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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Kalziumtherapie (
Tetanie (puerperale) der Hündin
), eventuell ergänzt durch Vitamin D oder dessen Vorläufer. Der Einsatz von Kortikoiden ist umstritten und wird von den Verfassern nicht befürwortet. Bei Rezidiven muss die Laktation unbedingt unterdrückt werden.
    Niereninsuffizienz
    Die Hypokalzämie kann im Lauf eines chronischen Nierenversagens zurückgehen. In den meisten Fällen wird jedoch die Kalziumhomöostase durch den Anstieg des Parathormons wiederhergestellt. Neuromuskuläre Störungen sind daher selten, obwohl eine Tendenz zur Kalziumfreisetzung aus den Knochen besteht (
Osteofibrosen (Klassifizierung
)).
    Ein akutes Nierenversagen aufgrund einer Vergiftung mit Ethylenglykol kann eine gravierende Hypokalzämie und neurologische Ausfälle zur Folge haben. Unter diesen Umständen muss die Korrektur der metabolischen Azidose, die mit dem akuten Nierenversagen einhergeht, ganz allmählich erfolgen. Andernfalls verschlechtern sich die neurologischen Symptome durch einen komplexen Mechanismus, wonach der ionisierte Kalziumanteil beim raschen Übergang vom Zustand der Azidose zur Alkalose abfällt. Bei der Katze können neurologische Ausfälle aufgrund einer Hypokalzämie im Verlauf eines zur Urethraobstruktion sekundären akuten Nierenversagens auftreten.
    Hypoparathyreoidismus
    Die verminderte PTH-Sekretion kann mit einer Hypokalzämie einhergehen, da in einem solchen Fall der Organismus seines wichtigsten Korrekturparameters beraubt ist. Dieser Umstand ist jedoch die Ausnahme in der klinischen Praxis, ausgenommen einige Fälle von Infiltration von Lymphozyten in den Nebenschilddrüsen.
    Genauso kann auf die Resektion einer Nebenschilddrüse (primäre Osteofibrose
Osteofibrosen (Klassifizierung
),
Hyperkalzämie
) eine schwere Hypokalzämie folgen, verbunden mit der Atrophie der anderen Nebenschilddrüse (negative Rückkopplung).
    Diagnostik
    Diagnostische Vorgehensweise:
    • Feststellung der Hypokalzämie: Eine zweite Probe durchführen und im Fall einer Hypoproteinämie den Serumkalziumspiegel korrigieren (
Hyperkalzämie
).
    •Rezidive und ein Ausgleich der Hypokalzämie schließen die Möglichkeit einer puerperalen Tetanie aus.
    •Notfalls eine Differenzierung zwischen Nierenversagen und Hypoparathyreoidismus vornehmen. Im Fall eines Nierenversagens besteht zusätzlich zu den typischen Werten (erhöhte Harnstoff- und Kreatininspiegel) eine Hyperphosphatämie.
    •Als Nächstes sind seltenere Ursachen abzuklären, wobei 20 % der Fälle ungeklärt bleiben.
    Therapie
    Symptomatische Therapie:
    • Sofortige Kalziumgabe: Die Injektion von Kalzium ist die erste Maßnahme, vorzugsweise als 10 %ige Kalziumglukonatlösung wegen ihrer Unbedenklichkeit und der Möglichkeit einer s. c. Injektion nach Verdünnung zu gleichen Teilen mit isotonischer Natriumchloridlösung. Die zu verabreichende Durchschnittsdosis innerhalb der ersten Viertelstunde liegt bei 1 ml/kg i. v. (Eklampsie) und – bei Bedarf – bei 1,5 ml/kg/h in den folgenden Stunden (postoperative Korrektur bei Parathyreoidektomie).
    • Spätere Verabreichung von Kalzium und Vitamin D : elementares Kalzium: 20 mg/kg/d auf 2 – 4 Dosen aufgeteilt, um einen osmotisch ausgelösten Durchfall zu vermeiden. Die Verabreichung von elementarem Kalzium in Form von Kalksalzen ist in Tab. 1.77 angeführt.
    •Vitamin D in Form von Calcitriol: 0,05 μg/kg/d.
    Tab. 1.77 Kalziumtherapie bei Hypokalzämie
Kalksalze
Elementares Kalzium (in %)
Karbonat
40
Glukonat
10
Laktat
13
Trikalziumphosphat (TCP)
40
    Hypolipidämie
    Dyslipidämie
.
    Hypophysärer Zwergwuchs
    Zwergwuchs (hypophysärer
).
    Hypospadie
    Definition
    Harnröhrenmündung ventral am Penis, nicht an der Penisspitze.
    Nicht zu verwechseln mit einer Harnröhrenfistel (ebenso wenig wie mit der Epispadie, der Harnröhrenmündung dorsal am Penis).
    Therapie
    Keine, im Gegensatz zur Harnröhrenfistel.
    Hypothyreose
    Definition
    Die Hypothyreose bei Caniden ist ein komplexes Syndrom, das durch den mehr oder weniger stark ausgeprägten Mangel an frei zirkulierenden Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet ist, der ursächlich für einen reduzierten Zellmetabolismus in zahlreichen Organen ist. Unter den zahlreichen vielgestaltigen klinischen Symptomen sind die Hautsymptome am häufigsten und am auffälligsten.
    Bei der Katze tritt die Erkrankung nur selten auf.
    Ätiologie
    Es ist zu unterscheiden zwischen

    •der primären Hypothyreose (autoimmun bedingt und schleichend zur Atrophie führend), die einer

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