerte er ihn und ließ Joanna los. “Ich glaube nicht, dass deine Sorge um unser Wohlbefinden der eigentliche Grund für diese Störung ist.”
    Natürlich nicht. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, seinen Vater hier anzutreffen. Er war wegen Mrs. Manning gekommen und hatte gehofft, ein paar Minuten ungestört mit ihr reden zu können.
    “Ich wollte mit dir sprechen, Papa”, behauptete er rasch. Vielleicht war es sogar ganz gut so. Seine Reaktion auf diese Frau hatte ihn selbst überrascht. Es wäre unvorstellbar peinlich geworden, wenn sie seine Erregung bemerkt hätte und Constantine nicht in der Nähe gewesen wäre. Theos! Ihm brach der Schweiß aus. Was, zum Teufel, war mit ihm los?
    “Und du hattest angenommen, ich wäre hier bei Joanna?”
    Sein Vater war kein Narr, und Demetri musste sich schleunigst etwas überlegen. “Ich habe an deine Tür geklopft, erhielt aber keine Antwort.” Er betete im Stillen, dass Philip, der Kammerdiener seines Vaters, ihn nicht Lügen strafen würde. “Doch das ist ja jetzt egal. Wie ich sehe, bist du … anderweitig beschäftigt.” Er erstickte fast an den Worten. “Die Sache kann bis morgen warten.”
    “Davon bin ich überzeugt.” Constantine wollte ihn eindeutig loswerden.
    Nach einem kurzen Blick in Joannas Richtung verließ Demetri den Raum. Draußen blieb er stehen und atmete tief durch. Er war aufgewühlt, und obwohl er wusste, dass er sich so schnell wie möglich entfernen sollte, zögerte er. Das Bild der beiden hatte sich ihm ins Gedächtnis gebrannt und würde sich so leicht nicht verdrängen lassen. Im Zimmer hinter ihm herrschte völlige Ruhe. Sein Vater und dessen Geliebte setzten offenbar die Beschäftigung fort, bei der sie gestört worden waren. Demetri brauchte keine Kristallkugel, um zu erraten, was es war.
    Leise vor sich hin fluchend ging er den Korridor entlang zur Treppe. Es würde verheerende Folgen haben, falls er versuchte, Mrs. Manning nachzustellen. Wann hatte er eigentlich begonnen, sich von seinen Hormonen statt vom Verstand leiten zu lassen?
    Der Salon war inzwischen aufgeräumt worden. Um Platz für die zahlreichen Gäste zu schaffen, hatte man die Möbel beiseite gerückt und nun wieder zu behaglichen Sitzgruppen arrangiert. Üppige Blumengestecke verströmten ihren Duft und vertrieben die schalen Gerüche von kaltem Tabakrauch und Parfüm.
    “Kann ich Ihnen etwas bringen, Sir?”
    Demetri drehte sich um und sah sich einem Diener gegenüber. Am liebsten hätte er eine Flasche Scotch geordert, um sich damit in den hintersten Winkel des Grundstücks zu verziehen und sinnlos zu betrinken. Doch er war nicht umsonst seines Vaters Sohn, und ein Kastro machte sich nicht zum Narren – insbesondere nicht vor Dienstboten.
    “Nein, danke”, erwiderte er und setzte sich in einen Sessel. Mit grimmiger Miene blickte er aus dem Fenster.
    So fand ihn Spiro zehn Minuten später vor. Obwohl das Zimmer nur schwach beleuchtet war, entdeckte er seinen Arbeitgeber und Freund sofort. “Ich glaube, deine Schwester und die anderen Dinnergäste haben sich in der Bibliothek versammelt”, sagte er. “Was machst du hier? Schmollen?”
    “Hüte deine Zunge”, warnte Demetri.
    “Man hat dich wohl zum Teufel gejagt”, fuhr

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