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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Tieren auf, die fast ausschließlich mit roher Leber (besonders Vitamin-A-haltiges Futter) oder Fisch gefüttert werden. Begünstigt werden diese Futtergewohnheiten durch manche Katzen, die ausschließlich diese Futtermittel fressen. Daher darf man prophylaktisch Katzen nicht an diese Futtermittel gewöhnen oder sie ihnen höchstens 1 ×/Woche anbieten. Kurativ wird versucht, den Ernährungsplan der kranken Tiere umzustellen, was sich häufig als schwierig erweist.
    • Die Prognosestellung ist sehr zurückhaltend, da die Knochenläsionen kaum reversibel sind (mit Ausnahme bestimmter undefinierbarer Formen beim Jungtier) und da es keine andere Therapiemöglichkeit als Analgetika gibt.
    Hypoglykämie
    Definition
    Syndrom, das durch einen vorübergehend oder anhaltend erniedrigten Glukosewert unterhalb des Normalwerts gekennzeichnet ist. Funktionsstörung (v. a. bei Jungtieren von Zwerg- oder Jagdhundrassen) oder organische Störung: Pankreastumoren (Insulinom), paraneoplastisches Syndrom (Hepatom, Fibrosarkom, Lymphosarkom), Nebennierenrinden-Insuffizienz, Hypophyseninsuffizienz, Überdosierung von Insulin.
    Symptome

    •Krampfanfälle.
    •Übermäßige Ermüdbarkeit, Apathie.
    •Ataxie, Parese der Hinterhand.
    •Muskelfaszikulationen.
    •Polyphagie-Adipositas (häufig Insulinom).
    •Synkopen.
    •Erblindung bei rezidivierendem Auftreten (Amaurose).
    •Diarrhö.
    Diagnostik

    •Nüchternglukosespiegel < 0,60 g/l.
    • Ätiologische Diagnostik: Berücksichtigung des Alters des Tiers, der Anamnese (Nüchtern- bzw. postprandiale Symptome) und klinische Untersuchung.
    • Ein Insulinwert von > 50 μIE/l bei einem hypoglykämischen Tier (Hypoglykämie < 0,6 g/l) lässt auf einen sezernierenden Pankreastumor schließen.
    •Bei einem 12 Stunden lang nüchtern gehaltenen Tier kann man das Glukose-Insulin-Verhältnis feststellen. Vier Proben entnehmen.
    •Insulinspiegel (μIE/l)/Glukose (nmol/l): laborabhängig ≥ 13 – 20.
    •Ein unter vier liegendes Verhältnis schließt ein Insulinom aus.
    •Die Insulin- und Glukosespiegel immer anhand derselben Probe bestimmen.
    •Mit einer Sonographie oder einer CT-Untersuchung des Pankreas kann man einen Tumor sowie eventuelle Lebermetastasen nachweisen.
    •Zur Diagnose eines Insulinoms sind die bildgebenden Verfahren weniger zuverlässig als die Laborwerte.
    Therapie
    Symptomatische Therapie
    Medikamentös (Kortikoidtherapie):
    •Prednisolon: 1 mg/kg/d.
    •Diazoxid
(Proglicem
® [H. M.]): 10 – 40 mg/kg/d, auf 2 Dosen verteilt.
    •Keine Glukose verordnen, da dadurch bei Pankreastumoren eine Insulinhypersekretion ausgelöst wird, die zu einer reaktiven Hypoglykämie führt.
    Ätiologische Therapie
    Resektion des Pankreastumors (manchmal aufgrund der sehr geringen Größe nur schwer feststellbar).
    Die Resektion dieser Tumorart ist immer indiziert, selbst bei malignen Tumoren. Eine Rezidivierung tritt häufig spät ein. Unter guten Bedingungen ermöglicht die Tumorresektion eine Überlebensrate von mehreren Jahren. Vor und nach dem chirurgischen Eingriff ist zur Vermeidung einer Hypoglykämie eine Kortikoidtherapie durchzuführen.
    Hypokalämische Polymyopathie der Katze
    Polymyopathie (hypokalämische) der Katze
.
    Hypokalzämie
    Biochemisch betrachtet ist die Hypokalzämie eine häufig festgestellte Anomalie, die jedoch keine systemischen klinischen Folgen hat: Es handelt sich i. d. R. um eine „Pseudo-Hypokalzämie“ begrenzten Umfangs (ca. 70 – 80 mg/l) in Verbindung mit einer Hypoproteinämie (
Hyperkalzämie
). Dennoch können die klinischen Manifestationen sehr auffällig sein. Sie äußern sich hauptsächlich durch neuromuskuläre Störungen, die typischerweise als „Tetanie“ bezeichnet werden: In diesem Fall ist die Hypokalzämie i. d. R. ausgeprägter (< 65 mg/l).
    Symptome

    •Eventuell Verhaltensänderungen: Ängstlichkeit, Gesichtsjucken und Beißen der Extremitäten (Parästhesie?).
    •Polypnoe.
    •Muskelstörungen: Zittern, Schwäche, Faszikulationen.
    •Konvulsionen.
    Ätiologie
    Die Liste der Ursachen, die in der Literatur für eine Hypokalzämie beschrieben werden, ist sehr lang. In der Praxis jedoch treten lediglich die in Tab. 1.76 vorgestellten Störungen mit signifikanter Häufigkeit auf.
    Tab. 1.76 Ätiologie der Hypokalzämie
    Eklampsie
    Tetanie (puerperale) der Hündin
.
    Betroffen sind Hündinnen kleiner Rassen zu Beginn der Laktation.
    Obwohl eine Hypomagnesiämie bestehen kann, erfolgt die Therapie nachStandard in Form einer

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