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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Dosierung von Calcifediol und Kalziumlaktat ist abhänging vom Kalzium- und Phosphatspiegel. Die Operationsfolgen einer totalen Thyreoidektomie sind gravierend. Aus diesem Grund ist dieser Eingriff nur schwer mit der regulär praktizierten Veterinärmedizin vereinbar.
    Radiojodtherapie mit Jod 131
    Nur in Spezialkliniken durchführbar. Anschließend längere Hospitalisierung erforderlich.
    Hypertonie (arterielle)
    Definition
    Anhaltende Erhöhung des arteriellen Blutdrucks (> 160 mmHg systolisch und/oder > 100 mmHg diastolisch).
    Physiologische Voraussetzungen
    Messung an der Arteria brachialis oder an der Arteria tibialis cranialis.
    Mehrfachmessungen am selben Tierpatienten unter immer gleichen Bedingungen sind zwingend erforderlich ( Tab. 1.74 ).
    Tab. 1.74 Physiologische Obergrenzen (in mmHg)
Systolischer Blutdruck
Diastolischer Blutdruck
Hund
180
100
Katze
160
120
    Ätiologie

    • Primäre Hypertonie: tatsächliche Häufigkeit beim Hund unbekannt.
    • Sekundäre Hypertonie:
    •Nierenerkrankungen (Glomerulopathie).
    •Cushing-Syndrom.
    •Hyperthyreose der Katze.
    •Phäochromozytom.
    •Hyperaldosteronismus.
    •Gehirntumoren.
    •Polyzythämie.
    •Diabetes mellitus.
    Symptome

    •Augenblutungen (Vorderkammer, Glaskörper, Retina) v. a. bei der Katze.
    •Kardiopathie: konzentrische Hypertrophie der linken Kammer, die sich zu einer Herzinsuffizienz entwickelt (Geräusche, Galopprhythmus).
    •Nephropathie:
    •Nephroangiosklerose.
    •Chronische Niereninsuffizienz.
    •Zerebrales Gefäßtrauma.
    •Konvulsionen, Ataxie, Amaurose.
    •Netzhautablösung oder Pupillenödem mit nachfolgender Erblindung.
    •Epistaxis.
    Diagnostik
    Hypertonie, wenn der systolische Blutdruck > 190 mmHg liegt (Mehrfachmessungen notwendig) und/oder der diastolische Blutdruck > 120 mmHg ( Tab. 1.75 ).
    Tab. 1.75 Messverfahren und ermittelte Blutdruckwerte (im Vergleich)
Methoden
Hund
Katze
Ultraschall (in mmHg)
Syst. Blutdruck 162
Diast. Blutdruck 74
118
83
Oszillometrie (mmHg) (nach Cotard und Koll 1987)
Syst. Blutdruck
Diast. Blutdruck
Durchschnittlicher Blutdruck
133
72
96
    Therapie

    • Natriumarme Kost (max. 15 mg NaCl/kg).
    • Sympatholytika:
    •Betablocker, Propranolol (div. H. M.): 0,6 – 3 mg/kg/d auf 3 Dosen.
    • ACE-Hemmer (vorbehaltlich der Überwachung der Nierenfunktion):
    •Benazepril
(Benakor®, Fortekor Flavour
®): 0,25 mg/kg/d in 1 Dosis.
    •Captopril (div. H. M.): 0,5 – 2 mg/kg, 2 – 3 × tgl.
    •Enalapril (div. V. M.): 0,5 mg/kg/d, 1 oder 2 × tgl.
    • Kalziumhemmer:
    •Diltiazem (div. H. M.): 10 mg/kg/d in 1 Dosis.
    •Nifedipin (div. H. M.): 1 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    •Amlodipin (div. H. M.): Katze 0,2 mg/kg/d in 1 oder 2 Dosen, Hund 1 mg/kg/d in 1 Dosis.
    • Diuretika:
Dimazon®: 2
mg/kg/d auf 2 Dosen.
    • Folgebehandlung: Überwachung der Nierenfunktion.
    •Blutdruckmessung: nach 3 Behandlungstagen 1 × wöchentlich bis zur Normalisierung, danach alle 3 Monate.
    Hypertonie (pulmonale)
    Cor pulmonale (pulmonale Hypertonie
).
    Hypertrophe Osteodystrophie (HOD)
    Osteodystrophie (hypertrophe, HOD
).
    Hypervitaminose A
    Synonym: ankylosierende Panarthritis, ankylosierende Spondylarthritis.
    Definition
    Hypertrophische Osteoarthropathie, v. a. bei der Katze, alimentär bedingt infolge der Fütterung von viel roher Leber und/oder Fisch. Selten gewordene Erkrankung.
    Symptome
    Die Erkrankung manifestiert sich in zwei klinischen Formen, die möglicherweise zusammenhängen:
    • Die „ankylosierende Panarthritis“, die die Gliedmaßengelenke befällt und eher beim Jungtier zu beobachten ist. Sie kann mit Wachstumsverzögerungen einhergehen.
    • Die „ankylosierende Spondylose“, mit Lokalisation an der Wirbelsäule, die eher beim erwachsenen Tier auftritt.
    • In beiden Fällen manifestiert sich die Erkrankung durch zunächst sehr starke, dann abnehmende und schließlich mit Beginn einer Ankylose nachlassende Schmerzen. Daraus resultieren auffällige Haltungs- und Bewegungsanomalien.
    Häufig ist das Tier nicht mehr in der Lage, sich zu putzen, und weist daher ein verschmutztes Fell auf.
    Röntgenuntersuchung

    •Schnell zur Überbrückung des Zwischenwirbelspalts führende Exostosen.
    •Massive Ankylose (v. a. echte Symphyse von Wirbelkörpern). Am häufigsten ist die zervikodorsale Lokalisation.
    Therapie

    • Antiphlogistika:
    •Prednisolon: 1 – 2 mg/kg/d auf 2 Dosen.
    •NSAID wie Meloxicam, Ketoprofen, Carprofen, Tolfenaminsäure.
    • In der Praxis treten solche Läsion nur bei

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